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Tschad

Was als Protest gegen eine Vergewaltigung begann, wurde zum Protest gegen das Regime im Tschad

Demonstration gegen Vergewaltigung durch Ministersohn an der Uni Ndjamena am 19.2.2016Ein junges Mädchen wurde vergewaltigt. Die Täter publizieren ihre eigene Unmenschlichkeit auch noch in sozialen Netzwerken, so sicher sind sie sich, dass ihr Verbrechen ungesühnt bleibt. Bei dem Regime nahe liegend: Die fünf Verbrecher sind ein Ministersohn und vier Armeeoffiziere, allesamt aus dem Clan, der das Land seit 25 Jahren ausblutet. Als Schülerinnen und Schüler ihre Solidarität mit dem Opfer demonstrieren und die Verurteilung der Gangster fordern, marschieren uniformierte Prügelgarden des Regimes auf. Diese Repression führt zu einer Explosion an Protesten, bei denen ein Schüler von der Polizei ermordet wurde. Der Bericht „Tchad: De la colère après le viol de Zouhoura à la révolte contre le régime“ am 27. Februar 2016 bei Solidarité Ouvrière externer Link zeichnet mit Fotografien der ersten Demonstration vom 15. Februar die Entwicklung nach, deren massiver Druck selbst Diktator Idriss Déby dazu brachten, das Verbrechen zu verurteilen und die Festnahme der Täter zu verkünden. Darin wird aber auch davon berichtet, dass es massiven Druck auf das Opfer und ihre Familie gibt, die Anzeige fallen zu lassen, um einen öffentlichen Prozess zu verhindern. Was wiederum erneute Demonstrationen hervor rief, auch in anderen Städten nunmehr, wie in Abéché und in Faya-Largeau. Siehe dazu auch vier weitere aktuelle Berichte:

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=94069
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