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Vanuatu: Was der Inselstaat zum Klimawandel beiträgt? So gut wie gar nichts. Was die Menschen davon „abkriegen“ – die volle Ladung

Klimacamp 2016 im Rheinland vom 19.-29. August 2016„…Als Gegengewicht zu den Dorftreffen, an denen nur Männer teilnehmen, hat Kalo einen Frauenkreis einberufen. Jeden Montagmorgen treffen sie sich im Ort Piliura, um über ihre Anliegen zu sprechen. Das Thema der letzten Runde: die Schulgebühren von 20 000 Vatu pro Jahr, umgerechnet etwa 160 Franken. Es ist eine immense Summe für Frauen, die nur Subsistenzwirtschaft betreiben. Die Frauen haben sich deshalb auf ein Solidarsystem geeinigt: Sie wollen die Schulgebühren gemeinsam tragen. Wenn man so will, wenden Salome Kalo und die anderen Bewohnerinnen so eine andere Folge der Klimaerhitzung ab: dass Kinder nicht mehr in die Schule gehen können, weil die Landwirtschaft nicht mehr genug Erträge bringt. Und noch eine sekundäre Folge der Klimaerwärmung: Die meisten, vor allem die Jüngeren, gehen in die Stadt, um zu arbeiten. Wer keinen eigenen Garten mehr hat, weil der Ertrag dort nicht zum Leben reicht, muss drei Stunden in die Hauptstadt fahren, um einzukaufen. Statt in die Stadt zu fliehen, versucht Kalo, sich in ihrem Dorf anzupassen: Vor ihrem Haus steht ein Solartrockner. Sonnenlicht soll Obst und Gemüse zu rosinenähnlichen und haltbaren Lebensmitteln zusammenschrumpeln. Essen für harte Zeiten. In ihrem Permakulturgarten experimentiert sie mit neuen Sorten. Widerstandsfähiger sollen sie sein und durchmischter. «Wir erkennen die Veränderungen, und wir passen uns an sie an», sagt Kalo. Soweit es geht: «Ich mache mir Sorgen: Wenn wir uns nicht anpassen können, könnte es sehr gefährlich für uns werden.»...“ – aus der Reportage „Salome gegen Goliath“ von Ann Esswein am 14. Mai 2020 in der WoZ externer Link (Ausgabe 20/2020)

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=172826
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