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Auch drei Jahre nach dem Massaker hat die südafrikanische Regierung ihre gewünschte Ruhe nicht bekommen – neue zivigesellschaftliche Untersuchungskomission gefordert
Die Marikana Support Campaign machte bei der Veranstaltung in Johannesburg (einer von sehr vielen in zahlreichen Städten Südafrikas) zum Gedenken an das Massaker vor drei Jahren den Vorschlag, eine eigene zivilgesellschaftliche Untersuchungskomission zu organisieren, nachdem die offizielle berufene Farlam-Komission nach jahrelanger Arbeit einen echten „Weißwasch-Bericht“ vorgelegt hatte. Die Diskussion auf der Veranstaltung, an der verschiedenste Kräfte der linken Opposition in Südafrika teilnahmen, rankte sich um die These von Trevor Ngwane, das Massaker sei die Bestrafung der (migrantischen) Arbeiter für ihre Selbstorganisation gewesen, wird in dem Bericht „Calls for new Marikana massacre probe“ von Gabi Falanga am 17. August 2015 bei iol unterstrichen. Siehe dazu auch weitere Berichte und Stellungnahmen zum dritten Jahrestag des Massakers:
- „Marikana: Countdown to disaster“ von Dewald van Rensberg am 16. August 2015 bei News24 , worin, selbst von einem konservativen Standpunkt aus gesehen, die „Vorgeschichte“ des Massakers dahingehend geschildert wird, dass – aufgrund der „Befriedungsschwäche“ der Gewerkschaft NUM – die übliche repressive Vorgehensweise gegen „nicht legale“ Streiks nicht mehr anzuwenden war (der Autor zieht den Vergleich zum Impalastreik von 2009 – ebenfalls ein selbstständig organisierter Bergarbeiterstreik – wobei damals der NUM Vertreter, bei seinem Aufruf den Streik zu beenden, ein Auge verlor, was der Anfang von diesem Ende gewesen sei, da es ab da nicht mehr ohne weiteres möglich war, „wild“ Streikende Hundertfach zu entlassen).
- „NUMSA statement on third anniversary of Marikana massacre“ Pressemitteilung der Metallgewerkschaft NUMSA vom 17. August 2015 zum Jahrestag von Marikana worin vor allem darauf abgezielt wird, dass mit der Ermordung der streikenden Bergarbeiter das „neue Südafrika“ sich als zu einem repressiven und reaktionären Polizeistaat degeneriert gezeigt habe.
- „Amcu warns government to not oppose Marikana court civil claim“ Bericht am 13. August 2015 bei enca , worin über eine Pressekonferenz der im Platinbergbau mehrheitlichen Gewerkschaft AMCU berichtet wird, auf der die Gewerkschaft die Regierung Zuma davor warnt, die Entschädigungsansprüche der Hinterbliebenen und Geschädigten des Massakers verhindern zu wollen.
- „Marikana: Three years on, workers call for justice, but justice doesn’t come“ am 17. August 2015 beim Daily Maverick – ein Bericht über die Gedenkveranstaltung in Marikana selbst, an der ungefähr 25.000 Menschen teilgenommen haben, bei der alle oppositionellen Parteien und nicht Cosatu-Gewerkschaften Redebeiträge hielten, mit sehr unterschiedlichen Schwerpunkten.
- „President Jacob Zuma Calls for Unity On Marikana Tragedy Commemoration“ Pressemitteilung zur „Gedenkrede“ von Präsident Zuma am 16. August 2015 (hier dokumentiert bei AllAfrica) worin er – offensichtlich ausgesprochen vergeblich – die These vertritt, dieser Jahrestag müsse ein Tag sein, der die Menschen in Südafrika vereine und nicht spalte…