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Was ist eigentlich ein „failed state“? Texas, zum Beispiel: Massenhafter Kältetod dank privater Energieversorgung

Stromausfall„… Viele Menschen mussten bei diesen Minusgraden in schlecht oder gar nicht isolierten Häusern zwei Tage oder länger ohne Strom auskommen. Berichte von gefrorenen Aquarien, von durch den Frost gesprengten Wasserrohren, die Wohnungen und öffentliche Gebäude fluten, und Bauern, die um das Überleben ihrer Rinder fürchten, machen die Runde. Während sich Texas republikanischer Senator Ted Cruz mit seiner Familie ins subtropisch-warme Cancun an der mexikanischen Golfküste absetzte, waren mal wieder die Schwächsten besonders hart betroffen. Jene, die in den Flüchtlingskamps an der Grenze, als Obdachlose auf der Straße oder als Arme in ihren besonders schlechten Häusern kaum Schutz vor der Kälte fanden. (…) Hinzu kamen Probleme eingefrorene Sicherheitssensoren an Atomkraftwerken, vereiste Windkraftanlagen – in nördlicheren Breiten aber offensichtlich nicht in Texas gibt es Enteisungs-Vorrichtungen an den Rotorblättern – und ein wegen der besonderen Kälte ungewöhnlich hoher Bedarf. Außerdem ist das texanische Netz vom Rest der USA isoliert. Während in Europa und im Mittelmeerraum Strom aus dem Süden Marokkos an den Polarkreis und aus dem Norden Schottlands nach Anatolien geschickt werden kann, hapert es in der USA beim nationalen Netz erheblich. Dabei hat das isolierte Texas nicht zum ersten Mal Probleme, wie Scientific American berichtet. Auch im Winter 2011 seien eine ganze Reihe von Kraftwerken eingefroren und im Sommer 2019 sei man einem Zusammenbruch nur knapp entgangen. Das Netz müsse einfach besser für extreme Ereignisse vorbereitet werden...“ – aus dem Beitrag „Texas: Bibbern im Treibhaus“ von Wolfgang Pomrehn am 20. Februar 2021 bei telepolis externer Link über die Auswirkungen der privatisierten Energieversorgung im Ölstaat Texas. Siehe zu den sozialen Auswirkungen der Kältewelle einen weiteren aktuellen Beitrag

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=186846
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