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Hallelujah! Die türkischen Behörden haben die Kriminellen gefunden: Diejenigen, die zu Blutspenden für die Verwundeten aufgerufen haben!
Die Schuldigen, wird uns von staatlichen Stellen erzählt, seien diejenigen, die vollkommen unnötiger Weise zu Blutspenden für die Verwundeten aufgerufen hatten! Schon früher war berichtet worden, dass die Regierung versuchte, Blutspenden zu unterbinden. Es bestände kein Bedarf an zusätzlichen Blutkonserven, hatten sie verbreitet. Übersetzung des Beitrags „Hallelujah! Turkish state caught the bloody criminals: Those trying to find blood for the wounded!“, den Mehmet Bayram am 14. Oktober 2015 bei Sendika.Org News veröffentlicht hat
Wenn man ihre verzweifelten Versuche hört, die wahren Hintermänner des Terroranschlags in Ankara zu verschleiern, dann weiß man: Die Dinge stehen nicht gut für die türkische Regierung. Vielleicht versuchen sie das mit dem Verschleiern auch gar nicht mehr, sondern wollen sich einfach einen Spaß erlauben. Wenn es die 128 Toten und die abgerissenen Körperteile in den Blutlachen nicht gegeben hätte, könnte man es jedenfalls für einen Scherz halten. Es gab Zeiten, als der türkische Staat versuchte, seine Verbrechen wegzureden. Die präsentierten Theorien hätte man zumindest fast auch ernst nehmen können. Der jetzige Erklärungsversuch aber ist nicht mehr nur lächerlich, sondern regelrecht dumm.
Erst einmal: Als die Bomben die Friedenskundgebung getroffen haben, hat die Handvoll Polizisten, die am äußersten Rand Wache gestanden hatten, sofort die Flucht ergriffen. Sie haben sogar ihre Autos stehen lassen, die Zündschlüssel steckten noch. Während die Polizisten an dieser Stelle den Ort des Geschehens fluchtartig verließen, versperrte ein Polizeimob auf der anderen Straßenseite den Zugang, sodass die Krankenwagen zu den Toten und mehr als 500 Verletzten nicht durchkamen. Nach Hilfe rufend, schreiend, dass sich jemand einem schwer verletzten, blutend auf der Straße liegendem Mann annehme müsse, warteten auch zwei Mitglieder der Volkshäuser auf die Ankunft der Krankenwagen.
Die Polizei aber ließ die Krankenwagen nicht durch. Die Aktivisten sahen sich also um und entdeckten die verlassenen Polizeiautos. Eines davon war von den flüchtenden Polizisten in die versammelte Menge gefahren worden. Mit diesem konnte man zwar nichts anfangen, an einem anderen Auto aber steckten die Zündschlüssel noch. Die Polizei war verschwunden, das Auto wurde dringend gebraucht, um den Sterbenden ins Krankenhaus zu schaffen. Die Aktivisten nahmen also das Polizeiauto und fuhren mit dem blutenden Mann in Richtung Krankenhaus. Auf dem Weg dorthin sahen sie an einer Kreuzung eine Gruppe Polizisten. Sie hielten an und erzählten den Polizisten, was passiert war und was sie gerade taten. Beide Aktivisten wurden sofort verhaftet – weil sie einen verwundeten Menschen ins Krankenhaus hatten fahren wollen. Haben wir erwähnt, dass zu den letzten drei Massakern in der Türkei – jedes davon ausnahmslos gegen Regierungskritiker gerichtet – nicht ein einziger Verdächtiger ermittelt, geschweige denn verhaftet wurde?
Selbst von hieraus geht es noch weiter bergab
In den Stunden nach den Explosionen wurden fast 500 Verwundete in die umliegenden Krankenhäuser gebracht. Viele Leben wurden gerettet durch Krankenschwestern und Ärzte, die mit ihren Vereinen an der Demo teilgenommen hatten. Diese Mediziner, die bereits vor Ort waren, hatten sofort mit der Versorgung der Verwundeten begonnen. Irgendwann in dieser Zeit erreichte auch die Polizei den Platz, statt aber die Krankenwagen durchzulassen, sprühten sie erst einmal Pfefferspray auf die Verwundeten und Sterbenden. Zwar dementierte der türkische Staat später den Einsatz von Gas. Videoaufnahmen vom Ort des Geschehens zeigen aber eindeutig, wie die Polizei mit Tränengas und Pfefferspray gegen bereits am Boden liegende Menschen vorging.
Selbst unter solchen Umständen aber kann der türkische Staat die Verdächtigen benennen: Schuldig sind diejenigen, wird uns vom Staat erzählt, die unnötiger Weise zu Blutspenden für die Verwundeten aufgerufen hatten. Schon früher war berichtet worden, dass die Regierung zu erklären versuchte, Blutspenden seien unnötig. Jetzt lässt uns der Gesundheitsminister wissen, dass diejenigen, die zu den Blutspenden aufgerufen hatten, dazu nicht berechtigt waren. Ihretwegen hatten sich 150 Menschen zur Blutspende angestellt. Und, so wird uns erzählt, wegen dieser vielen Blutspender sei das ganze Gesundheitssystem kollabiert und diejenigen, die Hilfe brauchten, hätten diese nicht ausreichend erhalten können. Die Kriminellen sind jetzt also ausgemacht, der Gesundheitsminster arbeitet mit dem Büro des Staatsanwalts daran, dass entsprechend Ermittlungen gegen diejenigen aufgenommen werden, die um Blutspenden gebeten hatten.
Haben wir erwähnt, dass Premierminister Ahmet Davudoglu heute verkündet hat, der Regierung lägen Informationen, Namen und Adressen einer Bande von ISIS-Terroristen vor, die bei einem hochrangigen djihadistischen Bombenexperten eine Ausbildung im Bombenbau und dem Angriff von Menschenmengen absolviert haben? Laut Premierminister können diese angehenden Selbstmordattentäter aber leider nicht festgenommen werden, ehe ihre Bombe in einer Menschenmenge explodiert. Wie man sieht: In der Türkei herrschen eben Recht und Ordnung.