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„Um den ersten Diktator des Sudan zu stürzen, brauchten wir 30 Jahre. Für den Zweiten zwei Tage“ – dem erneuten Rücktritt folgt der Aufruf der Gewerkschaft SPA, die Proteste fortzusetzen
„Der neue Militärführer des Landes kündigte denn auch die Freilassung der politischen Gefangenen an, die in den vergangenen Monaten bei Protesten gegen Baschir verhaftet worden waren. Zudem versprach Militärratschef Abdel Fattah al-Burhan am Samstag in einer Fernsehansprache, den Machtapparat des gestürzten Baschir „mit der Wurzel auszurotten“. Die Verantwortlichen für den Tod von Demonstranten bei den Protesten sollten vor Gericht gestellt werden, kündigte al-Burhan an. Die nächtliche Ausgangssperre werde aufgehoben. Die Anführer der Proteste gegen Baschir lehnten den „Militärputsch“ ab und riefen zu weiteren Demonstrationen auf. Auch am Freitag versammelten sich wieder zehntausende Menschen vor dem Armee-Hauptquartier in Khartum und demonstrierten für eine zivile Übergangsregierung. Am Abend kündigte Ibn Ouf dann in einer Fernsehansprache an: „Hiermit erklärte ich meinen Rücktritt als Chef des Übergangsmilitärrates.“ Auch sein Stellvertreter, Generalstabschef Kamal Abdelmaruf, wurde demnach von seinem Posten entlassen. Ibn Ouf sagte, er vertraue in die „Erfahrung und Eignung“ seines Nachfolgers Abdulrahman, „um dieses Schiff an ein sicheres Ufer zu bringen“. Anführer der Anti-Baschir-Proteste bezeichneten Ibn Oufs Rücktritt als einen „Sieg“ für das Volk. Der Berufsverband SPA, der sich an die Spitze der Protestbewegung gestellt hatte, forderte Abdulrahman aber auf, „die Macht des Militärrates an eine zivile Übergangsregierung zu übergeben“. Andernfalls werde der „Sitzstreik“ vor dem Armee-Hauptquartier in Khartum und in anderen Städten weitergehen…“ – aus der afp-Meldung „Chef des Militärrats tritt zurück“ vom 13. April 2019
(hier bei der taz). Siehe dazu vier weitere aktuelle Beiträge, darunter den Aufruf der Gewerkschaft SPA zur Fortsetzung der Proteste bis zur Schaffung einer zivilen Übergangsregierung – und der Verweis auf unser Interview mit einem Aktivisten am Freitag:
- „Burhan backed by junior officers pushes to take control of transitional military council, holds talks with opposition“ von Asmahan Soliman und Mohammed Amin am 13. April 2019 bei Mada Masr
(Ägypten) berichtet von dem Rücktritt des „Schlächters von Darfur“ und seinem Ersatz, sowie den Unterschieden in beider Ankündigungen: Burhan hob eben die Ausgangssperre auf und unterstrich, eine provisorische Regierung werde eine zivile Regierung sein – und versprach die juristische Aufarbeitung der Verbrechen der Diktatur. Die ganzen letzten Tage, so wird in dem Beitrag berichtet, habe es heftige Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen bewaffneten Einheiten gegeben, neben der Armee auch die diversen Spezialeinheiten von Polizei und Geheimdienst, sowie die Milizen umfassend – Auseinandersetzungen, bei denen sich ein Lager junger Offiziere herausgebildet habe, die den zweiten Rücktritt konkret eingefordert hatten.
- „30 Jahre Macht und Leid“ von Dominic Johnson am 12. April 2019 bei der taz online
fasste unter anderem die Rolle der Armee in den 30 Jahren Bashir-Diktatur zusammen: „… Als Soldat der ägyptischen Armee begann der 1944 nördlich von Khartum geborene Bashir seine Karriere, die ihn unter anderem 1973 an die Front gegen Israel beim Yom-Kippur-Krieg führte. Nachdem er im Südsudan Kampferfahrung als Fallschirmspringer gesammelt hatte, hievte er sich am 30. Juni 1989 in Khartum an die Macht, als das Militär im Bündnis mit Sudans Islamisten die demokratisch gewählte Regierung von Sadiq al-Mahdi stürzte. Diese „Rettungsrevolution“ sollte nach dem Wunsch ihrer Urheber das einst ägyptische „Land der Schwarzen“ – die arabische Bedeutung des Landesnamens Sudan – zurück auf den rechten Weg führen. Als ein Land der Araber und der Muslime, das die islamisch-arabische Zivilisation den Nil hinaufträgt und den nichtarabischen schwarzen Völkern den ihnen gebührenden minderwertigen Platz zuweist. Was früher der Sklavenhandel nach Süden und die Unterjochung einheimischer Fürstentümer wie in Darfur bewerkstelligte, war unter Bashir und seiner Clique von Generälen die Aufgabe des Militärs, islamischer Massenorganisationen und ihrer Milizen und eines rassistischen Staatsapparats, für den Menschenleben nicht zählen…“
- „Sudán, entre la primavera y el abismo“ von Guadi Calvo am 13. April 2019 bei rebelion.org
ist ein Beitrag, der einzelne handelnde Personen des Militärrats vorstellt – unter anderem etwa den Milizenchef und General der Armee Mohammed Ahmed Mustafá al-Dabi, den NISS-Geheimdienstchef Mohamed Salé und de Kommandanten der Sondereinheit RSF Hamdán “Hemeti” Dagalo.
- „Urgent call by the Sudanese Professionals Association“ am 12. April 2019 beim Twitter-Kanal von STC
dokumentiert die englische Übersetzung des Aufrufs der SPA aus Anlass des Wechsels im Militärrat, der als weiterer Sieg der Fortsetzung der Proteste gewürdigt wird – verbunden mit dem nachdrücklichen Aufruf, eben diese Proteste weiter fortzusetzen, bis ein ziviler Übergang gesichert sei.
- „IbnOuf resigns from presidency of the Transitional Military Counsel and hands over power to Abdelfatah Burhan“ am 12. April 2019 ebenfalls beim STC – Twitterkanal
ist ein kurzes Video, in dem die DemonstrantInnen vor dem Hauptquartier der Armee eben jene Passage singen, die wir als Überschrift benutzt haben: „2 Tage für den zweiten Diktator“…
- Siehe dazu auch: „„Wenn die jetzt versuchen, im Sudan eine Militärregierung 2.0 zu installieren, dann lautet die Antwort Revolution 2.0“ – ein Interview des LabourNet Germany“ vom 12. April 2019