»
Senegal »
»

Die senegalesischen „Y en marre“-Rapper distanzieren sich von den Barrikaden in Dakar…

Die senegalesische „Y en marre“-Bewegung„… Ganz genau. Wir wollten möglichst viele Leute damit erreichen. Alle hören es. Hip-Hop ist die wahrscheinlich wichtigste Musikrichtung hier, auch, weil die Bevölkerung so jung ist. Die ersten Pressekonferenzen des Gesundheitsministers hat niemand mitbekommen. Aber als wir den Track veröffentlicht haben, begannen die Leute, zuzuhören. Er war an unserer Meinung interessiert. Wir haben ihm gesagt, dass die Maßnahmen gegen das Virus strikter umgesetzt werden müssen. Das gilt insbesondere für eine Ausgangssperre auch tagsüber und striktere Reisebeschränkungen. Noch immer pendeln viel zu viele Menschen zwischen den großen Städten und verbreiten das Virus. Die Zahl der Infizierten lag Ende April bei knapp 1.000 Menschen, die Kurve steigt nun exponentiell. Ich denke nicht. Als die erste Ausgangssperre erlassen wurde, waren die Leute noch sehr rebellisch. Senegales*innen lassen sich nicht einfach ihre Freiheit nehmen. Sie haben sich auch nicht von der Polizei beeindrucken lassen, die die Leute teilweise schlimm verprügelt hat. Am zweiten Tag der Ausgangsbeschränkungen haben Jugendliche in Dakar Barrikaden errichtet. Dafür haben sie dann allerdings bereits wenig Unterstützung aus dem Rest der Bevölkerung erfahren…“ aus dem Interview „„Wir leisten Aufklärung““ am 24. Mai 2020 in der taz online externer Link, das Martin Feneberg mit dem Rapper Thiat führte, einem der bekanntesten Aktivisten der Bewegung externer Link (Fratzebuch) – der einst scharfer Kritiker der Regierung war…

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=172891
nach oben