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Sri Lanka: Nike-Sockenfabrik Texlan Centre entlässt 18 Arbeiter*innen nach Gewerkschaftsgründung – und scheitert an internationaler Solidarität

Sri Lanka: Nike-Sockenfabrik Texlan Centre entlässt 18 Arbeiter*innen nach Gewerkschaftsgründung - und scheitert an internationaler SolidaritätDie IndustriALL-Mitgliedsorganisation in Sri Lanka, die Free Trade Zones and General Services Employees Union (FTZ&GSEU), hat die Wiedereinstellung von 18 suspendierten Beschäftigten und die Registrierung eines Gewerkschaftszweigs in der Texlan-Strumpffabrik in Sri Lanka durchgesetzt. Im September 2023 gründete FTZ&GSEU einen Gewerkschaftszweig in der Fabrik. Als die Betriebsleitung von der Gewerkschaft erfuhr, suspendierte sie sofort die Gewerkschaftsfunktionäre, ihre Familienmitglieder und Mitarbeiter. Fünf der 18 suspendierten Beschäftigten waren Frauen. (…) Am 15. Februar 2024 unterzeichneten die Unternehmensleitung von Texlan und die Gewerkschaft eine Vereinbarung, die vorsieht, dass die suspendierten Gewerkschaftsführer und Arbeitnehmer ab dem 19. Februar an ihren Arbeitsplatz zurückkehren und dass alle Disziplinarmaßnahmen eingestellt werden und die während der Suspendierung angefallenen Löhne und Leistungen nachgezahlt werden…“ engl. Meldung vom 5.3.2024 bei IndustriALL externer Link („Union win in Sri Lanka“), siehe weitere Infos:

  • Sri Lanka: Solidarität siegt
    „Nach Monaten des Kampfes sind 18 Beschäftigte einer Nike-Sockenfabrik in Sri Lanka wieder an ihren Arbeitsplatz zurückgekehrt. Sie waren von der Arbeit suspendiert worden, nachdem sie eine Gewerkschaft gegründet hatten. Auch die Gewerkschaft hat mittlerweile ihre Arbeit aufgenommen. Dieser Sieg zeigt, dass die Zerschlagung von Gewerkschaften in den Lieferketten der Textilproduktion keinen Platz hat und dass der Zusammenhalt der Arbeiter*innen und internationale Solidarität wirklich etwas bewirken können! (…) Am 7. September 2023 informierten Arbeiter*innen der Fabrik Texlan Centre in Sri Lanka, die zur Interloop-Gruppe gehört und Nike beliefert, die Unternehmensleitung über die Gründung einer Branchengewerkschaft der Free Trade Zones and General Service Employees Union (FTZ & GSEU) und übermittelten die Namen der Amtsträger*innen und Ausschussmitglieder. Die Beschäftigten hatten die Gewerkschaft gegründet, weil sie sich Sorgen über ihre Arbeitsbedingungen machten. Kritikpunkte waren u. a., dass den Beschäftigten kein sauberes, gefiltertes Trinkwasser zur Verfügung steht und sie ihre Familienangehörigen nicht über plötzlich anfallende Nachtarbeit informieren können. Daraufhin wandte sich die Unternehmensleitung an die Beschäftigten und forderte sie auf, ihr gewerkschaftliches Engagement zu unterlassen. Sie drohten ihnen mit Entlassung – und legten nach: Am folgenden Tag wurden zwölf Gewerkschaftsfunktionäre und Komiteemitglieder sowie vier aktive Mitglieder ohne Bezahlung suspendiert. Einige Tage später wurden zwei weitere Gewerkschaftsmitglieder suspendiert. Die Betriebsleitung gab als Grund für die Suspendierungen fingierte disziplinarische Vorwürfe an. Der Gewerkschaftsvorsitzende erhielt Morddrohungen. (…) Die Muttergewerkschaft FTZ & GSEU nahm sofort Kontakt mit dem Unternehmen auf. Als das Management keine Bereitschaft zeigte, die Gewerkschaft zu treffen, reichte sie eine Beschwerde beim Arbeitsministerium ein. Das Netzwerk der Kampagne für Saubere Kleidung informierte auch die in Pakistan ansässige Fabrikgruppe Interloop sowie den Haupteinkäufer Nike und forderte sie auf, im Einklang mit ihren Verpflichtungen gemäß den UN-Leitprinzipien einzuschreiten. (…) Nach monatelangem Kampf um ihre Rechte unterzeichneten die Arbeiter*innen am 15. Februar 2024 eine Vereinbarung mit der Betriebsleitung: – Die Arbeiter*innen nahmen ihre Arbeit wieder auf. – Alle disziplinarischen Anschuldigungen wurden fallen gelassen. – Die ihnen in den Monaten der Suspendierung entgangenen Prämien wurden nachgezahlt. – Die Betriebsleitung verpflichtete sich, die Aktivitäten der Branchengewerkschaft nicht zu behindern. -Der Sieg der Texlan-Beschäftigten zeigt, dass Solidarität unsere stärkste Waffe gegen Gewerkschaftsfeindlichkeit und Einschüchterung in globalen Lieferketten ist!“ Bericht der Kampagne für Saubere Kleidung vom März 2024 externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=219864
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