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LehrerInnenstreik in Chicago – für ein anderes Schulsystem

Dossier

LehrerInnenstreik in ChicagoEin Lehrerstreik in der US-Metropole Chicago hat bis zu 400.000 Kindern und Jugendlichen einen freien Tag beschert – und könnte sogar den Präsidentschaftswahlkampf beeinflussen. Erstmals seit 25 Jahren legten gut 25.000 Pädagogen im drittgrößten Schuldistrikt der USA am Montag die Arbeit nieder. Sie protestierten vor allem gegen ein neues Bewertungssystem für Lehrer, das nach Ansicht der Gewerkschaften zu stark auf dem Abschneiden ihrer Schüler bei standardisierten Tests basiert. Dies könnte zur Entlassung von bis zu 6000 Lehrern führen, befürchten Gewerkschaftler“ – so die Originalmeldung „Streikende Lehrer lassen Schulen in US-Metropole Chicago geschlossenexterner Link von der AFP vom 10. September 2012, hier beim Stern – auch ein Beleg dafür, wie informativ (oder auch nicht so sehr) Agenturmeldungen sind… Siehe dazu:

  • Streik der Lehrer_innen in Chicago
    Film über den Streik der Lehrer_innen in Chicago im September 2012 – Die Lehrer_innen kämpften mit Unterstützung ihrer Schüler_innen und deren Familien für eine deutlich bessere Ausstattung der Schulen und eine 4%ige Lohnerhöhung.
    Die Dokumentation über den Streik wirft ein Schlaglicht auf die Situation in den öffentlichen Schulen in Chicago: Eine Schülerin berichtet davon, dass die Klassen bis zu 55 Schüler_innen umfassen, eine Lehrerin erzählt, dass ihr Schulbuch für Volkswirtschaft 12 Jahre alt sei. Eine Krankenschwester erzählt, dass sie für drei Schulen und 27.000 Kinder verantwortlich sei. In einer Schule mit 1.8000 Schüler_innen gibt es einen Sozialarbeiter etc.  Das Video bei labournet.tv (Englisch mit dt. UT | 26 min | 2012) externer Link
  • Abkommen im Lehrerstreik zugestimmt
    Der Streik der LehrerInnen in Chicago wird am heutigen Mittwoch beendet werden – da die Delegierten, nach wohl recht breiter Debatte in der Mitgliedschaft, dem Entwurf eines Tarifabkommens zugestimmt haben, der die Erfüllung ihrer Hauptforderung, das neue Beurteilungsverfahren zu verhindern, weitgehend erfüllt – in anderen Fragen aber hinter bestehenden Vereinbarungen zurückfällt, etwa was die Dauer des Bezugs von Arbeitslosengeld betrifft (nur noch 6 Monate statt bisher 1 Jahr) – und damit nahe an den Bestimmungen des bekämpften neuen Schulerlasses liegt. Der Artikel „Chicago teachers end strike, classes resume Wednesdayexterner Link von

    • Janitors plan one-day solidarity strike for teachersexterner Link von Linda Lutton am 12. September 2012 bei Radio WBEZ 91,5 – die Vorbereitung eines Solidaritätsstreiks der Putzkolonnen an den Schulen ist nur ein Beispiels dafür, wie breite Unterstützung diesen Streik gestärkt hat – trotz des Medienhauptthemas, ob der Streik gegen die Pläne eines Bürgermeisters der Demokraten die Wahlchancen des Herrn Obama beinträchtigen könnte…
    • Chicago Chooses Sidesexterner Link von
  • Lehrerstreik in Chicagoexterner Link von Simon Loidl am 12. September 2012 in der jungen welt, wo es unter anderem heisst: „Den zweiten Tag in Folge haben am Dienstag 30000 Lehrer und Angestellte an öffentlichen Schulen in Chicago ihre Arbeit niedergelegt. Sie protestieren gegen von Bürgermeister Rahm Emanuel geplante Änderungen im Schulsystem, die nach Ansicht der Gewerkschaften zu einem weiteren Niedergang öffentlicher Bildungseinrichtungen und zur Entlassung Tausender Pädagogen führen könnten. Rund 350000 Schülerinnen und Schüler waren von dem Ausstand in dem drittgrößten Schulbezirk der USA betroffen, seit 25 Jahren haben die Lehrer hier zum ersten Mal die Arbeit niedergelegt„.
  • Behind the Chicago Teachers Strikeexterner Link von Theresa Moran am 10. September 2012 bei Labornotes – wo mensch, naheliegenderweise, wesentlich mehr – und anderes erfährt…etwa, dass es sich zu einem wichtigen Teil um einen Streik gegen „Corporate Takeover“ handelt, was die meisten jedenfalls deutschen Medien unwichtig fanden, im Vergleich zu den Sorgen eines gewissen Herrn Obama mit diesem Streik…
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=8886
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