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Spanische Docker im Widerstand gegen europäisches Privatisierungsdiktat, gegen eine willfährige Regierung – und gegen die Hetze der Lügenpresse
Privilegiert seien die Docker, so der Tenor – und das Schäumen – der billigsten Journaille in Spanien, seit dem die etwas über 6.000 spanischen Docker gegen das EU-Diktat streiken. Klar: Wer einen Lohn hat, von dem man leben kann, nicht mehr als 50 Stunden die Woche arbeiten muss und sogar noch Urlaubanspruch: Der ist im modernen Kapitalismus in der Tat privilegiert, das ist heute von diesem Wirtschaftssystem nicht mehr leistbar. Und so stößt die asoziale Marktwirtschaft auf den Widerstand der Menschen, die einfach leben wollen, nicht knechten. Solidarität erfahren sie in ihrem Kampf gegen Brüssel und Madrid vor allem von Menschen, denen die Schreiberlinge des Kapitals vergleichbar begegnet sind, mit Diffamierungen, die ebenso schmutzig wie unklug sind, sind sie doch immer auch eben eine unfreiwillige Kritik am Kapitalismus – LehrerInnen beispielsweise haben sich zuhauf solidarisch gezeigt. Siehe zu diesem Kampf vier aktuelle Beiträge:
- „Coordinadora solicita que la Comisión Europea también esté representada en las reuniones sectoriales en el ministerio“ am 12. Februar 2017 bei der Gewerkschaftskoordination der Docker ist die Pressemitteilung der Gewerkschaft über das Treffen mit den Vertretern der Regierung (ohne den zuständigen Minister), das keine Veränderung der Lage gebracht hätte – die Regierung zieht sich weiterhin auf den Standpunkt zurück, sie müsse auf Kommando Brüssels liberalisieren – der Kernpunkt der juristischen Entscheidung dort war es gewesen, dass es nicht sein darf, das nur ein Unternehmen alle Häfen eines Landes betreibt. Weswegen die Gewerkschaft dann auch fordert, beim nächsten Treffen müssten dann eben auch Vertreter der Europäischen Union teilnehmen. Das enstprechende Dekret der spanischen Regierung soll am Freitag, den 17. Februar ins Parlament gehen und dort entschieden werden
- „Los estibadores ponen en marcha su huelga contra la liberalización“ von Silvia Fernandez am 08. Februar 2017 bei El Mundo war der Bericht vom Streikbeginn der Docker an diesem Tag. Die Coordinadora Estatal de Trabajadores del Mar hat, zusammen mit den Gewerkschaften UGT, CIG und CGT Teilstreiks beschlossen – etwa zunächst die ungeraden Stunden eines Tages, an anderen tagen die geraden Stunden. In dem Artikel wird auch ausführlich darüber berichtet, dass der Widerstand der spanischen Docker vom International Dockworker Council unterstützt wird.
- „Carta abierta a los estibadores, esos “privilegiados”“ von Juan am 11. Februar 2017 bei kaosenlared ist die Solidaritätsbekundung eines Lehreraktivisten, der seinen Juans Blog betreibt, und auf ähnliche Erfahrungen medialer Hetzkampagnen beim letzten Lehrerstreik verweist. Er unterstreicht, dass dieser Kampf der Docker eine vorbildhafter für alle sei, die überhaupt noch irgendeine soziale Errungenschaft zu verteidigen hätten
- „Podemos se vuelca con los estibadores y exige la retirada inmediata del decreto ley“ am 15. Februar 2017 bei kaosenlared ist der Bericht von dem Treffen zwischen der Fraktion von Podemos im spanischen Parlament mit einer Delegation der Coordinadora – im Anschluss daran hat die Fraktion gefordert, das zur Debatte stehende Liberalisierungsdekret sofort zurück zu ziehen