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Kann einem auch leid tun: Jeff Bezos. Jetzt hat Amazon so viel Geld ausgegeben, um die Stadtratswahl in Seattle zu beeinflussen – genützt hat es nichts…

Aktivisten kontrollieren Mindestlohn in Seattle„… Seit Monaten fand beim Kommunalwahlkampf in Seattle ein Kopf an Kopf Rennen um den Sitz aus dem District 3 statt. Kshama Sawant konnte in den letzten Tagen einen Stimmenvorsprung gegenüber ihren von Amazon mit 1,5 Millionen US Dollar gesponsorten Gegenkandidaten Egan Orion ausbauen. Sie liegt jetzt bei 51,6 %, wobei noch etwa 2.400 Stimmen ausgezählt werden müssen. Aber auch bei diesen liegt die Chance hoch, dass Kshama eher noch dazugewinnen wird. (…) Für die Menschen in der Stadt Seattle geht der Kampf um die Besteuerung des Unternehmens und für die Errichtung von sozialem Wohnraum gegen die grassierende Welle von Armut und Wohnungslosigkeit und Ungleichverteilung weiter. Selbst Menschen, die einen Vollzeitjob haben, müssen teilweise in Autos und Zelten leben. Jeff Bezos, der reichste Mann der Welt und Chef von Amazon, hat gedacht, er könne Seattle kaufen…“ – aus der Meldung „Niederlage für Amazon: Kshama Sawant verteidigt Sitz in Seattle“ am 09. November 2019 beim Sozialismus.info externer Link über Amazons vergeblichen Geldsegen in der Kommunalwahl. Siehe dazu einen weiteren aktuellen Beitrag zu Amazons Finanzspritze und ihren Gründen – und den Hinweis auf unseren letzten Beitrag über Amazons Gegenoffensive zur Sondersteuer für Wohnraum (vom Juli 2018), die die Unterstützung der Bauarbeiter-Gewerkschaft hatte…

  • „Amazon versucht sich die Seattle-Wahl zu kaufen“ von Moritz Wichmann am 05. November 2019 in neues deutschland online externer Link hier zur Entwicklung der Stadt Seattle und Amazons Rolle dabei: „… Seit Jahren boomt die Region im pazifischen Nordwesten, rund 400.000 Menschen sind in den letzten Jahren nach Seattle gezogen. Ein wichtiger Grund dafür: Amazon. Der Online-Warenhändler hat seinen Hauptsitz in der Stadt, die Mitarbeiterzahl des Konzerns ist von 5.000 im Jahr 2010 auf aktuell 53.000 gestiegen. Trotz deutlich höherem Bedarf wurden aber nur 135.000 neue Wohnungen gebaut, die Obdachlosigkeit ist rasant gestiegen, die Mieten auch. Umfragen zeigen das die beiden Themen die wichtigsten sind bei Wahl bis zum Dienstagabend. Gleichzeitig ist Seattle auch ein linksliberales Versuchslabor. Hier wurden in den vergangenen Jahren Konzepte ausprobiert, die dann später anderswo übernommen wurden, ein Mindestlohn von 15 Dollar etwa. (…) »Wir spenden, weil uns die Zukunft von Seattle sehr wichtig ist«, erklärt dagegen Amazon-Sprecher Aaron Toso das Engagement des Konzerns. Man wolle »pragmatische Lösungen« für die Stadt – übersetzt, die Konzernvertreter sehen den Spendenregen als Möglichkeit einen unbequemen und ziemlich linken Stadtrat abzuwählen. Rund 300 führende Amazon-Mitarbeiter haben zudem laut einer Analyse des Techportals Geekwire 143.000 Dollar an Kandidaten zu den Wahlen in Seattle und an verschiedene Political Action Committees gespendet…“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=157119
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