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US-Ölarbeiter streiken: Alles freut sich?
Dossier
Weil der Ölpreis wieder steigt, oder wie? Das jedenfalls ist, nicht nur in der BRD, immer das Erste, das Erwähnung findet soweit es die bürgerlichen Medien betrifft. Dabei haben die Ölarbeiter der USA gute – andere – Gründe, zum ersten Mal nach über 30 Jahren wieder zu streiken. In der Meldung „Raffinerie-Streik in den USA treibt Öl-Preise in die Höhe“ am 03. Februar 2015 in den Deutschen Wirtschaftsnachrichten werden diese Gründe der Belegschaften immerhin angeführt: „Die Arbeiter fordern klare Reglementierungen für Überstunden, um gesundheitliche Schäden und Erschöpfungszustände bei Arbeitern zu verhindern. Des Weiteren fordern sie einen besseren Arbeitsschutz. Sie hätten täglich mit Explosionen, Bränden oder Lecks zu kämpfen“. Neu:
- Und jetzt, was? US Ölarbeiter bestreiken weiterhin einzelne Raffinerien…
Ein „temptative agreement“ ist nicht mehr als eine Art Rahmenvereinbarung, der normalerweise betriebliche Konkretisierungen folgen, nur: Wenn die Gewerkschaft USW davon ausgeht, die Auseinandersetzung mit der Ölindustrie sei für sie (erfolgreich) beendet, was macht eigentlich eine Belegschaft, in deren Betrieb es zu keinem akzeptablen Übereinkommen kommt – alleine gegen „Big Oil“ streiken? War die Stärke des Streisk doch bisher gerade seine Geschlossenheit gewesen – auch wenn die Kritiken an der USW sich (zu Recht) vor allem darum drehten, sie habe aufgehört, den Streik auszuweiten. Der Artikel “ BP workers in Indiana denounce USW isolation of oil workers strike“ von George Marlowe am 26. März 2015 bei wsws lässt vor allem eine ganze Reihe unzufriedener Gewerkschafter zu Wort kommen, die allesamt die Frage stellen, wie man als einzelne Belegschaft noch etwas durchsetzen soll. Siehe dazu auch weitere aktuelle Beiträge- „Union Busting Against USW5 Tesoro Pacheco Oil Workers „All Or None, We Are One“ Videobericht von Laborvideo am 19. März 2015 bei You Tube der die Proteste der Pachecobelegschaft gegen die Entlassung dreier Streikaktivisten dokumentiert
- „Streik in den US-Raffinerien“ – Artikel in Wildcat vom 11. März 2015 über die Bedeutung des Ölstreiks, worin es unter anderem heißt „Was also vor einem Jahr für die wenigsten möglich schien, entwickelt sich gerade zur größten Auseinandersetzung zwischen ArbeiterInnen und Ölkonzernen seit 1980. Am 1. Februar traten 3800 ArbeiterInnen in neun Raffinerien in den Streik, nachdem monatelange Verhandlungen der United Steelworkers (USW) mit den Ölfirmen kein Ergebnis gebracht hatten. Der Streik weitete sich aus, am 20. Tag stiegen auch ArbeiterInnen der größten US-Raffinerie in Port Arthur (Texas) ein. Am 21. Februar streikten in 15 Fabriken 6000 ArbeiterInnen, wovon 12 Raffinerien die Kapazität eines Fünftels der US-Rohöl-Bearbeitung ausmachen, die meisten davon in Texas und Louisiana. Der Streik kann allerdings durch den Einsatz von nicht-gewerkschaftlich organisierten ArbeiterInnen teilweise unterlaufen werden, die bestreikten Betriebe stehen nicht komplett still, auch aufgrund von sowieso geplanten Wartungsarbeiten. Manche streiken nur zögerlich oder verlassen die Streikposten wieder, weil das Streikgeld nicht reicht, das die Gewerkschaft zahlt“ – ein Versuch der Einordnung der Besonderheiten dieses Streiks
- „Holding the line against Big Oil“ von Lee Sustar am 18. März 2015 beim Socialist Worker worin ein Schwergewicht auf Gespräche mit streikenden BP-Arbeitern gelegt wird
- Nach dem vorläufigen Abkommen: „Jetzt wird schon immer stärker diskutiert, warum die Gewerkschaft eigentlich den Streik nicht mehr ausgeweitet hat“
Der wochenlange Streik der US Ölarbeiter hat ein Ergebnis gebracht, ein „tentative agreement“ der zentralen Verhandlungskomission mit Shell als Verhandlungsführer der Ölunternehmen. Ein vorläufiges Abkommen, das jetzt regional und unternehmensspezifisch entweder nachvollzogen oder verändert werden muss und dann der Mitgliedschaft zur Abstimmung vorgelegt. Wobei die bisherigen Informationen über die genaueren Inhalte dieses Abkommens (offensichtlich nicht nur für die Öffentlichkeit) eher vage sind, im Kern laufen sie unter anderem darauf hinaus, dass Festlegung von Arbeitszeiten und Wartungsarbeiten zur Sicherheit unter Mitwirkung von Gewerkschaftsvertretern organisiert werden sollen. Die Pressemitteilung der Gewerkschaft „USW Reaches Tentative Agreement with Oil Industry; Agreement with Shell Sets Pattern for Industry“ vom 12.März 2015 wird da nicht konkreter. Siehe dazu auch- das kurze Telefongespräch von LabourNet Germany mit zwei streikenden Ölarbeitern
Das Telefontinterview „Jetzt wurde schon immer stärker diskutiert, warum die Gewerkschaft eigentlich den Streik nicht weiter ausweitet“ wurde am 12. März 2015 mit Alan Smith (53) und Alejandro Mendez (51), beide aus Houston geführt, beide seit mehreren Jahrzehnten in diversen texanischen Raffinerien arbeitend, Gewerkschaftsmitglieder und Streikaktivisten.
- das kurze Telefongespräch von LabourNet Germany mit zwei streikenden Ölarbeitern
- US-Ölarbeiter: Trotz weiterer Verhandlungen geht der Streik weiter – die öffentliche Unterstützung auch
Am Dienstag nachmittag gab es auch nach dem zweiten Tag der neuen Verhandlungsrunde von keiner der beiden Seiten Informationen über irgendwelche Abkommen, Vereinbarungen, Annäherungen. Die Gewerkschaft USA hatte am Dienstagmorgen veröffentlicht, sie werde weitere Belegschaften zum Streik aufrufen. Während die Belegschaften entschlossen für mehr Sicherheit am Arbeitsplatz kämpfen, wollen die Unternehmen mehr Flexibilisierung, diese beiden Forderungen sieht auch der Bericht „Talks between union, Shell to continue Tuesday“ von Ken Stickney am 09. März 2015 in The Advertiser als ziemlich direkt gegensätzlich an. Siehe dazu auch Hintergründe zur gewerkschaftlichen Gesundheitspolitik und eine Solidaritätspetition mit dem Streik:- „Almost 1,500 Health and Safety Activists Gather in Pittsburgh“ ein erster Bericht am 10. März 2015 bei der USW über die gemeinsame Sicherheitskonferenz der USW mit der Kommunikationsgewerkschaft CWA bei deren Erölffnung die Teilnehmer die Streikenden unterstützten und der Präsident der USW als einen der wesentlichen Streikgründe die Tatsache nannte, dass es laut amtlichen Statistiken alle 8 Tage eine registrierte Explosion in amerikanischen Ölbetrieben gebe
- „Injured Workers Suffer As ‚Reforms‘ Limit Workers‘ Compensation Benefits“ ein Beitrag von Howard Berkes am 04. März 2015 beim National Public Radio , worin deutlich gemacht wird, dass die aktuelle Auseinandersetzung auch den Hintergrund hat, dass die jüngere Gesetzgebung in den USA darauf abzielt, Entschädigungen wegen gesundheitlicher Schädigung zu reduzieren
- „We support the USW unfair labor practices strike against big oil companies“ ist seit dem 6. März 2015 eine (internationale) Petition zur Unterstützung des Ölarbeiterstreiks bei move.on die sich an den Verhandlungsführer der Ölunternehmen, den Vorstand von Shell richtet
- Die Gegenoffensive zum US-Ölarbeiterstreik bricht zusammen
Die US Ölgesellschaften hatten einiges „über das normale Maß“ hinaus unternommen, um den Streik der Ölarbeiter zu beenden – also nicht nur die übliche Medienpolitik, sondern Drohbriefe und ähnliche Maßnahmen, gefruchtet hat es nichts. Am Freitag demonstrierten deswegen in Houston vor der Zentrale von Shell, dem Verhandlungsführer der Ölgesellschaften, mehrere Hundert Ölarbeiter, die von der Polizei daran gehindert wurden, die Chefetage des 50 Etagenbüros zu besuchen. Die ungebrochene Kraft des Streiks und öffentliche Sympathie weit über das übliche hinaus haben nun wenigstens dazu geführt, dass die Ölgesellschaften angeboten haben, am Montag den 9. März wieder zu verhandeln, nachdem die Verhandlungen am 20. Februar unterbrochen worden waren, wird in der Reuters Meldung „Police block striking refinery workers from entering Shell Houston HQ“ am 06. März 2015 auf der eigenen Seite berichtet
- US-Ölarbeiterstreik in der fünften Woche: Ungebrochen
Der Streik der 7.000 Ölarbeiter in 15 US-Raffinerien geht weiter – der Versuch der Unternehmen, qua direkter Ansprache (Briefe, Anrufe) die Arbeiter selbst gegen den Streik „der Gewerkschaft“ zu mobilisieren ist zu 100% fehlgeschlagen – es ist eben nicht „der Streik der Gewerkschaft“, sondern der große Streik einer verhältnismäßig gut bezahlten Belegschaft um Gesundheit und Sicherheit – für sich selbst, die Umgebung der Betriebe und die Allgemeinheit. In einem inzwischen vielbeachten Artikel schon im Februar geschrieben und nun in mehreren texanischen Zeitungen nachgedruckt hat die ehemalige Vorsitzende des Landesarbeitsgerichts des Bundesstaates – die die rund 4000 Klagen nach dem 2005er „Unfall“ mit 15 Todesopfern und Hunderten von verletzten Arbeitern juristisch behandelt hatte – sich voll auf die Seite des Streiks gestellt und unterstrichen, das Anliegen sei das der ganzen Gesellschaft. Der Beitrag „USW strike is about worker safety“ von Susan Criss am 16. Februar 2015 in den Galveston Daily News ist insofern auch exemplarisch für die gesellschaftliche Unterstützung des Streiks bis in konservative Kreise hinein. Siehe dazu auch weitere Berichte und Hintergrund:- „USW Oil Workers Welcome International Allies“ Meldung vom 27. Februar 2015 bei der USW über den Besuch einer Gewerkschafterdelegation aus Engalnd, Australien und Südafrika bei den Streikposten verschiedener Raffinerien
- „2015: Oil Industry Off To A Rough Start“ von Elizabeth Douglass am 02. März 2015 bei Popular Resistance , worin die Gesamtsituation der US-Ölindustrie in diesen Tagen skizziert wird, wobei 2015 für die Unternehmen nicht gut begonnen hat: Der streik der USW, ungebrochen und populär, das Veto gegen die Frackingpläne, die Skandalmeldungen über die Bezahlung von „Klimakrisen-Skeptikern“ durch die Industrie und gleich zwei Unfälle mit Ölzügen, die die Streikgründe nochmals populärer machten
- „On the picket line“ ein Streikbericht von Matty Starrdust und Sue Davis am 06. Februar 2015 in Worker’s World , also aus den Anfangstagen des Streiks, worin aber eben mehrere Streiks, die in der ersten Februarwoche dieses Jahres stattfanden paralell dargestellt werden, was insgesamt deutlich macht, dass die Streikbewegungen in den USA kräftiger werden, weshalb ja auch Anfang März dann republikanische Präsidentschafts(Möchtegern) Kandidaten wie der rechtsradikale Gouverneur Walker – für den Gewerkschaften zuhause besiegen genauso nötig sei, wie die Terroristen und Putin im Ausland – ziemlich hirnlos schäumten, jetzt müsse aber mal ein Ende sein, die sollten endlich wieder (für ihn und seinesgleichen) arbeiten
- US-Ölarbeiter lehnen ein Angebot ab – das keines war…
Jetzt sei es aber gut mit dem Streik, schliesslich hätten die Unternehmen nunmehr ein Angebot gemacht, über alle Forderungen zu reden, derentwegen der Streik geführt werde – so ungefähr das Motto in einer wachsenden Zahl von Mainstream-Medien, und so auch das Motto in einem Brief der Unternehmen an alle Beschäftigten. Der Streik wird aber fortgesetzt, auch über die vierte Woche hinaus, mit inzwischen 7.000 Streikenden. Weil die Argumentation von Belegschaft und Gewerkschaft eindeutig ist: Ein Angebot, über alls zu reden – irgendwann, irgendwie – ist kein Angebot. Sie wollen Antworten auf vier zentrale Forderungen, konkrete Angebote dazu: Die Reduzierung der von Belegschaft und Gewerkschaft ausführlich dokumentierten Sicherheitsmängel, die Reduzierung der gewaltigen Mengen Überstunden, die Beendigung des Einsatzes von Subunternehmen für die alltäglichen Wartungsarbeiten und eine angemessene Urlaubsregelung. So die Antwort „INDUSTRY DEMANDS MORE BLOOD, WILL NOT ENGAGE IN MEANINGFUL TALKS TO ADDRESS CRITICAL SAFETY ISSUES“ der USW vom 26. Februar 2015 auf ihrer Sonderseite Oil-Bargaining auf der laufend über den Gang des Streiks und der Verhandlungen informiert wird. Siehe dazu auch Hintergründe:- „Letter to USW Oil Workers“ – Brief an die Gewerkschaftsmitglieder am 25. Februar 2015 von und bei der USW , worin zur Kampagne, es gäbe nach den Erklärungen der Unternehmen keinen Streikgrund mehr, ausführlich Stellung genommen wird
- „Safety Is Life-or-Death, Say Refinery Strikers“ von Samantha Winslow am 26. Februar 2015 bei den Labornotes worin ausführlich Beschäftigte zu Wort kommen, um deutlich zu machen, wie wichtig ihnen dieses Anliegen ist – es geht eben um ihr Leben
- Ölarbeiterstreik in den USA: Auf dem Weg, Geschichte zu schreiben…
Erneut wurde der Ölarbeiterstreik in den USA – nunmehr in seiner 4. Woche – ausgeweitet, drei weitere, kleinere Raffinerien in Indiana sind am Wochenende ebenfalls in den Streik getreten. Zuvor war ja bereits – LabourNet Germany berichtete – die grösste Raffinerie des Landes in Texas in den Streik getreten. Der Kampf um sicherheit und Gesundheit der Ölarbeiter ist in der Tat dabei, auf gewisse Art Geschichte zu schreiben: Zum ersten Mal seit langer Zeit findet ein Arbeitskampf der inustriearbeiterschaft breite gesellschaftliche Unterstützung in den USA, eben auch, weil es um Forderungen geht, die weit über den betrieblichen Bereich hinausgehen. Der Artikel „Oil workers strike expands to another Texas refinery, Tesoro workers still on picket line“ von Sergio Chapa am 23. Februar 2015 im San Antonio Business Journal berichtet auch noch von einer nunmehr zweiten bestreikten texanischen Raffinerie. Siehe dazu auch:- „Safety is a Major Concern for the Men and Women Working in the Oil Industry“ – ein Video bei den United Steelworkers vom 19. Februar 2015 in dem die Sicherheitsfrage plastisch-optisch dargestellt wird – und wo sehr deutlich wird, warum die Belegschaften für ihre Forderungen in einen wochenlangen Streik treten
- „USA: Workers fight back against giant oil companies“ – einführender Artikel am 24. Februar 2015 bei IndustriAll mit einem Überblick über den aktuellen Stand der Auseinandersetzung – inzwischen 7.000 Beschäftigte im Streik – und die zentralen Forderungen um Sicherheit und Gesundheit, worüber es 1973 letztmalig grundsätzliche Vereinbarungen gab
- US-Ölarbeiterstreik nochmal ausgeweitet – in der vierten Streikwoche beim Kampf um Gesundheit
Seit Samstagnacht 24 Uhr ist auch die grösste Raffinerie der USA in Port Arthur (Texas) im Streik: Die 1.300 Beschäftigten sind geschlossen dem Aufruf der USW gefolgt. Die Raffinerie, die zu je 50% Shell (Verhandlungsführer der Ölunternehmen) und Aramco gehört, produziert 600.000 Faß Öl am Tag. Die Gewerkschaft hat die abermalige Ausweitung des Streiks zu Beginn der vierten Streikwoche beschlossen, weil der Unternehmensverband sich weiterhin weigert, zu den zentralen Forderungen der Streikbewegung nach Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz Zusagen zur Verbesserung zu machen, wird in dem Kommuniqué „USW to Expand ULP Oil Strike“ vom 21. Februar 2015 bei der USW festgehalten. Siehe dazu auch- „The Seeds of an Alternative“ von Trish Kahle am 19. Februar 2015 im Jacobinmag , ein Beispiel dafür, warum gerade dieser Streik soviel Aufmerksamkeit und Soldaritätsaktionen von Anwohnern und progressiven Gruppierungen erfährt – hier wird die These vertreten, dass dieser Kampf einen wesentlichen Beitrag zum Kampf gegen Klimawandel darstellt
- Der Streik der US-Ölarbeiter findet wachsende gesellschaftliche Unterstützung
43 mal im Jahr gibt es in den US-Raffinerien: Brandalarm! Und 2011, das letzte Jahr mit ausgearbeiteter Statistik starben in den Raffinerien nicht weniger als 112 Arbeiter. Dazu kommen die üblichen marktwirtschaftlichen Maßnahmen der Unternehmen vor allem in den letzten Jahren: Neueinstellungen werden ersetzt durch Subunternehmen, Menschen ohne Erfahrung sollen billiger dieselbe Arbeit machen, als ihre erfahrenen Vorgänger und vieles andere nicht sehr kluge mehr. Wenn es diese Situation ist, die allgemein eine erstaunlich grosse gesellschaftliche Unterstüzung für den Streik begründet – sogar die lautesten Schreier, etwa Foxnews, haben ihre Anfangstiraden „hochbezahlte Luxusarbeiter“ würden für ihre Privilegien streiken, zumindest im Ton etwas heruntergefahren – so wird erst recht überall kommentiert, dass eine der Gruppierungen, die am meisten Unterstützung ausdrückt, inklusive Demonstrationen und Gespräche mit Streikposten, zahlreiche Gruppierungen der ökologischen Bewegung sind, wie in dem Artikel „Oil Refinery Workers Are on Strike and They’re Getting Support from Environmentalists“ von Ari Paul am 18. Februar 2015 bei den Vice News unterstrichen wird. Siehe dazu auch- „Striking oil workers win support in Texas“ von Gloria Rubac am 17. Februar 2015 in Workers World worin über Solidaritätsaktionen progressiver Gruppierungen in Texas berichtet wird
- Der Kampf um Sicherheit und Gesundheit der US-Ölarbeiter geht weiter
„Irgendwo ist immer ein Leck“ – mit diesen Worten beginnt der Artikel „We don’t want to be exposed to potentially fatal hazards unnecessarily. That’s why we’ve organised the largest strike since 1980 to demand worker safety“ von Butch Cleve am 17. Februar 2015 bei Popular Resistance . Darin begründet der Ölarbeiter ausführlich, wieso dieser für die Ölindustrie der USA völlig ungewöhnliche Streik erstens so überhaupt stattfindet und zweitens nun schon weit über 2 Wochen andauert und weiter wächst. Siehe dazu auch weitere Berichte, Hintergründe und eine Petition:- „Safe Refineries Save Lives“ – seit dem 3. Februar 2015 gibt es diese Online Petition der Gewerkschaft USW zur Unterstützung des Kampfes der Ölarbeiter um ihre Gesundheit
- „USW Members Protest at Oil Industry Gathering“ – Bericht vom 13. Februar 2015 bei der USW über eine gemeinsame Aktion von USW und der britischen Unite beim globalen Treffen der International Petroleum Week in London, wo den feinen Herrschaften die Anliegen der Ölarbeiter sehr deutlich gemacht wurden
- „Oil workers strike for their lives“ von Elizabeth Schulte am 05. Februar 2015 beim Socialist Worker , worin die gesundheitliche Situation der Ölarbeiter in einem knappen Überblick zusammengefasst wird
- US-Ölarbeiter: Es geht um ein besseres Leben
Die Motivation des nun schon wochenlangen und anwachsenden Streiks der Ölarbeiter quer durch die USA ist eindeutig: Sie wollen mehr Sicherheit gegen Arbeitsunfälle und immer wiederkehrende Expolosionen und Brände. „Demanding Respect for Worker Safety“ ist die Kolumne des USA Vorsitzenden Leo W. Gerard am 10. Februar 2015 auf der USW Seite – und darin werden eine ganze Reihe Streikender zitiert, die ihre Gründe für die Teilnahme sehr genau überlegt haben
- Ölarbeiterstreik in den USA ausgeweitet: Zwei weitere Raffinerien werden jetzt bestreikt
Seit der Nacht zum Sonntag werden in den USA zwei weitere Raffinerien, beide von BP, in Indiana und Ohio bestreikt. Laut Pressemitteilung der United Steelworkers (USW) hätten die Verhandlungsführer der Unternehmen in der Kernfrage der Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz keine Bewegung gezeigt. Der Bericht „U.S. Oil-Worker Strike Reaches BP Plants With Talks on Hold“ von Lynn Doan und Angela Greiling Keane am 07. Februar 2015 bei Bloomberg hebt immerhin auch hervor, dass es sich bei den bestreikten Unternehmen um solche handelt, die in den letzten Jahren einen gewaltigen Aufstieg in der Rangliste der Profitjäger erreichten
- US-Ölarbeiterstreik geht weiter – der Kampf um die Gesundheit auch
„Refineries strike continues with no resolution, but a new offer“ von David A. Arnott am 05. Februar 2015 im Bizjournal berichtet über die massive Fortsetzung des Streiks in den Raffinerien – und von einem neuen Angebot des verhandlungsführenden Unternehmens Shell. Siehe dazu auch- „Safety Is Life-or-Death, Say Refinery Strikers“ von Samantha Winslow am 05. Februar 2015 in den Labornotes , worin am 5. Streiktag vor allem über die Gründe für diesen Streik, nämlich die gesundheitlichen Probleme der Raffineriebeschäftigten berichtet wird und diese dabei selbst zu Wort kommen. Vor allem jene, die in der ehemaligen BP Raffinerie in der Nähe von Houston arbeiten (heute Marathon) in der vor zehn Jahren 15 Arbeiter starben und rund 200 verletzt wurden bei einem Unfall – in dessen nachfolgender Untersuchung die staatliche Arbeitsgesundheitsbehörde dem Unternehmen runde 700 Verstöße gegen Sicherheitsbestimmungen nachwies
- „Refinery Shuts as U.S. Oil Workers Strike Reaches Second Day“ heisst der Bericht bei Bloomberg am 03. Februar 2015 worin knapp zusammengefasst wird, dass die Tarifverhandlungen seit dem 21. Januar kein Ergebnis gebracht hätten, weil die Ölgesellschaften – unter der Verhandlungsführung von Shell – sich weigerten, die Arbeitssicherheitsforderungen zu erfüllen
- „Steel Workers Strike Nine U.S. Oil Refineries“ von Doug Cunningham am 02. Februar 2015 bei den Workers Independent News (Laborradio) worin vor allem die genau bestreikten Raffinerien und die organisatorische Kapazität der USW berichtet werden
- „In Stand for People and Planet Over Profit, Green Groups Back Oil Worker Strike“ von Lauren McCauley am 03. Februar 2015 bei Common Dreams , worin, wie bereits die Überschrift deutlich macht, vor allem die „unwahrscheinliche Allianz“ der streikenden Raffinerie-Belegschaften mit zahlreichen Umweltgruppen, die die Streikenden unterstützen berichtet wird
- „Organized Labor Showing Signs of Life“ von David Macaray am 03. Februar 2015 bei der Huffington Post worin vor allem darüber berichtet wird, dass im Hintergrund dieses Streiks die Auseinandersetzung um die neuere Strategie der Unternehmen steht, „Selbstständige“ anzuheuern (was weltweit dieselbe Bedeutung hat und nun sicherlich keinerlei Gesundheit zuträglich ist)
- „Oil workers strike, and more“ von Laura Clawson am 03. Februar 2015 bei Daily Kos , worin ein kurzer Rundblick vom Ölarbeiterstreik auf andere aktuelle Auseinandersetzungen unternommen wird