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US-Krankenschwestern lehnen nach 4 Wochen Streik das ausgehandelte Abkommen ab
Die 4.800 streikenden Krankenschwestern in 5 Krankenhäusern der Allina-Kette in Minnesota haben den neun Vorschlag der Unternehmensleitung für einen neuen Tarifvertrag mit überwältigender Mehrheit in einer Urabstimmung abgelehnt. Der Hauptgrund für diese massive Ablehnung war, verschiedenen Berichten zufolge, dass vor allem die Abmachungen über die (vom Unternehmen beabsichtigte) Kürzung der Krankenversicherung weiterhin Bestandteil des Vertrages waren – und dies offensichtlich in einer Form, die sehr nahe an den Ausgangspositionen des Unternehmens sich befand. Jetzt wird der Streik fortgesetzt – trotz der insofern relativ schwierigen Position, dass die Gewerkschaft in der Region bereits vor Beginn dieser Auseinandersetzung Tarifverträge mit den anderen privaten Krankenhaus-Ketten abgeschlossen hatte – deren Geschäftsleitungen allerdings auch auf Kürzung der Krankenversicherung verzichtet hatten. Siehe dazu drei aktuelle Beiträge und Verweise auf bisherige Berichte:
- „Allina nurses reject contract, remain on strike“ von Jeremy Olsen am 04. Oktober 2016 in der Star Tribune
ist der Bericht über das Ergebnis der Urabstimmung der Streikenden, worin zwar die Gewerkschaft – die nicht dazu aufgerufen hatte, mit „Nein“ zu stimmen – nicht das exakte Stimmergebnis nennt, aber unterstreicht, das „Nein“ sei ausgesprochen massiv gewesen. Und dies obwohl zwei Tage vor der Urabstimmung die aktuellen kollektiven Krankneversicherungsvertärge ausgelaufen waren, was – ganz offensichtlich vergeblich – versucht wurde, zur Erpressung auszunutzen. Die Geschäftsleitung ließ mitteilen, dass etwa 500 der streikenden Krankenschwestern mit dem Ablauf der Versicherung die Arbeit wieder aufgenommen hätten – eine Zahl, die nicht nur von der Gewerkschaft angezweifelt wird, sondern auch im Artikel der Tatsache gegenüber gestellt, dass die Unternehmensleitung die Zahl der von anderswo angeheuerten „Ersatzkräfte“ auf inzwischen 1.000 erhöht hat
- „Governor seeks meeting to resolve strike by Allina Health nurses“ von Barb Kucera am 09. Oktober 2016 bei Workday Minnesota
ist ein Beitrag zur Positionierung der Regierung des Bundesstaates in dieser Auseinandersetzung: Der Gouverneur hat „beide Seiten“ zu Verhandlungen in seinem Amtssitz ab 10. Oktober gebeten, um eine Lösung zu finden, die vor allem im Interesse der Patienten liege…Ob dies zustande komme sei in so fern fraglich, so die Autorin, als ein Vertreter der Geschäftsleitung am selben Tag das Gespräch mit einer Delegation der Streikenden verweigert habe
- „After rejection of contract at Allina, Minnesota nurses call for expanded struggle“ von Anthony Bertolt am 07. Oktober 2016 bei wsws
ist ein Artikel, in dem vor allem hervorgehoben wird, dass nach den eindeutigen Ergebnissen der Urabstimmung viele Streikende gegenüber den Reportern positiv zum Thema Ausweitung des Streiks auf andere Krankenhäuser reagiert hätten, stets verbunden mit der Frage, warum die Gewerkschaft MNA hingenommen habe, dass die Tarifverhandlungen mit den diversen Ketten nicht mehr einheitlich geführt werden
- Siehe dazu auch: „Die Krankenschwestern von Allina in Minnesota streiken wieder“ am 07. September 2016 im LabourNet Germany und vorhergehende Berichterstattung