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#FreeWordsTurkey: Soli-Aktionen für Meinungs- und Pressefreiheit in der Türkei
„Die Freiheit des Wortes ist in der Türkei akut bedroht. Seit dem Putschversuch im Juli 2016 geht die türkische Regierung vehement gegen regierungskritische Journalisten und Medien vor. Damit verschärft sich die bereits angespannte Situation für Medien in der Türkei. Die Pässe von Journalisten werden eingezogen, Autoren werden inhaftiert. (…) In der Türkei wird die Meinungsfreiheit mit Füßen getreten. (…) Wir fordern die Bundesregierung und die EU-Kommission auf, klar Position zur Lage in der Türkei zu beziehen, die Meinungsfreiheit in ihren Entscheidungen, Handlungen und Äußerungen kompromisslos und aktiv einzufordern und sie nicht zum Verhandlungsgegenstand zu machen…“ Petition zur vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels, dem PEN-Zentrum Deutschland und den Reportern ohne Grenzen bei change.org
, die sich – sachlich richtig – an die Verantwortlichen in Bundesregierung und EU-Kommission richtet und mit Stand 7.9.16 bereits von fast 75.000 Menschen unterstützt wird. Siehe weitere Soli-Adressen und -Aktionen:
- Turkey: International civil society condemn crackdown on freedom of expression
Erklärung verschiedener Gliederungen des PEN sowie europäischer Journalistenvereinigungen vom 6. September 2016, die sich anlässlich einer Delegationsreise vom 31.8. bis 2.9. vehement gegen den Missbrauch des in der Türkei erklärten Ausnahmezustands zur Unterbindung von Presse- und Meinungsfreiheit aussprechen und auch sonst die Einhaltung der Menschenrechte einfordern
- Deutscher Journalisten-Verband Baden-Württemberg hilft türkischen Medien mit Anti-Spionage-Technik
Pressemitteilung des DJV Baden-Württemberg vom 1. September 2016, dokumentiert bei Peter Welchering, in der es heißt: „… Netzüberwachung und Blockaden von Internet-Plattformen sind in der Türkei nichts Neues. Doch seit dem gescheiterten Putschversuch werden türkische Journalistinnen und Journalisten flächendeckend überwacht. Nicht selten sind Verhaftungen die Folge. Wer über gewalttätige Polizeieinsätze, massive Einschränkungen der Pressefreiheit oder Scharmützel des türkischen Militärs mit kurdischen Kräften berichtet, wandert nicht selten ins Gefängnis. „Wir können den türkischen Kolleginnen und Kollegen nur helfen, wenn wir freie und von den türkischen Sicherheitsbehörden nicht überwachte Kommunikationskanäle zur Verfügung stellen“, erläutert Dagmar Lange, Landesvorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbandes Baden-Württemberg. Genau das bietet ein Spionage-Abwehrsystem namens Trutzbox, das der IT-Experte Hermann Sauer mit seinem Team aus Eltville entwickelt hat. Der DJV-Landesverband Baden-Württemberg hat solche Trutzboxen beschafft und an türkische Kollegen weitergereicht, die damit unbehelligt von staatlichen Zensoren mailen, surfen und chatten können. (…) Die Aktion des DJV in Baden-Württemberg zeigt vor allen Dingen eines ganz deutlich: Der Kampf für die Presse- und Meinungsfreiheit und die Solidarität mit den türkischen Kolleginnen und Kollegen darf sich nicht auf Grußadressen und Sonntagsreden beschränken. Hier ist ganz konkrete technische Hilfe gefordert. Die will der DJV in Baden-Württemberg den überwachten und verfolgten Kolleginnen und Kollegen in der Türkei geben…„
- EFJ Calls for Immediate Release of 2 Evrensel Reporters
Journalismus ist kein Verbrechen: Die European Federation of Journalists fordert mit Stellungnahme vom 6. September 2016 die sofortige Freilassung der Evrensel-Reporter Cemil Ugur und Halil Ibrahim Polat, die in Ausübung ihrer Tätigkeit festgenommen wurden und seit 15 Tagen weitgehend ohne Kontakt zur Außenwelt in Polizeigewahrsam gehalten werden. Damit unterstützt die EJF die Forderung ihrer türkischen Partnerorganisationen TGS und TGC. Siehe dazu auch:
- Freiheit für die Journalisten Cemil Ugur und Halil Ibrahim Polat!
Erklärung der DIDF vom 6. September 2016zum selben Fall, wo es heißt: „… Besorgnis erregend sind die Meldungen, daß den Journalisten gedroht wird, das gleiche Schicksal zu erleiden wie Metin Göktepe (Journalist von Evrensel), der im Januar 1996 von der Polizei in der Polizeiwache getötet wurde. Bis her haben die Anfragen und Solidaritätsaktivitäten, von Menschenrechtsvereinen, Journalistenverbänden, Gewerkschaften und einigen Abgeordneten nicht zur Freilassung der Journalisten geführt. (…) Wir rufen alle demokratischen Kräfte, Personen und Institutionen auf, sich für die Freilassung von Cemil Ugur und Halil Ibrahim Polat einzusetzen und mit den oppositionellen/fortschrittlichen Journalisten solidarisch zu sein…„
- Aslı Erdoğan için Bakırköy Cezaevi önünde “özgürlük nöbeti” başladı
Bericht bei sendika.org vom 22. August 2016über den Beginn der Mahnwache vor dem Frauengefängnis in Istanbul für die wegen „Terrorunterstützung“ im Zusammenhang mit der Schließung der oppositionellen Tageszeitung Özgür Gündem verhafteten Kolumnistin Aslı Erdoğan. Die Mahnwache findet seit Beginn und bis heute ununterbrochen statt