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[Peru] Nicht nach Protokoll. Der Konzern Repsol muss sich für die Ölpest verantworten
„… Am 15. Januar 2022 verursachte starker Wellengang durch den Vulkanausbruch in Tonga die schlimmste Ölpest in der Geschichte Perus. Nach dem Entladen von Rohöl von einem Schiff an der Repsol-Raffinerie Pampilla waren 6.000 Barrel Öl ausgelaufen. Mittlerweile erstreckt sich die Ölpest über 7,1 Millionen Quadratmeter des Meeres, so das peruanische Umweltministerium. Von der Katastrophe sind bis zu 3.000 Arbeitsplätze betroffen, hauptsächlich in der Fischerei. Der geschätzte Verlust für die Tourismusbranche beläuft sich auf 52 Millionen US-Dollar. Die ökologische Katastrophe dagegen ist bisher noch nicht abschätzbar. Sicher ist, dass zwei Naturschutzgebiete und zahlreiche geschützte Tierarten unmittelbar betroffen sind. Repsol wird von Seiten der Regierung und Umweltorganisationen vorgeworfen, den für solche Unfälle vorgesehenen Notfallplan nicht ordnungsgemäß und schnell genug umgesetzt zu haben. Zudem soll das Unternehmen falsch informiert haben (…) Nun ermittelt die peruanische Marine (…) die peruanische Regierung eine Zivilklage gegen Repsol vorbereite. In mehreren Städten, darunter der Hauptstadt Lima, fanden zudem Protestkundgebungen gegen den Ölkonzern statt…“ Artikel von Kiva Drexel und Moritz Aschemeyer aus den Lateinamerika-Nachrichten Nr. 572 vom Februar 2022 und weitere Infos:
- Proteste gegen Repsol in Peru halten an
„Nach der schweren Umweltkatastrophe am 15. Januar, bei der 11.900 Barrel Öl nahe der Raffinerie La Pampilla in Peru ausgetreten waren, halten die Proteste gegen den spanischen Erdölkonzern Repsol weiter an. Die Gewerkschaft der Fischer von Ancón (Apescaa), in der sich mehr als 1.200 handwerkliche Fischer zusammengeschlossen haben, prangert in einem Brief an den peruanischen Präsidenten Pedro Castillo und Regierungsbehörden die Unterlassungen der Firma an und fordern finanzielle Hilfen. Bei Protesten vor der Raffinerie und dem Umweltministerium in der Provinz Chancay am vergangenen 25. Februar forderten die Fischer eine höhere finanzielle Unterstützung, als die bisher von Repsol gezahlten 500 Soles (rund 130 US-Dollar), um den Lebensunterhalt ihrer Familien zu bestreiten. Nach Schätzungen von Apescaa verlieren die Fischer an jedem Tag, an dem sie nicht arbeiten, umgerechnet 132.000 Dollar. Viele kleinere Fischereibetriebe haben zudem in Material wie Boote und Fanggeräte investiert, die nun nicht zum Einsatz kommen. Nach Schätzungen der Expertenkommission, welche die Vereinten Nationen zur Dokumentation der Ereignisse nach der Katastrophe nach Peru entsandt hat, wird die Küste über mehrere Jahrzehnte verschmutzt sein. (…) Samillán Paz, Präsident der Gewerkschaft für Arbeiter in der Meeresfrüchte- und Unterwasserfischerei von Ancón (Aemapsa), kritisiert darüber hinaus: „Repsol nutzt die Not vieler Fischer aus, die sich um Arbeit bei der Säuberung der Küste bewerben mussten, um ihren Lebensunterhalt zu sichern.“…“ Bericht von Julia Liebermann vom 02.03.2022 bei amerika21 - Siehe auch: #RepsolHazteCargo #MarDePetróleo #GlobalCoastlineRebellion
- Repsol muss zahlen!
“Esteban Servat, Gründer von EcoLeaks und Klimaaktivist, musste wegen seiner Aktivitäten gegen Fracking aus Argentinien fliehen und lebt seit drei Jahren im Exil in Berlin. Er ruft anlässlich der großen Ölpest in Peru dazu auf, den verantwortlichen Ölkonzern Repsol gemeinsam dazu zu zwingen, für den Schaden aufzukommen und die Strände zu säubern. “Die Straflosigkeit dieser Konzerne ist absolut, und deshalb ist es nötig, dass Menschen im Globalen Norden sich mobilisieren. – Benutzt eure Privilegien!” Wir haben ihn für unser aktuelles Filmprojekt “Der laute Frühling” interviewt. Protestveranstaltung in Berlin: 4. Februar 2022, 11:30h, Spanische Botschaft Berlin” Video bei labournet.tv (englisch mit dt. UT | 2 min | 2022) - Repsol, hör zu!
„Aus einer von Repsol betriebenen Raffinerie an der peruanischen Küste ist im Januar 2022 zweimal Öl ausgetreten. Mehr als 20 Strände sind verseucht, hunderte Fischerfamilien haben ihr Einkommen verloren. Repsol weigert sich Verantwortung zu übernehmen. Lateinamerikanische Communities und Klimaaktivist_innen haben sich am 4. Februar 2022 vor der peruanischen Botschaft in Berlin versammelt, „um die Stimmen aus dem globalen Süden zu verstärken“. Die Proteste sind Teil der #GlobalCoastlineRebellion.“ Video bei labournet.tv (deutsch/spanisch mit dt. UT | 4 min | 2022)