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Die türkische Polizei und Behörden: Alles tun, um diesen Hungerstreik zu unterdrücken
„Am vergangenen Mittwoch haben Rechtsanwälte und Angehörige der beiden inhaftierten türkischen Akademiker Semih Özakca und Nuriye Gülmen auf einer Pressekonferenz in Istanbul über die aktuelle Lage informiert. Die Juristen des Anwaltsbüro des Volkes (HHB) berichteten, dass die Gefangenen von ihrem an diesem Samstag bereits 157 Tage andauernden Hungerstreik mittlerweile sehr geschwächt seien. Zudem bemängelten sie die medizinische Versorgung und Betreuung ihrer Mandanten in der Haft. So gäbe es zum Beispiel keine Krankenpfleger, welche die beiden betreuen, beim Waschen und bei der Zufuhr von Flüssigkeit helfen könnten. Sie würden zudem in der Nacht alle paar Stunden geweckt“ – aus dem Bericht „157 Tage Hungerstreik“ von Kevin Hoffman am 12. August 2017 in der jungen welt über die aktuelle Entwicklung im Hungerstreik. Neben der Repression gegen die beiden Hungerstreikenden wird auch die Unterdrückung von Solidaritätsaktivitäten immer intensiver. Siehe dazu zwei weitere aktuelle Beiträge über Repression von Solidaritätsaktionen – während der Europäische Gerichtshof ausgerechnet auf den türkischen Rechtsweg verweist! – und einen Beitrag über eine Pressekonferenz der Rechtsanwälte der Hungerstreikenden:
- „Gülmen ve Özakça eylemine polis müdahalesi: Gülsüm Elvan’ın kolu kırıldı“ am 11. August 2017 bei Sendika.org ist die Meldung über einen abermaligen Polizeiüberfall auf eine Solidaritätsaktion mit den beiden Hungerstreikenden – bei der auch die Mutter des von der Polizei rund um die Gezi-Proteste getöteten Berkin Elvan, Gülsüm Elvan in Handschellen abgeführt wurde.
- „Polis KESK’lilerin eylemine“ am 09. August 2017 bei Devrimci Öğretmen ist eine Meldung über einen Polizeiüberfall auf eine Solidaritätsaktion der Gewerkschaft im öffentlichen Dienst, KESK.
- „Anwält*innen über Haftbedingungen von Nuriye Gülmen und Semih Özakca“ am 11.August 2017 beim Netzwerk Freiheit für alle politischen Gefangenen dokumentiert das Statement der Anwälte aus Anlass der Ablehnung ihrer Beschwerde durch den Europäischen Gerichtshof. Darin heißt es unter anderem: „Nuriye Gülmen und Semih Özakca’s offenes Besuchsrecht wird eingeschränkt, Telefonate und Besuche werden willkürlich eingeschränkt und Gespräche einfach mitten drinnen abgebrochen, es gibt keine Pfleger*innen. Sie müssen sich selber waschen, Flüssigkeiten selbst zubereiten, alle Bedürfnisse allein bewerkstelligen“.
- Siehe dazu zuletzt: „Der Hungerstreik von Nuriye Gülmen und Semih Özakca findet (wachsende) Unterstützung – nicht aber beim Europäischen Gerichtshof“ am 07. August 2017 im LabourNet Germany