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[Video] Der Frauenstreik geht weiter
„Film über den Kampf von Frauen, die in kommunalen Kinderkrippen und -gärten in Poznań (Polen) arbeiten, um existenzsichernde Löhne und bessere Bedingungen für sich und die Kinder. Seit 2011 sind die Frauen gewerkschaftlich organisiert, und sie haben im Laufe der Zeit wirksam Druck auf ihre Arbeitgeber ausgeübt und auch andere Arbeiter_innen in ihren Kämpfen unterstützt. Im Film interviewte Frauen beschreiben, wie viele Kinderkrippen und -gärten nach der „Wende“ in den 1990er Jahren geschlossen wurden. Damit mussten Frauen mit Kindern noch mehr Hausarbeit leisten. Während die niedrigen Löhne der Kindergärtnerinnen anfangs noch regelmäßig „angepasst“ wurden, fror die Stadtregierung diese Anfang der 2010er Jahre ein. Gleichzeitig flossen hohe Summen aus dem Stadtbudget in öffentliche Baumaßnahmen, u.a. für den Stadionbau für die Fußballeuropameisterschaften 2012. Für die Frauen zeigte sich, wie wenig die Arbeit in den Kinderkrippen und -gärten gewertschätzt wird…“ Video bei labournet.tv (polnisch mit dt. UT | 51 min | 2018)
- Weiter in der Ankündigung zum Film: „… Sie gründeten 2011 eine Gewerkschaftssektion der Inicjatywa Pracownicza (Arbeiterinitiative), eine Basisgewerkschaft ohne Funktionäre, forderten Lohnerhöhungen und kleinere Kindergruppen und organsierten Aktionen auf der Straße, im Rathaus und vor den Kindergärten.
Der Film arbeitet mit Interviewausschnitten von Silvia Federici , die erläutert, wie die häusliche Reproduktionsarbeit die wertschaffende Arbeitskraft produziert und erhält. Laut Federici ergibt sich daraus der zentrale Stellenwert der meist von Frauen verrichteten Reproduktionsarbeit für die Funktionsweise des Kapitalismus.
Diese Ausschnitte werden mit Aussagen der Arbeiterinnen kombiniert, die ihre enorme Belastung bei Lohnarbeit und Reproduktionsarbeit beschreiben. Sie müssen nicht nur unter schlechten Bedingungen arbeiten, sondern danach auch noch ihre eigenen Kinder oder ältere Familienangehörige versorgen, was ihnen kaum noch Zeit für andere Dinge lässt. Der Lohn in den Kindergärten reicht außerdem nicht aus, sodass viele noch „Zweitjobs“ machen müssen.
Die Kindergärtnerinnen entwickelten ausgehend von ihren schlechten Arbeits- und Lebensbedingungen Forderungen, um ihre Bedingungen zu verbessern, und im Film betonen sie die Bedeutung von Kampfaktionen, um die Gegenseite zu Zugeständnissen zwingen.
Sie wurden von Eltern unterstützt, lernten über diese Kontakte auch mehr über die schlechten Bedingungen in anderen Sektoren und begannen ihrerseits, dortige Kämpfe zu unterstützten. Auch an den landesweiten Demonstrationen gegen die Verschärfung des Abtreibungsverbots im Herbst 2016 („Schwarzer Protest“), die im Film gezeigt werden, beteiligen sich die Kindergärtnerinnen.“
- Siehe auch unser Dossier: Frauenstreik 2019: Einfach machen