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Die Streikenden bei General Motors USA haben für den Tarifvertrag gestimmt – knapp und gespalten, wie es der Vertrag selbst ist
„… Nach dem längsten Streik bei dem Autobauer seit einem halben Jahrhundert hatte die UAW am Freitagnachmittag das Ergebnis der Urabstimmung bekanntgegeben: Von 41 000 abgegebenen Stimmen plädierten 57 Prozent für und 43 Prozent gegen den neuen, auf vier Jahre angelegten Tarifvertrag. Am Wochenende leiteten Mitarbeiter*innen die Wiederaufnahme der Produktion in die Wege. Die Streikenden hatten die Fertigungs- und Lagerhallen seit dem 16. September nicht mehr betreten. Der Tarifvertrag sieht Lohnerhöhungen zwischen drei und vier Prozent alle zwei Jahre vor. Dazu wird die dreiprozentige Zuzahlung zur Krankenversicherung beibehalten. GM darf laut dem Vertrag eine unbegrenzte Zahl von Leiharbeiter*innen beschäftigen, sofern die UAW den Einstellungen zustimmt. Das bei den Arbeiter*innen unbeliebte zweistufige Leistungs- und Lohnsystem bleibt weiter bestehen, allerdings verkürzt. So erhalten länger Beschäftigte in der Fertigung nach vier Jahren den Höchststundenlohn von 32 Dollar, was für viele fast eine Lohnverdoppelung bedeutet. Für nach 2015 Eingestellte wurde die Obergrenze auf 25 Dollar abgesenkt. (…) Die unabhängige gewerkschaftliche Webseite »Paydayreport« bewertete die Ratifizierung mit den Worten, die GM-Arbeiter*innen seien »stark gespalten zwischen denen, die aus dem neuen Vertrag Nutzen ziehen können, und denen, die die Schließung ihrer Werke befürchten«. Denn der Tarifvertrag sieht keine Garantien für den Erhalt der Standorte vor…“ – aus dem Beitrag „Erfolg für General Motors“ von Max Böhnel am 28. Oktober 2019 in neues deutschland online zum Ende des Streiks bei General Motors – mit einem zwar relativ knappen, aber doch eindeutigen Ergebnis. Siehe zur Urabstimmung einen weiteren Beitrag und den Hinweis auf unseren Beitrag zum Beginn dieser Abstimmung:
- „GM Workers Ratify Contract Though ‚Mixed at Best’“ von Chris Brooks und Jane Slaughter am 25. Oktober 2019 bei den Labornotes ist ein Beitrag, verfasst unmittelbar nach Bekanntgabe des Ergebnisses durch die UAW, in dem ebenfalls die komplexe Lage Gegenstand ist, die durch die bereits beschlossene Schließung einiger Werke und deren faktische Hinnahme durch den neuen Tarifvertrag entstanden ist. Im Wesentlichen werden mögliche positive Ergebnisse dieses wochenlangen Streiks mit Hinweis auf den so öffentlich verbreiteten „Kampf um Gleichheit“ zusammen gesehen – der keineswegs das Anliegen der Gewerkschaftsführung war.
- Zum GM-Streik (und Urabstimmung) zuletzt: „Vom 19. bis zum 25. Oktober 2019: Urabstimmung der Beschäftigten von General Motors USA über die „Highlights“ des Entwurfs für einen Tarifvertrag, den die UAW mit der Geschäftsleitung vereinbart hat – während des Streiks“ am 21. Oktober 2019 im LabourNet Germany