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Massenflucht aus Thailand: Die Reaktion der migrantischen ArbeiterInnen auf das neue Arbeitsgesetz der königlichen Soldatenregierung
„Nachdem die Regierung Ende Juni das Arbeitsgesetz für ausländische Arbeitnehmer und deren Arbeitgeber geändert und die Strafen drastisch erhöht hat, befinden sich viele Wanderarbeiter aus Myanmar und Kambodscha, die offenbar bisher illegal und ohne gültige Papiere beschäftigt waren, auf der Flucht in ihre Heimat Länder, erklärten die zuständigen Grenzbeamten am Freitag. Wie bereits mehrfach berichtet, wurden die Geld- und Gefängnisstrafen sowohl für die ausländischen Arbeitnehmer als auch für ihre Arbeitgeber zum Teil um das Achtfache erhöht. Daher haben sich offenbar viele Arbeitgeber dazu entschlossen, ihre bisher illegal angestellten Arbeitnehmer einfach auf die Straße zu setzen“ – aus dem Beitrag „Mehr als 2.000 Wanderarbeiter fliehen aus Thailand“ von Pedder am 02. Juli 2017 beim Thailand Tip – dessen Zahlen zwar inzwischen deutlich überholt sind, auch wenn logischerweise niemand die genauen Zahlen kennt, gibt es zahlreiche Berichte, die davon ausgehen, dass es inzwischen Zehntausende sind, die nach Myanmar und Kambodscha fliehen. Aber die berichteten Tatsachen treffen nach wie vor zu. Thailändische Regierungssprecher aber sind – ehrlich: „Wir haben das getan, um den Unternehmen zu helfen“. Siehe dazu drei weitere aktuelle Beiträge:
- „Thailand: 60,000 workers flee over new labour laws“ am 03. Juli 2017 bei Al Jazeera ist ein Bericht, in dem die Zahl der Flüchtenden in der letzten Juniwoche auf etwa 60.000 Menschen geschätzt wird. Seitdem sei die Zahl weiter angestiegen, in erster Linie eben auf der Flucht nach Myanmar – aber auch sehr viele nach Kambodscha. Von den offiziell angegebenen 3 Millionen Menschen aus umgebenden Ländern, die in Thailand arbeiten (Basisorganisationen gehen von noch höheren Zahlen aus – und vor allem eben in den Kernbereichen der thailändischen Wirtschaft, wie der berüchtigten Fischfangflotte), waren bereits nach dem letzten Militärputsch 2014 rund 250.000 geflohen.
- „Thailand: ‘Migrant workers should not be criminalised for reporting abuse’ – watchdog“ bereits am 07. Juni 2017 beim Asian Correspondent war ein Beitrag über den Prozess gegen 14 Arbeiter aus Myanmar – angeklagt wurden sie, weil sie Verstöße des Unternehmens, für das sie arbeiten mussten, angezeigt hatten: Beim thailändischen König und seinen Soldaten-Regenten Grund genug, die undankbaren Fremden zu bestrafen.
- „Cambodian migrant workers return from Thailand“ von Leonie Kijewski und Yon Sineat am 06. Juli 2017 in der Pnom Penh Post ist ein Bericht über die Rückkehr von kambodschanischen ArbeiterInnen aus Thailand – alleine am Vortag waren es laut Behörden der kambodschanischen Hauptstadt etwa 500 Menschen gewesen, die aus Thailand angekommen waren. In dem Beitrag werden auch einige der Bedingungen, unter denen die Menschen in Thailand arbeiten gehen müssen, berichtet – etwa die exorbitanten Kosten für Reisepapiere…
- Siehe dazu auch unser Dossier „Der Putsch in Thailand ab Mai 2014“ – unter anderem mit Berichten über die erste Vetreibungsaktionen gegen MigrantInnen