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Spanische Polizei nimmt wegen Protests verurteilten SAT-Gewerkschafter fest

Soliplakat Andres März 2016Bis zum 29. März hatte das spanische Willkürgericht Andrés Bodalo von der andalusischen Gewerkschaft SAT  Frist gesetzt, seine Gefängnisstrafe von dreieinhalb Jahren anzutreten. Was er logischerweise nicht getan hat – verurteilt in einem Prozess ohne jeglichen Beweis gegen ihn. Am 30. März ließ daraufhin das Schandgericht die Polizei den „Delinquenten“ festnehmen: Weil er 2012 den sozialdemokratischen (PSOE) Bürgermeister von Jodar geschlagen haben soll, was nicht einmal die Guardia Civil, ein Erbe Francos, beweisen konnte. Alle demokratischen Kräfte des Landes verstehen dieses Urteil als eines aus Prinzip, in dem ein reaktionärer Richter seine Abscheu vor sozialem Protest kund tun möchte. Und sich natürlich bestärkt sieht durch die Welle der Repression in der spanischen Monarchie gegen alles, was sich gegen Politik im Dienst des Profits zur Wehr setzt. Siehe dazu mehrere aktuelle Beiträge und Solidaritätserklärungen:

  • „Gewerkschafter im Knast“ von Carmela Negrete am 30. März 2016 in der jungen Welt externer Link, worin es unter anderem heißt: „»In einer Gemeinde von 12.000 Einwohnern ist mehr als die Hälfte erwerbslos«, berichtete er im Gespräch mit junge Welt. Aus Protest dagegen habe seine Gewerkschaft 2012 das örtliche Kulturhaus besetzt. Nach drei Wochen wurde das Gebäude geräumt, woraufhin sich die Besetzer vor dem Rathaus niederließen. Dort kam es zu einem Zusammenstoß, als sich Vizebürgermeister Juan Ibarra, ein Politiker der sozialdemokratischen Partei PSOE, ruppig einen Weg in das Rathaus bahnte. Dabei kassierte er von wütenden Demonstranten Backpfeifen und Schläge. Die Verletzungen waren so leicht, dass der Politiker anschließend ohne Probleme an der Ratssitzung teilnehmen konnte. »Es waren Polizisten vor Ort, die zu meinen Gunsten ausgesagt haben, dass ich niemanden angegriffen habe. Sogar die Guardia Civil legte Videos als Beweis vor, auf denen klar zu sehen ist, dass ich niemanden attackiert habe«, berichtete Bódalo. Trotzdem verurteilten ihn die Richter zu 30 Monaten Gefängnis und 1.800 Euro Geldstrafe. Er selbst sieht sich als Opfer einer politischen Verurteilung, durch die der Protest einer unbequemen Bewegung zum Schweigen gebracht werden soll – und er ist kein Einzelfall. »Unsere Gewerkschaft wird seit vier Jahrzehnten politisch und juristisch verfolgt. 600 unserer Kollegen sind von Verfahren betroffen, in denen mehr als eine Million Euro Geldstrafen und mehr als 300 Jahre Gefängnis beantragt wurden«, berichtete er“
  • „Toxo, Botto, Zambrano y numerosos cargos públicos se suman a la petición de indulto para Andrés Bódalo“ am 30. März 2016 bei der SAT externer Link ist eine Meldung darüber, wie sich zahlreiche Prominente aus ganz Spanien zur Solidaritätserklärung für Andrés Bodalo bekannt haben, wobei insbesondere unterstrichen wird, dass sowohl Repräsentanten verschiedenster anderer Gewerkschaften, eingeschlossen die CCOO, als auch bekannte linke Politiker, auch mehrere BürgermeisterInnen aus Podemos und Bündniskreisen dazu gehören. Die Solidaritätserklärung ist in der Meldung nochmals dokumentiert – die Forderung heißt einfach und generell und richtig: „Amnestie für alle wegen sozialer Proteste Verurteilte“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=95817
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