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Gewerkschaft UNIA ermöglicht reibungslose Schließung von Merck-Serono in Genf
Quelle: Artikel von Marianne Arens auf der World Socialist Web Site vom 17. August 2012
Am Donnerstag den 9. August legten Vertreter der Gewerkschaft UNIA der Belegschaft von Merck-Serono in Genf eine Vereinbarung zur Schließung des Werks zur Abstimmung vor, die einen Verzicht auf weitere Arbeitskampfmaßnahmen beinhaltet.
Massenentlassung in Genf: Ganz schön dreist
„Vergangene Woche kündigte der deutsche Pharmakonzern Merck an, die Merck-Serono-Zentrale in Genf zu schliessen: 750 Stellen werden ab Mitte Jahr gestrichen, 500 Arbeitsplätze in die USA, Deutschland und China verlagert. 80 Angestellte an den Produktionsstandorten Aubonne, Corsier-sur-Vevey und Coinsins werden ihren Job ebenfalls verlieren. Der Abbau von 1330 Stellen ist eine Massenentlassung im gröberen Stil, eine Vernichtung von Arbeitsplätzen und Know-how, wie man sie in der Region am Genfersee noch nicht erlebt hat. Die Überraschung war gross, die Empörung laut, die Meldung schien für Genfer PolitikerInnen so unbegreiflich wie das Wetter – entsprechend fielen die ersten Stellungnahmen aus: Die Rede war von einem «Tsunami» oder einem «Tornado», der über die Region hereingebrochen sei. Die Ankündigung der Massenentlassung war tatsächlich eines: ganz schön dreist. Anfang März hatte die Merck-Gruppe die Jahreszahlen präsentiert: 2011 erwirtschaftete der Pharmariese mit Sitzen in Genf und Darmstadt erstmals einen Umsatz von über zehn Milliarden Euro. Der Gewinn im letzten Jahr betrug 1137 Millionen Euro. Ein «gutes Ergebnis in einem herausfordernden Umfeld», wie Karl-Ludwig Kley, CEO der Merck-Gruppe, erklärte. So gut, dass sich die Aktionärsversammlung am 20. April – nur vier Tage vor Ankündigung der Massenentlassung in Genf – eine Erhöhung der jährlichen Dividende um zwanzig Prozent gönnte…“ Artikel von Carlos Hanimann in der WOZ vom 03.05.2012