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Die US-Gewerkschaften stehen nach dem Polizeimord an George Floyd vor der klassischen Frage „Which side are you on?“: Nicht nur Häfen werden aus Solidarität bestreikt – der Gewerkschaftsbund will die Polizeiverbände bei sich

USA am 9.6.2020: Häfen werden bestreikt - aus Solidarität mit der Beerdigung von George Floyd„… Die Arbeiter*innen der Häfen in New York und San Francisco (ILWU Local: 10,34,75,91) sowie die Beschäftigen der “Metro North” (Teamsters Local: 808) kündigten für heute, zeitgleich mit der Beerdigung von George Floyd, eine Arbeitsniederlegung an. Mit dem Aufruf solidarisieren sich die Arbeiter*innen auch mit den Protestierenden, die seit mehreren Tagen international gegen rassistische Polizeigewalt auf die Straßen gehen. Die temporäre Arbeitsniederlegung ist zwar kein Streik, strahlt aber trotzdem eine starke solidarische Botschaft der Arbeiter*innen mit den Protestierenden aus. Die Hafenarbeiter*innen haben eine lange Tradition der Unterstützung von Protestbewegungen. Schon vor 10 Jahren legten die Hafenarbeiter*innen des “ILWU Local:10” die Arbeit nieder und schlossen sich den Protesten gegen den Mord an Oscar Grant durch die Polizei an. Zwei Jahre zuvor (in 2008), legten viele der “ILWU Locals” die Arbeit nieder und streikten in Protest gegen den Irak-Krieg. Dabei wehrten sie sich auch gegen den bürokratischen Apparat der Gewerkschaft, der den Streik verhindern wollte. Diese Aktionen spiegeln sich gut in ihrem Motto wieder: „Ein Angriff auf Eine*n ist ein Angriff auf alle“. Seit Beginn der Proteste gab es schon viele Solidaritätsbekundungen von verschiedenen Gewerkschaften, doch hebt sich diese Arbeitsniederlegung stark von den anderen ab. Die Arbeiter*innen verschiedener Gewerkschaften schließen sich zusammen, um ein geschlossenes Zeichen der Solidarität auszustrahlen...“ – aus dem Beitrag „„USA: Hafen- und U-Bahn-Arbeiter*innen legen während George Floyds Beerdigung die Arbeit nieder“ von Ezra Bain am 09. Juni 2020 bei Klasse gegen Klasse externer Link (übersetzt von Paul Kov) über die Aktionen der HafenarbeiterInnen. Siehe dazu auch eine Meldung über einen Solidaritätsstreik im Verlagswesen, den Aufruf der HafenarbeiterInnen zum Proteststreik am 19. Juni („Tag der Sklavenbefreiung“) und drei Beiträge zur Haltung des Gewerkschaftsbundes AFL-CIO – inklusive, wir sind ja nicht so, dessen Versuch zur Selbstverteidigung in Fragen der Polizei-Kooperation…

  • „ILWU will be withholding its labor on Juneteenth,June 19, the holiday celebrating the ending of slavery in the US. All 29 ports on the West Coast will be shut down“ am 09. Juni 2020 im Twitter-Kanal von Labor Against Racist Terror externer Link dokumentiert den neuen Aufruf der Hafengewerkschaft ILWU – am 19. Juni, dem „Tag der Sklavenbefreiung“ werden alle 29 Häfen der Westküste einen Tag lang bestreikt.
  • „But we respectfully take a different view when it comes to the call for the AFL-CIO to cut ties with IUPA. First and foremost, we believe police officers, and everyone who works for a living, have the right to collective bargaining“ am 10. Juni 2020 im Twitter-Kanal des AFL-CIO externer Link ist ein Teil eines Threads, in dem der Gewerkschaftsbund seine Linie verteidigt, mit den Polizeigewerkschaften gemeinsame Sache zu machen: Auch die haben eine „Recht auf kollektive Tarifverhandlungen“. Ob da dann auch drin steht, wie viele sie erschießen, erwürgen, totschlagen müssen – oder dürfen?
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=173724
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