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Die Proteste im Sudan gehen ungebrochen weiter, die Repression nützt nichts: Denn sie wissen nicht, wovon sie überleben sollen
„Er weiß, dass es jeden Tag auch ihn treffen könnte. Aber das nimmt Mohamed Awad in Kauf. Seit Wochen schon geht der 30-Jährige mit Tausenden anderen jungen Menschen auf die Straßen Khartums und fordert lautstark Freiheit, Frieden, Gerechtigkeit – vor allem aber den Rücktritt von Langzeitdiktator Omar al-Baschir. „Ich habe nichts mehr zu verlieren“, sagt Mohamed. „Wir leben in unsicheren Zeiten. Keine unserer Erwartungen werden erfüllt. Viele Jugendliche sind schon gestorben.“ Die Sicherheitskräfte setzen gegen die Demonstranten Tränengas ein, schießen scharf. Mehr als 40 Menschen wurden bei den Protesten im Sudan schon getötet, berichten Menschenrechtsorganisationen. Tausende sollen in Gefängnissen sitzen. Das aber, sagt Mohamed, schweiße erst recht zusammen. „Die Proteste haben die Menschen im Sudan vereint. Der Ruf nach Wandel erschallt aus allen Ecken des Landes.“ (…) Mehr als 29 Jahre hat es al-Baschir geschickt verstanden, Araber gegen Afrikaner, Muslime gegen Christen auszuspielen. Proteste schlug er blutig nieder. Der Internationale Strafgerichtshof hat wegen Menschenrechtsverbrechen und Völkermordes Haftbefehl gegen ihn erlassen. Mit der Unabhängigkeit des Südsudans 2011 verlor das Land zudem einen Großteil der Ölvorkommen. Misswirtschaft, Korruption und Sanktionen zwangen die Wirtschaft in die Knie. Doch erst als sich die Brotpreise im Dezember verdreifachten und viele Menschen in Hungersnot stürzten, erhoben sich die Massen. Oppositionelle, Gewerkschafter, Intellektuelle, Studenten gehen seither im ganzen Land auf die Straße, legen die Arbeit nieder, treten in Sitzstreiks. Gerade junge Menschen fühlen sich um ihre Lebenschancen, ihre Zukunft betrogen. Die Inflation liegt bei 73 Prozent. Vor Bäckereien bilden sich lange Schlangen…“ – aus dem Bericht „“Nichts mehr zu verlieren““ von Daniel Hechler am 09. Februar 2019 in der tagesschau , der ein Bild von der aktuellen Entwicklung auch Anfang Februar 2019 gibt (auch wenn die Behauptung, die Proteste hätten erst im Dezember 2018 begonnen, im Sudan selbst heftig umstritten sein dürfte…). Zur aktuellen Entwicklung im Sudan zwei aktuelle und zwei Hintergrundbeiträge, sowie der Verweis auf den bisher letzten unserer zahlreichen Berichte zum Thema:
- „“I’m not sure how they’re surviving”: Sudan’s soaring inflation hits hard“ von Reem Abbas bereits am 20. Februar 2018 bei African Arguments über die wirtschaftliche Lage der Menschen im Sudan mit dem Tenor „ich weiß nicht, wie sie überleben“… und auch mit Verweisen auf Langzeitproteste schon damals…
- „Soudan : Encore des manifestations réprimées“ am 08. Februar 2019 bei secours rouge ist eine Meldung über die abermalige Repression einer Demonstration – hier von Studierenden der Universität Khartum – wie sie in den letzten Tagen vor allem bei Protesten gegen den Tod eines Lehrers im Gefängnis stattfanden (siehe dazu auch den Verweis auf unseren letzten Bericht am Ende dieses Beitrags).
- „‘This is not just protests over bread and fuel, it is a revolution:’ Sudanese doctor speaks out“ am 03. Februar 2019 beim Middle East Solidarity Network ist ein Interview mit Dr Sara Abdel Jalil, Vorsitzende der britischen Auslandsorganisation der sudanesischen Ärztegewerkschaft. Darin unterstreicht die Aktivistin dieser in der Protestbewegung im Sudan zentral wichtigen Organisation, dass es sich keinesfalls nur um Brotpreise und Teuerung handelt, wenn die Menschen über Monate trotz aller Repression zu Zehntausenden auf die Straßen gehen, sondern um den Sturz der Diktatur, mit der auch die britische Regierung – wie die der BRD – intensiv zusammen arbeitet, um sie gegen Migrationsbewegungen und Proteste im eigenen Land aufzurüsten.
- „As the people of Sudan continue to struggle for freedom, now’s the time for solidarity“ von Suraiya Zubair Banu am 07. Februar 2019 bei Equal Times ist ein Beitrag, der vor allem unterstreicht, dass die Protestbewegung im Sudan kaum Solidarität erfährt, obwohl diese gerade jetzt besonders dringend nötig wäre. Die Autorin sieht dies auch als Ergebnis der Haltung anderer Regimes in Afrika an, die Angst vor der „revolutionären Welle“ hätten, die Afrika seit 2011 erlebe, und in deren Rahmen auch die aktuellen Proteste im Sudan zu sehen und zu verstehen seien.
- Zu den Massenprotesten im Sudan zuletzt: „Auch wenn das Regime im Sudan den Ton ändert: Die nach wie vor erfolglose Repression bleibt – Lehrer zu Tode gefoltert“ am 04. Februar 2019 im LabourNet Germany (dort auch Hinweise auf weitere unserer zahlreichen Beiträge)