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Im Auftrag der Dose: Thailändisches Gericht verurteilt Aktivisten wegen Dokumentation über die Lebensbedingungen von Migranten
„Ein Gericht in Bangkok hat einen britischen Arbeitsrechtsaktivisten zu drei Jahren Gefängnis plus umgerechnet 4.300 Dollar Geldstrafe verurteilt. Der 36-jährige Andy Hall wurde in dem fast vierjährigen Verfahren wegen Verleumdung und Verstoßes gegen das Gesetz gegen Computerkriminalität schuldig gesprochen. Halls Haftstrafe wurde auf zwei Jahre zur Bewährung ausgesetzt. Er hatte nach eigenen Worten eigentlich mit einem Freispruch gerechnet. Inzwischen kündigte er per Twitter Berufung an“ – aus dem Bericht „Brite wird für Studie verurteilt“ von Sven Hansen am 20. September 2016 in der taz , worin auch nochmals unterstrichen wird, dass die Ergebnisse der Studie, für die Hall verurteilt wurde, zwar von den migrantischen Beschäftigten der Ananas-Dosen-Kapitalisten bestätigt werden, die Wahrheit aber eben im Staate der Militärdiktatur ihrer sogenannten Majestät halt aber nichts gilt, Geld schon. Siehe dazu auch zwei weitere aktuelle Beiträge und den Verweis auf die frühere Berichterstattung im LabourNet Germany:
- „Thailand: verdict in Andy Hall case underscores need for defamation to be decriminalized“ am 21. September 2016 bei Prachathai ist eine Stellungnahme der Internationalen Juristenkommission, die das Urteil kritisiert und dabei insbesondere einen Schwerpunkt darauf legt, wie „Verleumdungsparagraphen“ in Thailand zur politischen Repression eingesetzt werden. Aber auch das Gesetz zur Computerkriminalität, das auch bei Andy Hall als Vorwand benutzt wurde, sei ein so allgemein gehaltenes Gesetz, dass es jeder repressiven Maßnahmen dienen könne
- „Britischer Aktivist Andy Hall für schuldig befunden“ am 20. September 2016 bei Thailand Tip (übersetzt) ist vor allem deswegen lesenswert, weil dort auch der „verleumdete“ Migrantenschänder Wirat Piyapornpaiboon zu Wort kommt, der weiterhin droht, jede Kritik an seinen Praktiken sei ein Angriff auf Thailands Souveränität. Finnwatch, für die Hall den Bericht verfasst hatte wird so ziziert: „Finnwatch argumentierte öffentlich, dass Natural Fruit ihre Organisation verklagen müsste, wenn sie mit dem Bericht nicht einverstanden wären. Schließlich hätten sie und nicht Andy Hall den Bericht veröffentlicht“
- Siehe dazu auch: „Der thailändische Sklavenhändler-König und seine Generäle machen einem Aktivisten den Prozess“ am 20. Mai 2016 im LabourNet Germany und vorhergehende Berichte