Geht immer weiter: Der Streik in den US-Gefängnissen

„Im Streik von US-Häftlingen gegen ihre Arbeits- und Haftbedingungen, der heute in die vierte Woche geht, überraschte eine Nachricht über unerwartete Verbündete, die sich auf die Seite der Gefangenen im Holman-Gefängnis im US-Bundesstaat Alabama geschlagen hätten: die Wärter der Anstalt. Seit Beginn des Streiks am 9. September in zeitweise bis zu 46 Anstalten mussten die Holman-Wärter die Arbeiten der Häftlinge in der bestreikten Kantine übernehmen. Am vergangenen Samstag machten die Beamten der Sechs-Uhr-Schicht jedoch damit Schluss und meldeten sich morgens krank. Das konnten Gefangene erst Tage später nach draußen übermitteln, woraufhin die Unterstützergruppe »Incarcerated Workers Organizing Committee« (IWOC) auf Twitter schrieb: »Der Anstaltsleiter schiebt nun selber den Servierwagen mit den Mahlzeiten.«“ – so beginnt der Bericht „»Eigenartige Bundesgenossen«“ von Jürgen Heiser am 30. September 2016 in der jungen Welt – worin auch noch auf andere, vergleichbare Ereignisse und Entwicklungen verwiesen wird. Siehe dazu auch zwei weitere aktuelle Beiträge und einen Soldaritätsaufruf:

• „A National Strike Against “Prison Slavery”“ von E. Tammy Kim am 03. Oktober 2016 in The New Yorker ist eine Art aktueller Zwischenstandsbericht – in dem auch darauf hingewiesen wird, dass die AfL-CIO Gewerkschaften bisher zu diesem Streik nur eine einzige Haltung gezeigt haben: Scheintot sein. Die IWOC, Gefangenenbranche der IWW ist die einzige Gewerkschaftsorganisation, die hier aktiv ist und in den Gefängnissen nicht ganz 1.000 Mitglieder hat.

• „Interview with Prisoner on South Carolina Rebellion at Turbeville „ am 27. September 2016 bei It’s going down ist ein Interview mit einem Gefangenen der am Vortag an einer Rebellion im Gefängnis Turbeville beteiligt gewesen ist – die nach einem dubiosen Todesfall entstand

• „Call For Renewed Actions In Solidarity With The Prison Strike, October 15-22“ am 29. September 2016 ebenfalls bei It’s going down ist ein abermaliger Soldaritätsaufruf für die Woche vom 15. bis zum 22. Oktober. Nachdem die erste landesweite Solidaritätswoche im September ein voller Erfolg gewesen ist und Hunderte von größeren und kleineren Aktionen massiv dazu beigetragen haben, das Stillschweigen über den Gefängnisstreik zu brechen soll eine erneute Soliwoche vor allem die stattfindende Fortsetzung des Kampfes unterstützen

• Siehe dazu auch: „Gefängnisstreik in den USA: An einem Pfeiler dieser Gesellschaft rütteln“ am 02. September 2016 im LabourNet Germany und die seitherige Berichterstattung