»
Ukraine »
»

[Workers Memorial Day] 28. April: Nicht Gedenktag, sondern Kampftag – weltweit

Plakat CGT Spanien zum 28. April 2016Seit längerer Zeit wird der 28. April alljährlich als der Tag begangen (seit dem der kanadische Gewerkschaftsbund dies erstmal 1984 organisierte), an dem der zahllosen Opfer des alltäglichen kapitalistischen Krieges gegen die Lohnarbeiterinnen und Lohnarbeiter der ganzen Welt gedacht wird – und der Kampf zur Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen verstärkt. Und auch wenn die Internationale Arbeitsagentur (ILO) mit ihrer Angabe, jährlich würden 2,3 Millionen Menschen an Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten sterben und diese Zahl an Opfern alleine schon schockierend genug ist, ist dies leider ein Mindestwert: Was allein schon dadurch verdeutlicht wird, dass es jährlich weitere Millionen Fälle gibt, in denen um Anerkennung von Berufskrankheiten gekämpft werden muss. Von den endlosen Möglichkeiten, an diesem Tag zu berichten, haben wir mit Spanien, der Ukraine und Japan drei Länder ausgewählt – davon zwei aus dem Bereich der Atomkraftwerke über die in diesen Tagen viel, über das Schicksal der Belegschaften aber oft eher wenig zu lesen ist. Der Aufruf „April 28 – A Day of Mourning“ am 23. April 2016 von IndustriAll externer Link unterstreicht entgegen der Katastrophen – Medienberichte, dass die Opfer von Arbeitsunfällen zwar auffälliger, aber eine Minderheit sind: 82% aller Todesopfer, so wird geschätzt, sterben an Berufskrankheiten. Vermeidbaren Berufskrankheiten. Siehe für Hintergründe und frühere Jahre unser Dossier „28. April: Workers Memorial Day“ und hier dazu zwei Beiträge über das Leben der ArbeiterInnen von Tschernobyl:

  • „Chernobyl  workers also needed Just Transition“ von Jyrki Raina am 25. April 2016 bei IndustriAll externer Linkein Beitrag 30 Jahre nach Tschernobyl legt das Schwergewicht auf die Überzeugungsarbeit der internationalen Gewerkschaftsföderation (damals noch ICEM) gegenüber der ukrainischen Gewerkschaft, deren Zustimmung zur endgültigen Schließung zu erreichen. Nun soll hier nicht vor allem – aber doch eben auch – nachgefragt werden, wo solcherart „Überzeugungsarbeit“ beispielsweise in Belgien oder der BRD geblieben ist, was auf die gesamte, keineswegs rühmliche Rolle von europäischen Gewerkschaften in der Atomindustrie verweist. Im Vordergrund aber jetzt und hier, was in diesem Beitrag an Auswirkungen auf die Belegschaft berichtet wird. Wobei die zahlreichen Todesopfer der Belegschaft selbst und vor allen Dingen auch der Rettungsmannschaften ebenso erwähnt werden, wie die Evakuierung der Stadt Pripyat, unter deren 40.000 EinwohnerInnen auch die große Mehrheit der Belegschaft des AKW lebte – heute eine Geisterstadt und niemand kann eine irgendwie genaue „Rechnung“ aufmachen, wie viele Todesopfer und schwer Kranke zu beklagen sind.
  • „30 Ways Chernobyl and Dying Nuke Industry Threaten Our Survival“ von Harvey Wassermann am 26. April 2016 bei Counterpunch externer Link ist ein ausführlicher Überblick über die Auswirkungen von Tschernobyl  in der Ukraine und weltweit, worunter auch die Opfer der Belegschaften berichtet werden – und gleichzeitig eine Auseinandersetzung mit der Propaganda, „so etwas“ könne mit moderner westlicher Technik nicht passieren, was allerspätestens seit der Katastrophe der General Electric Reaktoren  in Fukushima endgültig widerlegt sei – und eigentlich schon vorher, mit dem Reaktor in Three Miles Island USA. Ergänzend wird dabei auch noch über spezielle aktuelle Gefahrenfälle berichtet
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=97267
nach oben