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Sudan

Eine Übergangsregierung für den Sudan wird am 18. August 2019 gebildet: Freude, Skepsis und Kritik bei der demokratischen Massenbewegung

Zur Ikone der Bewegung im Sudan geworden: Der Zug aus Atbara bringt Demostranten nach KhartumNach langem Hin und Her – Ausdruck der gesellschaftlichen Kämpfe, die in dem ganzen Prozess stattfanden – haben der sogenannte Militärrat des Sudan, also die Junta jener Militärs, die eine zentrale Stütze des 30 jährigen Diktatur-Regimes waren, und die Plattform der Kräfte für Veränderung und Demokratie ein endgültiges Abkommen zur Bildung einer Übergangsregierung samt konkreter Umsetzungsschritte unterzeichnet. Die Tatsache, dass noch während der Zeit zwischen grundsätzlicher Übereinkunft und jetzt unterzeichnetem ausgearbeiteten Abkommen mehrfach gemordet wurde, weist einerseits auf die – noch? – geringe Stabilität der Situation hin und andererseits bereits auf einen zentralen Punkt, der offensichtlich auf allen Seiten höchst umstritten ist. Wie mit den Verbrechen des Militärs und der Milizen umgehen – nicht nur jener, die sie in den Monaten bis zum Sturz des Diktators und seither begangen haben – wofür stets „Bauernopfer“ geleistet wurden – sondern auch mit jenen Verbrechen, die sie in den Bürgerkriegs-Auseinandersetzungen in verschiedenen Regionen des auch nach der Abspaltung des Süd-Sudan immer noch riesigen Landes in der langen Amtszeit al Bashirs begangen haben? Über das Abkommen und Reaktionen darauf vier aktuelle Beiträge und der Hinweis auf den bisher letzten unserer zahlreichen Beiträge:

  • „Militärrat und Protestbewegung im Sudan einigen sich auf Verfassung“ am 03. August 2019 bei der NZZ online externer Link ist eine afp-Meldung, worin es heißt: „… Dabei ging es vor allem um die Machtbefugnisse der gemeinsamen Übergangsregierung, die Stationierung der Sicherheitskräfte und eine Amnestie für ranghohe Militärs im Zusammenhang mit Gewalt gegen Demonstranten. Das Abkommen werde in einer feierlichen Zeremonie unterzeichnet, kündigte El Hacen zudem an. Mitte des vergangenen Monats hatten der Militärrat und die zivilen Vertreter bereits ein Abkommen über eine Teilung der Macht geschlossen. Es sieht die Bildung einer Übergangsregierung vor, die drei Jahre und drei Monate im Amt bleiben soll. In einer von beiden Seiten unterzeichneten «politischen Erklärung» wird die Übergangsregierung als «souveräner Rat» bezeichnet. Das Gremium soll aus sechs Zivilisten und fünf Militärs bestehen. Es soll zunächst 21 Monate von einem Militär, sodann 18 Monate von einem Zivilisten geleitet werden...“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=152577
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