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Die Militärjunta im Sudan mordet weiter: Fünf Opfer in El Obeid – Gewerkschaft SPA fordert die Auflösung der Milizen
„… Einen Tag vor neuen Gesprächen zwischen dem Militärrat und der Oppositionsbewegung im Sudan sind bei Protesten im Zentrum des Landes nach Angaben von Ärzten fünf Demonstranten erschossen worden. In Obeid hatten Schüler gegen die Militärherrschaft protestiert. Nach Angaben eines Ärztekomitees schossen Sicherheitskräfte mit scharfer Munition in die Menge. Das Komitee gehört zur sudanesischen Gewerkschaftsorganisation SPA, die den Protest gegen die Militärregierung unterstützt. Auf ihrer Website hat die SPA ein Video veröffentlicht, auf dem Hunderte demonstrierende Schüler zu sehen waren. „Fünf Märtyrer sind ihren Verletzungen durch Kugeln von Scharfschützen erlegen“, teilte das Ärztekomitee mit. Nach Angaben eines Arztes im größten Krankenhaus von Obeid wurden zudem mehrere Demonstranten behandelt, die Schusswunden an den Beinen, am Kopf und am Bauch erlitten hätten. Der Gouverneur von Nord-Kordofan verhängte eine Ausgangssperre in Obeid und anderen Städten der Provinz, um die „Sicherheit und den Frieden zu bewahren und das Leben der Bürger zu schützen“. Diese gelte ab Montag täglich von 21 bis 6 Uhr, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Suna…“ – aus der Meldung „Fünf Menschen bei Demonstration getötet“ am 29. Juli 2019 bei der Zeit online – der hinzuzufügen ist, dass die demokratische Opposition die geplanten Gespräche mit der Junta abgesagt hat. Siehe dazu auch weitere aktuelle Beiträge über Proteste und Entwicklungen nach den neuerlichen Morden der Milizen – und wer sie unterstützt. Und wer sie bekämpft:
„Sudanese students march along Al-Daim road in Khartoum” am 30. Juli 2019 im Twitter-Kanal der AFP ist ein Videobericht über die Protestdemonstration im Stadtzentrum von Khartum nach der Ermordung der Jugendlichen in El Obeid – wobei offensichtlich alle davon ausgehen, dass einmal mehr die RSF die Täter waren.
„L’ONU appelle à enquêter sur la mort de lycéens tués au Soudan“ am 30. Juli 2019 bei Assawra meldet, dass die UNICEF eine Untersuchung der Ermordung der fünf Opfer fordert – für die die Bevölkerung einmal mehr die RSF-Miliz verantwortlich macht.
„Soudan: les pourparlers dans le flou après la tuerie d’El Obeid“ am 31. Juli 2019 bei RFI berichtet über zahlreiche Massendemonstrationen in verschiedenen Orten des Sudans, die sich gegen die erneuten Morde der Junta richteten – die Schulen blieben daraufhin am 30. Juli im ganzen Land geschlossen, die Reaktionen von Sprechern der Oppositions-Plattform fielen unterschiedlich scharf aus – die Gewerkschaft SPA am klarsten: Sie forderte die Auflösung der RSF-Miliz.
„Sudanese Communist Party calls for an immediate halt to negotiations with the military junta“ am 30. Juli 2019 bei Peoples Dispatch berichtet über die Forderung der KP Sudan, die Gespräche mit der Militärjunta sofort einzustellen. Diese Forderung richtet sich an jene politischen Organisationen, die das Abkommen für eine Übergangsregierung am 17. Juli 2019 unterzeichnet haben und am 30. Juli, trotz des Massakers an den Jugendlichen am Tag vorher weiter verhandeln wollten. Die KP Sudan hat, wie etwa arabische nationalistische Kräfte und vor allem die Gewerkschaft SPA dieses Abkommen nicht unterzeichnet.
„Sudan’s Hemeti meets el-Sisi before resumption of power talks“ am 29. Juli 2019 bei Al Jazeera meldet, dass der Boss der RSF – während seine Leute die Jugendlichen ermordeten – zu Gesprächen mit Militärdiktator al Sisi in Kairo war, wobei der ägyptische Partner der Mordbande unterstrich, er werde sich auch weiterhin für „Stabilität und Sicherheit“ im Sudan einsetzen. Die ägyptische Militärdiktatur gehört neben Saudi Arabien und der EU zu jenen Kräften, die die Milizen finanziell und politisch unterstützen (wer das noch tut: Siehe den Hinweis auf unseren letzten Beitrag dazu unten).
- Zum Kampf gegen die Militärjunta und ihre Unterstützer zuletzt: „Mit welchem Recht – und mit welcher Absicht – organisiert die bundesdeutsche Regierung eine internationale Geheim-Konferenz zur Entwicklung im Sudan – mit Saudi-Arabien, aber ohne Sudanesen?“ am 29. Juli 2019 im LabourNet Germany