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[USA] Alabamas Gefangene erneut im Streik. Entlassungen systematisch hintertrieben: Kampf gegen lebenslange Haft zur Ausbeutung von Arbeitskraft

Solidarität mit dem Gefangenenstreik in den USA am 9.9.2016 - hier in New York„Inhaftierte im US-Bundesstaat Alabama wehren sich derzeit gegen ein Haftsystem, dem sie attestieren, dass es sich dabei um »Sklaverei« handelt. Wie das US-Onlineportal Peoples Dispatch am vergangenen Dienstag berichtete, haben organisierte Gefangene im Staatsgefängnis St. Clair Correctional Facility nahe Birmingham seit dem 6. Februar die Strafanstalt mit einem »Shutdown« lahmgelegt. Sie verweigern jede Arbeit und Teilnahme am Gefängnisalltag. Dabei werden sie von außen durch ein Netzwerk von Exgefangenen und Solidaritätsgruppen unterstützt. Ihr Protest richtet sich gegen die fortdauernden unmenschlichen Haftbedingungen unter dem Regime der Gefängnisbehörde »Alabama Department of Corrections« (ADOC). Die Streikenden, von denen viele dem seit 2016 aktiven »Free Alabama Movement« (FAM) angehören, werfen der Leitung des ADOC vor, systematisch die Entlassung von Häftlingen zu hintertreiben, um sie über ihre von den Gerichten festgelegte Strafzeit hinaus weiterhin als Arbeitskräfte auspressen zu können…“ Artikel von Jürgen Heiser in der jungen Welt vom 4. März 2024 externer Link und mehr daraus:

  • Weiter im Artikel von Jürgen Heiser in der jungen Welt vom 4. März 2024 externer Link: „… Nach Angaben des »Tennessee Student Solidarity Network«, das mit dem FAM kooperiert, verdient das ADOC »jährlich rund 450 Millionen US-Dollar« an den gefangenen Arbeitern. Sie werden Fastfoodgiganten wie McDonald’s, Kentucky Fried Chicken, Burger King und Wendy’s als Arbeitskräfte überlassen. Peoples Dispatch nennt das »ein beunruhigendes Echo der Programme des rassistischen ›Sträflingsausleihens‹, die es unmittelbar nach der Abschaffung der Sklaverei im Süden der USA gab«. Mit ihrer zentralen Forderung richten sich die Streikenden gegen das in Alabama berüchtigte »Gesetz gegen Gewohnheitsstraftäter«, amtlich »Habitual Felony Offender Act« (HFOA), mit dem mehrheitlich Schwarze zu lebenslanger Haft ohne Bewährung (»Life Without Parole« – LWOP) und so zu Zwangsarbeit bis ins hohe Alter verurteilt werden. (…) Das Gesetz wurde 1977 eingeführt und war laut ACLU seitdem »ein Antreiber der Masseninhaftierung«, weil jemand »für einen einzigen Einbruch oder Raubüberfall und drei vorherige Verurteilungen wegen Fälschung oder Drogenkonsums zum Sterben im Gefängnis verurteilt werden kann«, selbst wenn die früheren Straftaten Jahrzehnte zurückliegen. (…) Zuletzt hatten im Juli 2022 Tausende Gefangene der größeren Haftanstalten Alabamas »gegen die Institution der Neosklaverei« die Arbeit niedergelegt. Die derzeit Streikenden knüpfen an die Taktik der damaligen »Shutdowns« an, um ihren Streik trotz harter Repressalien 90 Tage lang durchzuhalten und auf weitere Knäste Alabamas auszuweiten.“

Siehe von vielen Berichten im LabourNet die wesentlichen (mit dortigen Verlinkungen):

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=218667
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