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In Simbabwe herrscht – vorübergehend, aber wörtlich – Friedhofsruhe. Nachdem die Polizei während drei Tagen Generalstreik (mindestens!) sechs Menschen erschossen hat
„Am Morgen nahm die Polizei den Oppositionsaktivisten Evan Mawarire fest. Seine Anwältin Beatrice Mtetwa sagte Reportern, ihr Klient sei zu einer Polizeistation im Zentrum Harares gebracht worden. Ihm werde vorgeworfen, über Online-Medien wie Twitter zu Gewalt angestachelt zu haben. Mawarire hatte 2016 die „ThisFlag“-Kampagne organisiert, die zu landesweiten Protesten gegen die damalige Regierung unter Ex-Diktator Robert Mugabe geführt hatte. Auch die größte Oppositionspartei MDC teilte mit, mehrere Mitglieder der Parteiführung seien festgenommen worden. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch forderte die Sicherheitsbehörden auf, den Einsatz brutaler Gewalt gegen die Demonstranten zu beenden. In einigen Vororten Harares gingen Polizisten und Soldaten von Haus zu Haus, drangen in Gebäude ein und gingen gewaltsam gegen Menschen vor, wie die Organisation Simbabwer Anwälte für Menschenrechte und Augenzeugen berichtet…“ – aus dem Bericht „Unruhen erschüttern Simbabwe“ am 16. Januar 2019 in der tagesschau , der neben einigen Infos auch viel übliche BRD-Propaganda enthält… Siehe dazu zwei weitere aktuelle Beiträge sowie die Solidaritätserklärungen einer der internationalen Gewerkschaftsföderationen und des südafrikanischen Gewerkschaftsbundes SAFTU und den Hinweis auf unseren ersten Bericht zu den aktuellen Protesten in Simbabwe:
- „Zimbabwe: Six manifestants tués“ am 17. Januar 2019 bei Secours Rouge meldet insgesamt sechs von der Polizei ermordete Menschen bei den Protesten in Simbabwe. Insbesondere der extrem bruttale Überfall auf jeden Protest in Harar hat darüber hinaus auch noch Dutzende von – zum Teil schwer – Verletzten zum Ergebnis gehabt: Die Regierung setzt ausschließlich auf Repression und Einschüchterung.
- „Der Frust explodiert„ von Marcus Mushonga am 16. Januar 2019 in der taz berichtet unter anderem: „Am Montag ähnelte das Zentrum der Hauptstadt Harare einem Kriegsschauplatz, mit brennenden Straßensperren, steinewerfenden Demonstranten und scharf schießenden Polizisten. Am Dienstag blieben die Straßen der Großstädte weitgehend leer, der öffentliche Nahverkehr fuhr nicht und Schulen blieben geschlossen. „Heute ist Tag zwei des Shutdowns“, erklärte ZCTU. „Unser Kampf ist echt, es muss Wirtschaftsreformen geben, damit die Armen überleben.“ Die Regierung schaltete Internetdienste und soziale Netzwerke wie Facebook und WhatsApp ab, um die Proteste zu ersticken. Nicht nur dieser Schritt erinnert an das Vorgehen des im November 2017 gestürzten Diktators Robert Mugabe…“.
- „Violent repression of worker protests reminds Zimbabwe of darkest Mugabe days“ am 15. Januar 2019 beim Internationalen Gewerkschaftsbund ITUC ist die Stellungnahme, mit der die Föderation das Vorgehen des Regimes in Simbabwe verurteilt und ihre Solidarität mit dem Gewerkschaftsbund ZCTU unterstreicht.
- „SAFTU supports Zimbabwe general strike and strongly condemns government violence and tyranny“ am 16. Januar 2019 bei der SAFTU ist die Solidaritätserklärung des linken südafrikanischen Gewerkschaftsbundes mit den Protesten im Nachbarland, in der auch die Repression des Regimes massiv kritisiert wird. Die Föderation unterstreicht dabei, dass die Menschen in beiden Ländern vor denselben alltäglichen Problemen stehen, und dies sei in beiden Fällen der Nichtüberwindung der kapitalistischen Hinterlassenschaft des südafrikanischen Apartheid-Regimes zu „verdanken“.
- Zum Protest in Simbabwe zuerst: „Neue Massenproteste in Simbabwe – Gewerkschaften mobilisieren massiv“ am 16. Januar 2019 im LabourNet Germany