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Ob auf den Werften oder in der Forstwirtschaft: Die Prekarisierung der Arbeit unter Erdogans Regime kostet viel. Menschenleben
Je mehr die Arbeitsbedingungen im Erdogan-Regime prekarisiert werden, desto gefährlicher wird es – die Zahl der Todesopfer steigt und das, obwohl sie in der Türkei schon vorher hoch war. In der Pressemitteilung „Turkish EU-listed yards shaken by two fatal accidents“ vom 08. Februar 2021 bei der NGO Shipbreaking Platform wird von zwei weiteren Todesopfern auf Werften in der Türkei in den letzten Monaten berichtet. Dies geschah auf zwei der insgesamt sieben EU-geprüften Zerlegungswerften, die es in der Türkei gibt (insgesamt gibt es weltweit 43 EU-geprüfte Werften), es existieren daneben weiterhin 15 ungeprüfte Zerlegungswerften. Geprüft wird vor allem in drei Kategorien: Die Ausrüstung mit schweren Maschinen (Kränen), die Entsorgung schädlicher Materialien und die Befolgung internationaler Abfall-Richtlinien. In den konkreten Fällen ist insbesondere die Benutzung schwerer Maschinen fraglich… Siehe dazu auch einen weiteren „Unfall-Bericht“ aus der Forstwirtschaft der Türkei:
- „Deaths and precarious work in Turkey’s forestry“ am 29. Januar 2021 bei der Holzarbeiter-Internationalen BWINT berichtet von einer Untersuchung, die die Gewerkschaft Civil Servants Union of Agriculture, Forestry, Husbandry and Environment of Turkey (TARIM ORMAN-IS) in Canakkale, Aladag und Adana über die jeweiligen Arbeitsbedingungen in der Holzwirtschaft organisiert hat. Die kontinuierlich sich verschlechternden Arbeitsbedingungen, die zu einer wachsenden Zahl angeblicher Unfälle führt ist vor allem deswegen besonders gravierend, weil es sich um eine Art Leitlinie handelt – schließlich ist die Forstwirtschaft in der Türkei nahezu ausschließlich ein staatliches Unternehmen, da die Wälder eben Staatseigentum sind.