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Respect@DPD! Das System DPD in der Schweiz: Wie ein Logistik-Konzern unbehelligt alle Regeln missachtet
Dossier
„Die Arbeitsbedingungen der Paketzusteller*innen von DPD sind miserabel: überlange Arbeitszeiten, nicht bezahlte Arbeitsstunden, riesiger Stress. Schuld daran ist das «System DPD». Jetzt fordern die Beschäftigten Respekt. Angesichts zahlreicher Missstände haben sich Fahrer*innen und Depot-Angestellte bei der Unia organisiert und verlangen von DPD Verhandlungen. Obwohl die Chauffeur*innen formell bei Subunternehmen angestellt sind, sehen sie DPD in der Pflicht, gegen die Verletzung ihrer Rechte vorzugehen. Die Antwort von DPD war bisher offene Ablehnung und Repression. Die der Unia bekannten Missstände innerhalb des «Systems DPD» betreffen so unterschiedliche Bereiche wie: Lohnklau, überlange Arbeitszeiten, Verstösse gegen die Gesetze bei Nachtarbeit (…) die Verletzung von Gewerkschaftsrechten. Nicht alle Verstösse kommen überall vor, aber alle treten gehäuft auf und prägen die miserablen Arbeitsbedingungen der Fahrer*innen. Die Verstösse sind im Report «Das System DPD» aufgelistet und erklärt…“ Einleitung zur Kampagnenseite der Unia
– siehe auch deren Report und einen Offenen Brief:
- Ausgebeutet, verletzt, fallengelassen: Peter Veslar wehrt sich vor Gericht gegen das «System DPD»
„Den Preis für das Geschäftsmodell des Paketdienstes DPD zahlen Kurierinnen und Kuriere mit meist miserablen Arbeitsbedingungen bei Subunternehmen. Nun geht ein Kurier in Winterthur vor Gericht.
Dingdong! Wenn ein DPD-Kurier vor der Tür steht, ist die Chance gross, dass er nicht bei der DPD, sondern bei einem von etwa 65 Subunternehmen des DPD-Konzerns in der Schweiz angestellt ist. (So funktioniert das «System DPD») Zum Beispiel Peter Veslar (45). Er arbeitete für die Act GmbH, ein Subunternehmen der DPD mit Sitz in Winterthur. Bei seinem Probetag im Oktober 2023 hatte man ihm 80 Stops pro Arbeitstag versprochen, doch in der Realität waren es dann täglich meist fast doppelt so viele Lieferungen. Veslar chrampfte bis zu 13 Stunden pro Tag. Er sagt: „Besonders vor Weihnachten waren die Arbeitstage unglaublich lang, aber die meisten Überstunden hat man mir nie ausbezahlt.“ (…)
Die DPD-Pakete, die Veslar auslieferte, waren manchmal nicht nur schwer, sondern auch sehr sperrig. Veslar sagt: «Bei der Lieferung eines solchen grossen Pakets habe ich mir das Knie verletzt.»
Kein Lohn mehr
Wegen der Verletzung musste Veslar drei Wochen pausieren. Doch bei der Rückkehr zur Arbeit kamen auch die Schmerzen zurück, und Veslar wurde Mitte Mai 2024 krankgeschrieben. Nach Einschätzungen der Suva waren die Schmerzen jedoch nicht die Folge des Arbeitsunfalls, sondern auf frühere gesundheitliche Probleme zurückzuführen. Ab diesem Moment zahlte die Act GmbH keinen Lohn mehr und antwortete auch nicht mehr auf Veslars Anrufe. Veslar war verzweifelt, pleite und musste einen Kleinkredit aufnehmen. Seine Lohnausweise zur Überprüfung des Anspruchs auf Krankentaggelder forderte er vergebens ein. Auch eine Kündigung hatte er nicht erhalten, weshalb er sich nicht beim RAV anmelden konnte. (…)
DPD Schweiz schreibt auf Anfrage von work, dass DPD nicht Partei im Schlichtungsverfahren sei. Die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben, insbesondere im Bereich Sozialversicherungen und Arbeitssicherheit, liege in der Verantwortung der Subunternehmen. Im Fall der Act GmbH sei kein systematischer Betrug festgestellt worden. Der betroffene Subunternehmer war für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Bis zur Gerichtsverhandlung könnte es nach dem Schlichtungsverfahren noch bis zu einem Jahr dauern. Unia-Mann Auer sagt: Wenn die Firma in einem solchen Verfahren konkursgeht, muss die Allgemeinheit die ausstehenden Lohnzahlungen übernehmen. Peter Veslar würde dann immerhin seinen Lohn erhalten und könnte den ausstehenden Kredit zurückzahlen. Und die Paketfirma DPD Schweiz, die täglich bis zu 100’ 000 Pakete ausliefert, hätte die Verantwortung und den Schaden erneut erfolgreich ausgelagert. Ganz getreu dem «System DPD».“ Artikel von Iwan Schauwecker vom 6. Februar 2025 in Work– Zeitung der Unia
- [Reportage von SRF Investigativ] Inside DPD – Wie der Lieferdienst seine Leute ausbeutet
„Wir alle bestellen Ware im Internet. Es soll schnell gehen – und möglichst günstig sein. Doch wie geht es den Menschen, die uns dieses System ermöglichen? SRF Investigativ sprach während mehreren Monaten mit gegenwärtigen und ehemaligen Fahrern von DPD Schweiz. Der grösste private Kurierdienst der Schweiz hat seinen Transportdienst hauptsächlich an Subunternehmer ausgelagert – auch sie kommen in dieser Recherche zu Wort. Sie berichten von unhaltbaren Arbeitsbedingungen, von Kontrolle und Abhängigkeit, von finanziellen und gesundheitlichen Problemen. Mitarbeitende von DPD-Depots sowie Personen aus dem Management bestätigen die Missstände. Und sie sagen: DPD nehme diese bewusst in Kauf. Sie gehörten zum Geschäftsmodell…“ Umfangreiche Reportage von SRF Investigativ vom 29.10.2024 bei srf.ch– Simone Rau (Autorin), Philippe Odermatt (Autor), Nadine Woodtli (Produzentin), Nina Blaser (Projektleitung), siehe dazu:
- Das System DPD: Zwei Ex-Chefs packen aus: «Diese Firma müsste man schliessen!»
„Kaderleute reden erstmals öffentlich über das System DPD. Ihre Aussagen zeichnen einen direkten Weg von bizarren Managemententscheiden zur Ausbeutung der Fahrerinnen und Fahrer…“ Artikel von Christian Egg in der Work-Zeitung der unia vom Christian Egg 7. November 2024 - Missstände bei DPD: Unia fordert Massnahmen
„In einem Bericht des SRF wird ein Licht auf die Ausbeutung der Kurier:innen beim Paketdienst DPD geworfen. Die Unia prangert die Missstände schon seit Jahren an. Jetzt müssen die Behörden endlich handeln und DPD zum Einhalten der Regeln zwingen. Der diese Woche veröffentlichte SRF-Bericht «Inside DPD Schweiz» zeigt anschaulich auf, wie die Fahrer:innen bei DPD ausgebeutet werden: 14-Stunden-Arbeitstage, fehlende Zeiterfassung, überladene Fahrzeuge. Die Arbeit bei DPD macht krank und kaputt. Missstände sind nicht neu: Leider sind diese Zustände nichts Neues, sondern seit längerem bekannt…“ Unia-Meldung vom 31. Oktober 2024
- Das System DPD: Zwei Ex-Chefs packen aus: «Diese Firma müsste man schliessen!»
- 5 Kündigungen gegen das Gewerkschaftskomitee: Protest gegen Entlassung von DPD-Fahrern im Tessin
„Erneuter Skandal bei DPD: Im Tessin hat der Paketdienst fünf Fahrer entlassen, weil sie sich gewerkschaftlich organisiert haben. Die Unia fordert von DPD, die Fahrer sofort wieder einzustellen. Rund 1000 Personen haben im Tessin eine entsprechende Petition unterzeichnet, die heute an DPD übergeben wird. Die Missstände bei DPD sind hinlänglich bekannt: überlange Arbeitstage, unbezahlte Überstunden, fehlende Spesenentschädigung, riesiger Stress. Dagegen wehren sich die Fahrer:innen seit über einem Jahr gemeinsam mit der Gewerkschaft Unia. Im Tessin versucht DPD nun, das Gewerkschaftskomitee der Beschäftigten zu zerschlagen: Fünf Fahrer wurden Anfang Jahr entlassen, weil sie sich für bessere Arbeitsbedingungen engagieren. Die antigewerkschaftlichen Entlassungen bei DPD haben im Tessin für grosse Empörung und eine Welle der Solidarität mit den Paketzustellern gesorgt. Innert weniger Tage haben rund 1000 Personen eine Petition unterzeichnet, in der sie die Wiedereinstellung der fünf Fahrer, die Anerkennung der lokalen Personalkomitees, den Respekt der Gewerkschaftsrechte und eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen bei DPD fordern...“ Unia-Meldung vom 28.01.2022 - 1.12.: Weltweiter Aktionstag der Gewerkschaften zu DPD für Gewerkschaftsrechte, gute Arbeitsbedingungen und Sofortmassnahmen fürs Weihnachtsgeschäft
„Erstmals haben sich Gewerkschaften aus zahlreichen Ländern für einen internationalen Aktionstag zu DPD zusammengeschlossen. Überall fordern die Vertretungen der DPD-Fahrer:innen ein Ende der skandalösen Ausbeutung und geregelte, faire Arbeitsbedingungen. Die Unia hat rund um den Black Friday erneut massive Missstände bei DPD festgestellt.
Es ist eine Premiere: Unter dem Dach des Gewerkschaftsbundes UNI Global Union protestieren heute Gewerkschaften aus allen Kontinenten gegen die unhaltbaren Arbeitsbedingungen beim Lieferdienst DPD. Der Kampf der Unia gegen die Missstände bei DPD Schweiz dient international als Referenz.
Klare Forderungen: Die Forderungen an DPD, ein Tochterunternehmen der französischen Post, sind eindeutig: ein Ende des Dumping-Systems, das auf überlangen Arbeitstagen und unbezahlten Überstunden basiert; die Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Fahrer:innen und ihr besonderer Schutz in Zeiten einer globalen Pandemie; die Einhaltung des globalen Abkommens mit UNI Global Union, welches das Recht der Arbeitenden auf eine gewerkschaftliche Vertretung ihrer Wahl in einem repressionsfreien Umfeld festschreibt; die Aufnahme von Verhandlungen mit der Unia, um Lösungen für die bekannten Missstände in der Schweiz zu finden. (…) Sofortmassnahmen fürs Weihnachtsgeschäft: Ohne sofortige Massnahmen drohen solche Verhältnisse im Weihnachtsgeschäft zum Normalzustand zu werden. DPD muss sofort reagieren und sicherstellen, dass die Fahrer:innen ihre Arbeit im Dezember mit normalen Arbeitszeiten erledigen können. Auch die kantonalen Arbeitsinspektorate sind gefordert: Sie müssen genau hinsehen und den Gesundheitsschutz der Arbeitnehmenden durchsetzen. Sonst droht die Weihnachtszeit für die Fahrer:innen zur unerträglichen Tortur zu werden, die den Menschen in der Schweiz ihre Weihnachtsgeschenke nach Hause liefern…“ Unia-Meldung vom 01.12.2021, siehe auch:
- Den UNI-Aufruf vom 1.12.21
(auch auf Twitter
)
- Solidaritätsbotschaften
: Aus der ganzen Welt schicken Kolleg:innen Solidaritätsbotschaften an das Schweizer Komitee «Respect@DPD».
- Den UNI-Aufruf vom 1.12.21
- DPD-Fahrer*innen wenden sich mit Petition an den CEO
„Die Unia hat heute eine Petition von 187 Fahrer*innen aus allen 11 Depots des Paketlieferdienstes DPD in der Schweiz an DPD-CEO Tilmann Schultze übergeben und fordert Lösungen für die gravierenden Missstände. Die Petition spricht eine klare Sprache: «Wir liefern jeden Tag Pakete für DPD aus und sortieren sie im Lager. Das bei seit Jahren unhaltbaren Arbeitsbedingungen. Sie sind in der Verantwortung, dies zu korrigieren.» Die Fahrer*innen fordern vom CEO: die Erfassung und Bezahlung aller geleisteten Arbeitsstunden, auch in der Vergangenheit; sofortige Verhandlungen mit den Fahrer*innen und Logistiker*innen sowie der Gewerkschaft Unia über den bereits im Februar bei DPD deponierten Forderungskatalog; den Respekt der Gewerkschaftsrechte und das Ende der Drohungen gegen Gewerkschaftsmitglieder. Zwar versucht DPD zurzeit, sich aus der Verantwortung zu ziehen, und schiebt die Schuld an allen Problemen auf seine zahlreichen Subunternehmen. Dabei sind diese nur Rädchen im «System DPD». (…) Das sieht auch die Eidgenössische Postkommission (PostCom) so, die am 17. Mai die Auslagerung an Subunternehmen im Liefergeschäft als Problem anerkannt hat. Gegen «eine Anbieterin» (alles weist darauf hin, dass es sich um DPD handelt) hat die PostCom eine Aufsichtsmassnahme ausgesprochen, weil deren Verträge mit den Subunternehmen «nicht gewährleiste[n], dass die Subunternehmerinnen die branchenüblichen Arbeitsbedingungen einhalten». Auch sonst bewegt sich DPD argumentativ auf dünnem Eis. Nur einige Falschbehauptungen, die das Unternehmen in der letzten Wochen gegenüber den Medien machte…“ Unia-Meldung vom 17.06.2021 - EU-Parlamentarier*innen fordern DPD zum Handeln auf
„24 Abgeordnete des EU-Parlaments fordern vom CEO der DPD-Muttergesellschaft GeoPost, dass die Missstände bei DPD sofort behoben werden. Arbeitstage von bis zu 14 Stunden, fehlende Pausen, unbezahlte Überstunden, viel zu schwere Pakete: Die Liste der Missstände beim Paketdienst DPD ist lang. (…) Jetzt schalten sich EU-Parlamentarier*innen ein. In einem offenen Brief an Boris Winkelmann, CEO der DPD-Muttergesellschaft GeoPost, verlangen sie die Verbesserung der skandalösen Arbeitsbedingungen und die Respektierung der Gewerkschaftsrechte der Fahrer*innen. Sie unterstützen explizit den Kampf der Schweizer DPD-Chauffeur*innen und der Unia. Unterzeichnet wurde der Brief von 24 Abgeordneten aus den Fraktionen der Linken, Sozialdemokraten, Grünen und Christdemokraten aus Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Spanien, Portugal, Griechenland und Dänemark. Doch das Problem ist nicht auf die Schweiz beschränkt. Die DPD Gruppe ist die Nummer zwei im europäischen Zustellmarkt und in 23 europäischen Ländern präsent. Sie steuert rund einen Drittel zum Gewinn ihres Mutterhauses, der französischen Post, bei…“ Unia-Meldung vom 11.06.2021 - Das System DPD: Wie ein Logistik-Konzern unbehelligt alle Regeln missachtet
„Wir sehen sie mittlerweile ständig, in allen Quartieren des Landes. DPD-Lieferwagen, gefahren von Chauffeur*innen im DPD-Overall, das Scanner-Gerät immer zur Hand. Es wird hastig geparkt, beinahe im Laufschritt werden Pakete aus dem Lieferwagen geholt, an die Tür gebracht. Der/die Kund*in unterschreibt. Für ein Wort bleibt keine Zeit. Sie gehören zu den Held*innen der Pandemie. Wenige andere Arbeitnehmende setzen sich einem grösseren Ansteckungsrisiko aus und leisten zugleich einen grösseren Beitrag für Menschen in Isolation. Wir würden erwarten, dass sie entsprechend mit Wertschätzung und guten Arbeitsbedingungen belohnt werden. Doch weit gefehlt. Obwohl DPD dem französischen Staat gehört, hat der Logistik-Konzern ein in der Schweiz beispielloses System von Subunternehmen aufgezogen, welche vorwiegend migrantischer Arbeitskräfte ausbeuten. Gesetze scheinen nichts zu gelten. Es ist einer der Skandale des Corona-Jahres 2020. Denn die riesige Mehrarbeit im explodierenden Paket-Geschäft haben die Fahrer*innen gratis geleistet! Hunderte von Fahrer*innen, Angestellte in Büro und Depots haben in den letzten Monaten mit ihren Unia-Sekretär*innen gesprochen. Die Treffen waren oft erschütternd und ihre gut dokumentierten Geschichten könnten ein Buch füllen und exemplarisch für die Ausbeutung von prekarisierten Menschen in der Schweiz des 21. Jahrhundert stehen…“ Aus dem Vorwort zum Report zur Situation der Chauffeusen und Chauffeure bei DPDbei der Unia
- Offener Brief: Respekt für die Paket-Kurier*innen von DPD
„Die Arbeitsbedingungen der Paketzusteller*innen von DPD sind miserabel. Mit einem offenen Brief fordern zahlreiche Persönlichkeiten DPD-CEO Tilmann Schultze auf, die Missstände zu beheben. Schreiben auch Sie DPD-Chef Schultze. (…) DPD ist hinter der Post die Nummer zwei unter den Zustellern in der Schweiz. Im Corona-Jahr 2020 hat DPD 35 Prozent mehr Pakete ausgeliefert. Gleichzeitig werden die Kurier*innen schamlos ausgebeutet. Der Unia-Report «Das System DPD» zeigt ein furchtbares Bild. Gratisarbeit und illegale Lohnabzüge sind offenbar an der Tagesordnung. Und wenn sich die Arbeitnehmenden organisieren, droht heftige Repression. Das sind unwürdige Zustände! (…) Aus diesen Gründen solidarisiere ich mich mit den Kurier*innen und Logistiker*innen und verfolge gespannt, ob DPD sich wirklich um eine Verbesserung der Situation bemüht…“ Offener Brief an DPD-CEO Tilmann Schultze bei der Uniamit Erstunterzeichner*innen