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Sechs-Stunden-Arbeitstag: „Ich träume von einer Revolution“

Zwei Stunden weniger Arbeit am Tag bei vollem Lohnausgleich – das praktizieren Firmen in Schweden und Norwegen. Jetzt soll das Modell in einem Pilotprojekt in Göteborg sogar für städtische Angestellte eingeführt werden…“ Artikel von Niels Reise, Stockholm, im Spiegel online vom 25.04.2014 externer Link

  • Aus dem Text: „… Der große Autohändler aus Göteborg, bei dem er als Service-Chef beschäftigt ist, verkürzte vor elf Jahren die Arbeitszeiten der Angestellten – von acht Stunden täglich auf nur noch sechs. Mangelnde Kundenzufriedenheit hatte das Unternehmen auf die Idee gebracht. Viele Mitarbeiter schienen von dem harten Job erschöpft, der Krankenstand war hoch. „Wir erhoffen uns von einem kürzeren Arbeitstag, dass unser Personal länger in seinem Beruf tätig bleiben kann – schwere körperliche Arbeit zehrt ja schließlich am Körper“, sagt Banck. Und tatsächlich: Seit Einführung der neuen Arbeitszeitregeln lief es besser. „Die Kurzzeitkrankschreibungen sind merklich zurückgegangen“, so Banck. Auch die Großmolkerei Tine arbeitet so. Das Unternehmen liegt nicht weit von Göteborg, im norwegischen Heimdal. Hier haben Unternehmen und Gewerkschaften gemeinsam im Jahr 2007 ein Projekt für verkürzte Arbeitszeiten gestartet – bei gleichbleibendem Lohn. Die Hoffnung, die Meiereichef Henning Martinsen mit dem Projekt verband, klang zu Beginn naiv bis dreist: Die Angestellten sollten in sechs Stunden ebenso viel produzieren, wie sie bisher in siebeneinhalb Stunden geschafft hatten. Das Ergebnis, das Martinsen nach sechs Jahren präsentierte, überrascht jedoch: „Die Effektivität stieg nicht um die 20 Prozent, die zum Ausgleich nötig gewesen wären, sondern sogar um 50 Prozent.“(…) Nun bewegt sich wieder etwas. Neben eventuellen Produktivitätsgewinnen und Krankmeldungsstatistiken hat der Göteborger Vorstoß auch eine lebhafte Debatte über Arbeits- und Lebensqualität in schwedischen Medien in Gang gesetzt…“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=57593
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