Trotz Repression: Studierendenproteste in Paraguay explodieren

Seit Wochen haben SchülerInnen und Studierende ihre Proteste aus dem letzten Jahr wieder aufgenommen – seit Mittwoch dieser Woche mit einer massiven Bewegung zur Besetzung von Schulen. Was mit der Besetzung von „Republica Argentina“ am Wochenbeginn anfing, hat sich jetzt auf eine Besetzung von über 25 Schulen der Hauptstadt Asunción und einiger Schulen in kleineren Städten ausgeweitet. Neben der bereits im letzten Jahr vertretenen Forderung nach einer prinzipiellen Verbesserung des Erziehungswesens ist jetzt überall aktuell: Der Rücktritt der Bildungsministerin Lafuente: Sie habe kein einziges ihrer Versprechen aus dem letzten Jahr gehalten und müsse weg, so der Tenor. Die Einladung der Ministerin zum „Dialog“ wurde nahezu einstimmig abgelehnt – kein Dialog mit einer Lügnerin, so die Parole, und schon gar nicht an einem Ort, den sie auswählt. Siehe dazu vier aktuelle Beiträge:

• „Estudiantes paraguayos toman colegio e intensifican movimiento de protesta“ am 05. Mai 2016 bei LibreRed ist ein aktueller Bericht über die Ausweitung der Besetzungsbewegung im Laufe dieser Woche

• „Quiénes son los verdaderos propietarios de la „educación“ en el Paraguay“ am 05. Mai 2016 beim Gewerkschaftsbund CCT – ein Beitrag, der anhand der Initiative „Gemeinsam für Erziehung“ (Juntos por la educación) aufzeigt, dass es die privaten Unternehmen der Branche sind, die in Zusammenarbeit mit der Regierung entsprechende Reformen zu ihren Gunsten verwirklichen wollen, weswegen der linke Gewerkschaftsbund seinen Ausdruck voller Solidarität mit den Protesten der SchülerInnen auch hier erneuert

• „Frente Estudiantil por la Educación se suma a movilizaciones“ am 04. Mai 2016 in der Tageszeitung Hoy berichtet davon, dass weitere Organisationen – in diesem Fall die Front der Studierenden für Erziehung – sich dem Protest anschliessen, und auch die entsprechenden Forderungen teilen

• „Acusan a sindicalistas del MEC de liderar protestas“ am 04. Mai 2016 ebenfalls bei Hoy berichtet vom Versuch einer Gegenoffensive – unter anderem eines daher gelaufenen Pfaffen – die Besetzungsbewegung sei von Gewerkschaften lanciert. Der Vorwurf besteht dann darin, die Gewerkschaften täten dies wegen der durch die Sparpolitik verlorenen Privilegien. Der Pope hält natürlich sein Privileg, für reaktionäres Geschwätz gut bezahlt zu werden, für natürlich…