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Eine große Demonstration in Sudans Hauptstadt wird – wieder einmal – von der Polizei überfallen. Und wird zu vielen Demonstrationen…
„Die Menschen, die demgegenüber »Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden« skandierten, wurden mit Tränengas auseinandergetrieben. Seit Beginn der Demonstrationswelle wurden bereits mehr als 800 Menschen verhaftet. Menschenrechtsorganisationen gehen von mindestens 40 Todesopfern aus. Augenzeugen berichteten gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters vom Einsatz scharfer Munition und der Verwendung von Elektroschockgranaten durch die Polizei. Offiziellen Angaben zufolge hat die Regierung 2018 14 Prozent ihrer Ausgaben in den Militärbereich investiert. Ökonomen gehen laut dem in den Vereinigten Arabischen Emiraten ansässigen Nachrichtenportal The National von deutlich höheren Summen aus. Diese Mittel fehlen in der öffentlichen Grundversorgung. Die sudanesische Ärztegewerkschaft erklärte vergangenen Samstag: »Die unterschiedlichen Berufsvereinigungen und Gewerkschaften haben sich den Forderungen der friedlichen Proteste angeschlossen, um Einspruch zu erheben gegen den beispiellosen Kollaps des öffentlichen Sektors und die fehlende Bereitstellung der nötigen Mittel für öffentliche Einrichtungen.« Am Mittwoch rief ein Bündnis aus Berufsverbänden, oppositioneller Parteien und Gewerkschaften für den gestrigen Donnerstag zu einem »Marsch des 17. Januar« in fünf Städten auf, wie das Nachrichtenportal Sudan Tribune berichtete…“ – aus dem Beitrag „Der Druck der Straße“ von Ina Sembdner am 18. Januar 2019 in der jungen Welt im Vorfeld der gestrigen erneuten Demonstrationen. Siehe dazu zwei weitere Beiträge zu den Protesten am 17. Januar sowie einen Bericht über die Vervielfachung von Demonstrationen am Dienstag, 15. Januar und den Hinweis auf den bisher letzten unserer zahlreichen Beiträge zur Rebellion im Sudan:
- „Proteste gegen Präsidenten – Polizei setzt Tränengas ein“ am 17. Januar 2019 bei Spiegel Online über die erneute Repression am gestrigen Donnerstag: „Die Polizei in Sudans Hauptstadt Khartum hat Tränengas und Gummigeschosse eingesetzt, um erneute Proteste der Opposition zu verhindern. Dabei seien mindestens zwei Menschen getötet worden – ein Kind und ein Arzt – berichteten ein unabhängiger Ärzteverband und Angehörige. Zudem seien mehr als zehn Menschen verletzt worden. Hunderte Demonstranten forderten im Zentrum Khartums den Rücktritt des seit knapp 30 Jahren regierenden Präsidenten Omar al-Baschir. Die Polizei feuerte unter anderem Tränengas in eine Menge hunderter Demonstranten, die zum Präsidentenpalast marschierten. Die Demonstranten riefen Parolen wie „Freiheit, Frieden, Gerechtigkeit“. Ein Reporter der Nachrichtenagentur dpa beobachtete mehrere Festnahmen…“.
- „Five Sudanese towns participate in Thursday’s protests: statement“ am 16. Januar 2019 bei Sudan Tribune dokumentiert den Aufruf mehrerer Organisationen, darunter auch der Berufsvereinigung der Freien Berufe zu Demonstrationen in fünf Städten des Sudan am Donnerstag, 17. Januar: Neben der Hauptstadt auch in Madani, Sennar, Ruffaha und Atbara.
- „New anti-government demos in Khartoum, Omdurman“ am 16. Januar 2019 bei Radio Dabanga ist ein Bericht über die Demonstrationen vom Dienstag in Khartoum und Omdurman – die, wie immer, von der Polizei angegriffen wurden: Diesmal verteilten sich die DemonstrantInnen daraufhin in besonders große Stadtviertel und setzten sich als viele Demonstrationen fort…
- Zur Rebellion im Sudan zuletzt: „Das Regime im Sudan organisiert die Repression immer systematischer: Gezielte Festnahmen von Ärzten, Journalisten, Aktivisten – bisher erfolglos!“ am 16. Januar 2019 im LabourNet Germany