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Usbekistan: Zur Wüste vertrocknet. Ökologische Katastrophe am Aralsee – für die Baumwolle für die Fashion-Industrie
„… Der Aralsee an der Grenze zwischen Usbekistan und Kasachstan gehörte einst zu den größten Binnenmeeren der Welt. Die Fläche war fast so groß wie Bayern. Heute sind 90 Prozent des Sees verschwunden. Übrig bleibt eine trostlose Wüstenlandschaft. Von der Fischerei lebt hier niemand mehr. (…) Seit dem 19. Jahrhundert wird in Usbekistan Baumwolle angebaut. Das Gebiet gehört zum Russischen Reich und später zur Sowjetunion. In den 1950er-Jahren entstehen hier riesige Plantagen. Die Pflanzen brauchen viel Wasser. Deshalb zapft man zwei wichtige Flüsse an, die den See mit Wasser versorgen. Die Baumwollproduktion wirft Profite ab. Deshalb werden die Flächen für den Anbau immer weiter ausgedehnt. Der Aralsee beginnt auszutrocknen und zu versalzen. Der Klimawandel führt zu extremer Trockenheit in der Region und verstärkt den Prozess. Der See hatte zuvor einen kühlenden Effekt. Mit seinem Verschwinden verschärft sich wiederum der Klimawandel. Die Winter werden kälter, die Sommer heißer…“ Beitrag vom 9. April 2023 von und bei wasbishergeschah.at , siehe mehr daraus und die Studie dazu:
- Weiter im Beitrag vom 9. April 2023 von und bei wasbishergeschah.at : „… Immer mehr Menschen in der Region werden krank. Jahrzehntelang sickern Düngemittel, Pestizide und Chemikalien von den Anbauflächen und Fabriken in das Grundwasser und in den See. Zunächst kann das Wasser Teile der Chemikalien binden. Aber der See verschwindet und die Gifte lagern sich am Boden ab. Als Feinstaub gelangen sie in die Luft und Stürme tragen sie in die Dörfer. Hauterkrankungen, Behinderungen und körperliche Fehlbildungen sind hier viel häufiger als im Rest des Landes. Auch die Sterblichkeit bei Neugeborenen ist stark erhöht. (…) Als die Sowjetunion 1991 zerfällt, verschärft das die Situation noch. Die nunmehr unabhängigen Länder rund um den Aralsee misstrauen einander und streiten um den Wasserzugang. Alle benötigen das Wasser: für die Erzeugung von Strom oder die Bewässerung von Plantagen. Expert:innen geben dem Aralsee nur mehr wenige Jahre. Dann wird er vollständig von der Landkarte verschwunden sein.“
- Lesenswert dazu 67-seitige Untersuchung ‚Am Beispiel Baumwolle: Flächennutzungskonkurrenz durch exportorientierte Landwirtschaft‘ Untersuchung von Katharina Paulitsch, Carolin Baedeker und Bernhard Burdick, Wuppertal 2014