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Oase Jemna: Weiter im Kampf für ein anderes Tunesien
„Dieses Experiment wurde nach 2011 von der tunesischen Regierungen angefeindet, welche die Oase an den ehemaligen Pächter zurückzugeben versuchte. In einem neuen Eskalationsschritt fror die tunesische Regierung die Konten der Jemna-Gesellschaft sowie aller Händler, die Datteln aus Jemna gekauft hatten, ein. Die Gesellschaft zum Schutz der Oasen von Jemna führt heute einen Kampf für Arbeiterselbstverwaltung, gegen die Privatisierungsdoktrin sowie gegen die Rückkehr der alten Vetternwirtschaft des Ben Ali-Regimes. Ihr Vertreter Tahar Tahri ist am 9. Dezember in Wien im OKAZ zu Gast und wird über den Experiment von Jemna erzählen“ – so wurde die Entwicklung in Jemna in der Veranstaltungsankündigung „Sozialer Kampf in Tunesien: Arbeiterselbstverwaltung der Oase von Jemna gegen Privatisierungsdoktrin“ am 02. Dezember 2016 beim österreichischen Okaz kurz skizziert – und in den anderthalb Monaten, die seitdem vergangen sind, hat sich der Kampf positiv weiter entwickelt. Siehe dazu zwei aktuelle Beiträge und ein Interview mit Tahri nach der Veranstaltung in Wien:
- „Die tunesische Oase von Jemna – Arbeiterselbstverwaltung gegen Privatisierungsdoktrin“ am 11. Dezember 2016 beim Okaz ist der Bericht über diese oben angekündigte Veranstaltung, in dem auch ein kurzes Interview mit Tahri beinhaltet ist, worin es unter anderem heißt: „Wir haben uns zum Widerstand bereit erklärt, sind aber auch verhandlungsbereit. Wir sagen ja zu einer Lösung, die dieses Projekt der Selbstverwaltung auf Basis der solidarischen Mikroökonomie erlaubt, und ja zur Adaptierung der Gesetze, dass so eine Sache möglich wird. Das Problem ist, dass wir von den Verantwortlichen in der Regierung widersprüchliche Aussagen hören und keine schriftlichen Zusagen erhalten. Darüber hinaus sind wir mit einer Medienkampagne konfrontiert, die falschen Behauptungen über uns und unsere Gesellschaft verbreitet. Die Konten der Gesellschaft und der Käufer der Datteln dieser Saison sind eingefroren. Wir sind bereit, alles zur Kontrolle offenzulegen und wir leisten viel Arbeit um die Sachverhalte klar zu stellen. Erfreulich ist aber auch diese große Solidaritätsbewegung, die im ganzen Land entstanden ist und die uns den Rücken gestärkt hat. Der Wille zum Widerstand ist größer geworden und die Menschen in Jemna und der Region stehen alle hinter dem Projekt. Mittlerweile erhalten wir auch internationale Solidaritätserklärungen“
- „La Commune de Jemna“ von Tahar Ethari am 06. Dezember 2016 bei Europe Solidaire ist ein Beitrag, der die gesamte Geschichte und Bedeutung der selbstverwalteten Oase in Tunesien überblicksartig zusammenfasst – und damit auch die Gründe, weshalb die soziale Reaktion in Tunesien – also, unter anderem, die Regierung – dieses Projekt bekämpft
- „Précisions sur la lutte de Jemna“ von Alain Baron am 18. Januar 2017 bei Europe Solidaire ist ein aktueller Reisebericht eines Aktivisten des alternativen französischen Gewerkschaftsbundes SUD Solidaires aus Jemna in Tunesien, worin er einige kolportierte Aussagen vor allem der Kommerzmedien richtig stellt. Dabei gibt er sowohl Grundinformationen über das Oasenstädtchen an sich als auch – und vor allem – über die Kooperative und deren Kampf gegen die Angriffe der Behörden und der Alteigentümer der Pflanzungen
- Siehe dazu auch:“Eine Oase in Tunesien kämpft: Eine Oase im Kapitalismus?“ am 28. Oktober 2016 im LabourNet Germany