»
Portugal »
»
»
Portugal »
»
»
Portugal »
»

Gentrifizierung in Portugal: Wohnungspreise auf globalem Top-Niveau und Löhne weit unten

Widerstand gegen Gentrifizierung in Lissabon„… Zu den Streiks kommen aber auch die große Mobilisierung wegen der Wohnraum-Problematik hinzu. Denn nicht nur die Inflation, sondern die steigenden Mieten und Wohnungspreise rauben der Bevölkerung viel Kaufkraft. Am 1. April haben Zehntausende Menschen zugleich in sieben Städten des Landes externer Link für „menschenwürdige Wohnungen für alle“ externer Link demonstriert. In Lissabon erklärte die Wohnraum-Lage die Linksblock-Chefin Catarina Martins zum größten Problemen des Landes. Während die Wohnungen in Portugal „zu den teuersten der Welt“ externer Link gehörten, seien die Löhne der Portugiesen „mit die niedrigsten in Europa“, sagte sie mit Blick auf den niedrigsten Mindestlohn in Europa von nur 760 Euro. Sie forderte, endlich die Steuervorteile für Investmentfonds zu streichen. (…) Mit den Mieten, die sie in Ballungszentren bezahlen können, kann die einheimische Bevölkerung nicht mithalten, die Gentrifizierung schreitet darüber verstärkt voran. Nach offiziellen Angaben stehen mehr als 700.000 Wohnungen leer, oft aus Spekulationsgründen.“ Aus dem Beitrag von Ralf Streck vom 13. April 2023 externer Link und mehr dazu:

  • Die Seele der Stadt wird ausgelöscht: In Lissabon werden gewachsene Gemeinschaften durch Tourismus und Immobilienspekulation verdrängt. Dagegen bildet sich Widerstand New
    Portugals Hauptstadt Lissabon hat einen Wandel durchgemacht, der durch ausländische Investitionen, die Zunahme von Kurzzeitvermietungen und den Zuzug von Expats vorangetrieben wurde. Dies hat zwar die Wirtschaft angekurbelt, aber auch die Gentrifizierung beschleunigt, wodurch Einwohner verdrängt und die Identität der Stadt verändert wurden. Nach der Krise von 2008 lockte Portugal Investitionen durch sogenannte Goldene Visa und Steuervorteile für Ausländer an und zog so neue Einwohner aus Frankreich, Großbritannien und den USA an. Gleichzeitig wurden Wohnungen in Touristenunterkünfte umgewandelt und über die Onlineplattform Airbnb vermietet, was die Wohnungskrise noch verschärfte. Stadtviertel wie Alfama, Mouraria und Graça haben sich drastisch verändert: Familien werden aus ihren Häusern vertrieben, die in Kurzzeitmietwohnungen umgewandelt werden. Sie sind deshalb gezwungen, in Außenbezirke umzuziehen oder die Stadt ganz zu verlassen. (…)
    Durch den Tourismus wurden Arbeitsplätze geschaffen und Unternehmen wiederbelebt, aber auch das Wohnungsangebot verknappt und die Preise in die Höhe getrieben. Ganze Straßenzüge sind heute von Souvenirläden und touristischen Restaurants gesäumt, die traditionelle Geschäfte verdrängen. Heruntergekommene Gebäude wurden zu Luxuswohnungen, Hotels und trendigen Cafés für Besucher und digitale Nomaden umgebaut. Während sich die Infrastruktur verbessert hat, verblasst die historische Identität der Stadt. «Viele traditionelle Geschäfte, zum Beispiel erschwingliche Cafés und Restaurants, sind verschwunden, ebenso alteingesessene Nachtklubs. Andere werden bald schließen. Anders als 2012 scheint es heute unmöglich, in Lissabon Räume für die Eröffnung von Vereinen oder sozialen Treffpunkten zu finden», sagt Joana. (…)
    Es gibt jedoch Widerstand. Aktivistengruppen wie «Stop Despejos» und «Habita!» kämpfen für die Rechte der Mieter. Die Regierung hat in stark betroffenen Gebieten Mietobergrenzen und Beschränkungen für Kurzzeitvermietungen eingeführt, aber viele argumentieren, dass diese Maßnahmen unzureichend sind…“ Artikel von Adri Salido, Lissabon, in der jungen Welt vom 24.02.2025 externer Link mit einigen Fotos

Grundinfos:

Siehe auch:

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=226501
nach oben