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Ein Hafenstreik der gesamten Ost- und Golfküste der USA für Inflationsausgleich und gegen »Roboterisierung« der Arbeit ab 1. Oktober 2024 wird vorbereitet

Ein Hafenstreik der gesamten Ost- und Golfküste der USA für Inflationsausgleich und gegen »Roboterisierung« der Arbeit ab 1. Oktober 2024 wird vorbereitetDer Vertrag zwischen der International Longshoremen’s Association und der United States Maritime Alliance, der die Häfen der Ost- und Golfküste umfasst, läuft am 30. September aus. ILA soll für die Laufzeit ihres nächsten Sechsjahresvertrags mit den Arbeitgebern des Seeverkehrs eine Lohnerhöhung von fast 80 % anstreben. Da die Verhandlungen in eine Sackgasse geraten sind, hat die ILA mit einem Streik gedroht: „ILA bringt ihre Tarifdelegierten Anfang September in New Jersey zu Tarifausschusssitzungen zusammen, um Vorbereitungen für einen möglichen Streik am 1. Oktober 2024 zu treffen, falls keine Einigung mit der United States Maritime Alliance erzielt werden kann (…) „Wenn das bedeutet, dass wir am 1. Oktober streiken müssen, sind sie bereit, ‚auf die Straße zu gehen‘, wenn unsere Forderungen nicht erfüllt werden…“ engl. Pressemitteilung vom 3. August 2024 der ILA externer Link (International Longshoremen’s Association) – siehe mehr Informationen:

  • ILA-Präsident Harold Daggett bereitet sich auf Tarifgespräche mit ILA-Mitgliedern im September vor – und auf einen möglichen küstenweiten Streik im Oktober
    Harold J. Daggett, Internationaler Präsident der 85.000 Mitglieder zählenden International Longshoremen’s Association, arbeitet weiterhin rund um die Uhr, um ernsthafte Verhandlungen mit der United States Maritime Alliance (USMX) aufzunehmen und gleichzeitig seine Mitglieder auf einen möglichen Streik am 1. Oktober 2024 vorzubereiten, falls USMX keine Einigung mit der ILA erzielt.
    Die ILA erhält weiterhin nationale und internationale Unterstützung von Gewerkschaften in ganz Amerika und von Hafenarbeitergewerkschaften auf der ganzen Welt, die sich alle zur Unterstützung der ILA verpflichten.
    „Wir bereiten unsere ILA-Mitglieder auf beide Möglichkeiten vor“, sagte der ILA-Chef. „Wir werden uns mit aller Kraft für einen neuen Vertrag einsetzen, der unsere hart arbeitenden und engagierten ILA-Longshore-Beschäftigten angemessen entschädigt, und gleichzeitig bereiten wir uns darauf vor, am 1. Oktober 2024 in allen Häfen von Maine bis Texas zu streiken, wenn keine neue Vereinbarung zustande kommt.“ Der ILA-Vorsitzende ist der festen Überzeugung, dass die Forderungen der Gewerkschaft in einem angemessenen Verhältnis zu ihrem Beitrag zu einer Branche stehen, die in den letzten Jahren rekordverdächtige Milliardengewinne für die Unternehmen, die ILA-Arbeitskräfte beschäftigen, verzeichnet hat.
    „Unsere Arbeitgeber wissen aus tiefstem Herzen, dass die ILA-Longshore-Arbeiter einen großartigen Vertrag verdienen“, sagte Präsident Daggett. „Sie können uns nicht ausnehmen und gleichzeitig Milliardengewinne verbuchen. Das ist einfach nicht fair, und wir sind bereit, für einen großartigen Vertrag zu kämpfen.“ Die ILA hat für den 4. und 5. September 2024 in New Jersey Tarifgespräche anberaumt, bei denen die Tarifdelegierten der Gewerkschaft ihre Hauptvertragsforderungen überprüfen werden. Sie werden diese Treffen auch nutzen, um Streikausschüsse von Maine bis Texas zu bilden, um für den 1. Oktober 2024 gerüstet zu sein…“ engl. Pressemitteilung vom 10. August 2024 der ILA externer Link (maschinenübersetzt)
  • USA: Big Trouble im Dock – Hafenarbeitergewerkschaft organisiert Arbeitskampf für Inflationsausgleich und gegen »Roboterisierung« des Werktags
    „… Die nordamerikanische Hafenarbeitergewerkschaft International Longshoremen’s Association (ILA) bereitet sich auf einen harten Arbeitskampf vor. Dabei geht es nicht nur um hohe, inflationsausgleichende Lohnerhöhungen, sondern vor allem auch um den kritisierten Einsatz sogenannter »autonomer« Techniken zum Ersatz menschlicher Arbeitskraft. Seit Wochen werfen sich die ILA und der US-Unternehmensverband United States Maritime Alliance (USMX) gegenseitig vor, die Tarifverhandlungen zu verschleppen. Es geht um die Erneuerung des geltenden Rahmentarifvertrages für rund 14.500 Docker in sechs großen US-Seehäfen der Ost- und Golfküste (die ILA ist für die Beschäftigten dieser Häfen zuständig, die Kollegen an der Westküste werden von der International Longshore and Warehouse Union, ILWU, vertreten). Dieser »Master Contract« vom Oktober 2018 läuft nach sechs Jahren am 30. September dieses Jahres aus. Eigentlich hätte es nach einigen Vorgesprächen im Frühjahr Anfang Juni konkrete Verhandlungen über die Erneuerung des Rahmentarifs geben sollen. Doch die ILA sah sich gezwungen, die entsprechenden Termine aufzukündigen. Denn im Hafen von Mobile (Alabama) hatte es an den Kajen von APM Terminals, der Hafengesellschaft der Reederei Mærsk, einen lokalen Streik gegeben. Die ILA wirft dem Unternehmen vor, dort ein autonomes Abfertigungssystem einzusetzen, das Lastwagen ohne Inanspruchnahme menschlicher Arbeitskräfte abfertigt, die – natürlich gewerkschaftlich organisiert – dafür eigentlich zuständig wären. Zudem liegen der ILA nach eigenen Angaben auf ihrer Webseite Berichte vor, dass dieses System auch in anderen Häfen eingesetzt beziehungsweise zum Einsatz vorbereitet wird. Es ist ein doppeltes Problem: Zum einen nimmt die ILA eine harte und weitgehend kompromisslose Haltung gegen derartige Automatisierungsbestrebungen von immer mehr Hafenbetreibern ein; noch vor wenigen Jahren hatte die ILA-Führung das aus mehreren aktuellen Anlässen nachdrücklich bekräftigt. Zum anderen aber enthält just der noch geltende Rahmentarifvertrag klare Vereinbarungen, wonach die USMX den Verzicht auf Automatisierungsbestrebungen zusichert – gegen entsprechende Produktivitätsgarantien seitens der ILA. Konsequenterweise erklärte die Gewerkschaft im Juni daher, dass sie sich mit der USMX nicht treffen werde, solange das aktuelle Automatisierungsproblem nicht gelöst sei. Anfang dieses Monats hat die Gewerkschaft die USMX fristgerecht wissen lassen, dass eine Verlängerung des Tarifvertrages nicht in Betracht komme – eine derartige Mitteilung 60 Tage vor dem Auslaufen entspricht nationalen Rechtsvorschriften. Einigermaßen verärgert wiederholte die ILA zudem sowohl Ende Juli als auch in der vergangenen Woche ihre öffentlichen Erklärungen, dass ab dem 1. Oktober mit Streiks an US-Ost- und Golfküste zu rechnen sei, falls bis dahin keine Einigung erzielt sei. (…) Das ist, wie ILA-Chef Harold J. Daggett betont, nicht unproblematisch: Den bislang letzten Streik hatte es im Jahre 1977 gegeben – »in diesen mehr als viereinhalb Jahrzehnten sind zwei Generationen von ILA-Mitgliedern neu in die Branche gekommen«…“ Artikel von Burkhard Ilschner in der jungen Welt vom 12. August 2024 externer Link

Grundinfos:

Siehe auch:

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=222451
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