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Wieder eine neue Regierung in Peru ist keine Veränderung: Der Kampf um eine neue Verfassung wird von immer mehr sozialen Kräften geführt

Peru: „Vacarlos a todos“ - sie sollen alle gehen, samt ihrer Verfassung„… Da er sein Versprechen eines „breiten“ Kabinetts nicht halten konnte, beschloss er, sich im Regierungspalast zu verstecken. Die Ernennung von Antero Flores-Aráoz zu seinem Vorsitzenden des Ministerrats („Premierminister“) bestätigte die Unmöglichkeit, politisches Personal über die Grenzen der konservativsten – und sogar rassistischen – Rechten des Landes hinaus einzuberufen. (…) Es sollte darauf hingewiesen werden, dass zwar einige Gewerkschaften an den Protesten teilnahmen, die wichtigsten nationalen Gewerkschaften aber erst ab Donnerstag beschlossen, sich anzuschließen. In den letzten Tagen hat die Gewerkschaftskonföderation peruanischer Arbeiter*innen (CGTP), die Hauptgewerkschaft des Landes, zu einer ersten großen Mobilisierung für nächsten Mittwoch aufgerufen. Wenn die politische Krise bis dahin noch aktiv ist, könnte es zu einem ersten Treffen zwischen der Jugendbewegung, die Merino zum Austritt aus der Macht gezwungen hat, und den organisierten Volkssektoren kommen. Die Unterdrückung am Donnerstag war exzessiv und hinterließ viele Verletzte, einige von ihnen schwer, aber die Niederschlagung am Samstag war einfach kriminell. Mit der Zeit und als die Öffentlichkeit Zeuge wurde, wie Merinos „Übergangsregierung“ auseinanderbrach, wurden die Polizeikräfte immer aggressiver, da die politische Kontrolle nachließ. Sie setzten nicht nur Tränengas, sondern auch Schusswaffen mit Bleikugeln und anscheinend sogar Waffen größeren Kalibers ein…“ – aus dem Beitrag „Peru: Das Volk erhebt sich“ von Carlos Alberto Adrianzén am 25. November 2020 bei Progressive International externer Link über die Hintergründe und die aktuelle Entwicklung der Massenproteste gegen das politische System Perus. Zur aktuellen Entwicklung in Peru mit der abermaligen Einsetzung einer neuen Regierung und der fortgesetzten Mobilisierung für eine neue Verfassung von Jugendlichen und der Gewerkschaftsbasis vier weitere aktuelle Beiträge – und der Hinweis auf den bisher letzten unserer Beiträge zum aktuellen Kampf in Peru:

  • „»Sagasti ist ein demokratischer Ausweg«“ von Knut Henkel am 26. November 2020 in nd online externer Link ist ein Gespräch mit dem Historiker Carlos Monge über Perus Krise und den wieder einmal neuen Präsidenten, worin Monge zwar die Aussage macht, die als Überschrift dient, aber zum Sachverhalt dann weniger bestimmt wird: „… Ja, genau, und die Transparenz in den Wahlkampfkassen ist immens wichtig. Keiko Fujimori hat 2016 Geldkoffer von Banken und 2011 vom brasilianischen Baukonzern Odebrecht erhalten. Die Reformen in der Wahlgesetzgebung wären ein erster Fortschritt. Der zweite wäre die Verfassunggebende Versammlung, die ebenfalls geplant ist. // Wird Sagasti sie auf den Weg bringen? // In seiner ersten Rede ist er darauf nicht eingegangen, wir werden sehen. Geplant war, bei den Wahlen am 11. April 2021 eine separate Urne für die Durchführung einer Verfassunggebenden Versammlung aufzustellen. Das wäre eine Chance, um aus der politischen Krise herauszukommen, die uns spätestens seit dem Jahr 2000 begleitet. Damals hoffte alle Welt nach der Ära der Fujimori-Autokratie auf einen Übergang zur Demokratie – aber der scheiterte aus heutiger Perspektive“.
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=182148
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