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Der Protest gegen die Epidemie-Politik der Rechtsregierung in Paraguay ist längst zu einer prinzipiellen Widerstandsbewegung gegen diese Regierung geworden
„… Am ersten Tag wurde der friedliche Protest von Gewalt überschattet, nachdem eine kleine Gruppe zu randalieren begann. Die Polizei setzte Gummigeschosse und Tränengas gegen die Menge ein. Es wurde anschließend von mindestens einem Toten und 21 Verletzten berichtet. Noch am selben Tag gab Gesundheitsminister Julio Mazzoleni seinen Rücktritt bekannt. Dies konnte die Demonstrierenden jedoch nicht beruhigen. Sie versprechen, „jeden Tag, bis sie zurücktreten“, friedlich auf die Straße zu gehen, und fordern den Rücktritt der gesamten Regierung. Abdo hat bisher lediglich Änderungen in seinem Kabinett angekündigt. Er bat am Samstag alle Mitglieder seiner Regierung, ihre Ämter zur Verfügung zu stellen, um ihm im Anschluss die Entscheidung zu überlassen, wer im Amt bleibt und wer entlassen wird. Der Präsident entfernte schließlich Bildungsminister Eduardo Petta, den Kabinettschef Juan Ernesto Villamayor und die Frauenministerin Nilda Romero von ihren Posten. Er hat noch nicht bekannt gegeben, wer sie ersetzen wird, und kündigte für die kommenden Tagen die entsprechenden Dekrete an…“ – aus dem Bericht „Unruhen in Paraguay: Rücktritt der Regierung gefordert“ von Isabella Friedrich am 13. März 2021 bei amerika21.de über die rapide Entwicklung der Proteste in Paraguay. Siehe dazu einen weiteren aktuellen Bericht und den Hinweis auf unseren bisher letzten Beitrag zur Protestbewegung in Paraguay:
- „Alarm in Asunción“ von Frederic Schnatterer am 11. März 2021 in der jungen welt zur Entwicklung der Epidemie und ihrer Auswirkungen unter anderem: „… Erst am Dienstag verzeichnete das gut sieben Millionen Einwohner zählende Paraguay mit 2.125 registrierten Neuinfektionen den höchsten Stand seit Beginn der Pandemie. Bereits jetzt fehlt es an Medikamenten zur Behandlung einer Covid-19-Erkrankung, nahezu alle 304 vorhandenen Betten auf den Intensivstationen der öffentlichen Krankenhäuser sind belegt. Für die Nutzung eines der zusätzlichen 202 Intensivbetten in den Privatkliniken des Landes sind 5.000 US-Dollar am Tag zu berappen. Die Ausrufung der »Alarmstufe Rot« geht mit einem »Appell« an die Bevölkerung einher, sich an die Maßgaben zur Vermeidung von Infektionen zu halten. Insbesondere die seit Tagen anhaltenden Massenproteste werden als »Infektionsherde« ausgemacht – und damit diskreditiert. In der entsprechenden Mitteilung des Gesundheitsministeriums heißt es: »Die Generaldirektion für Gesundheitsüberwachung ist besorgt, dass der hohe Grad an Ansammlungen und die geringe Einhaltung der Hygienemaßnahmen sich negativ auf die Gesundheit auswirken können und das Gesundheitssystem zum Kollaps bringen.« Dessen ungeachtet kam es am Dienstag den fünften Tag in Folge zu Protesten gegen die rechte Regierung, der die Demonstranten Versagen in der Pandemie und Korruption vorwerfen. In der Hauptstadt Asunción versammelten sich Tausende Menschen mit paraguayischen Fahnen und Plakaten, um den Rücktritt von Präsident Abdo Benítez und dessen Vize Hugo Velázquez zu fordern. Auch in anderen Teilen des Landes kam es zu Demonstrationen. Bereits am Freitag war Gesundheitsminister Julio Mazzoleni aufgrund des öffentlichen Drucks zurückgetreten. Nachdem es am Abend bei Protesten zu Ausschreitungen gekommen war, forderte Abdo Benítez am Sonnabend alle Kabinettsmitglieder zum Rücktritt auf. Der gewünschte Effekt, die Bevölkerung zu beruhigen, scheint nicht eingetreten zu sein. Abdo Benítez, der im August 2018 begleitet von Fälschungsvorwürfen sein Amt antrat, gehört zur politischen »Elite« der seit mehr als 60 Jahren nahezu ununterbrochen regierenden »Colorado«-Partei – auch Exdiktator Alfredo Stroessner kam aus ihren Reihen...“
- Zu den Anti-Regierungsprotesten in Paraguay zuletzt: „Nach den Todesschüssen der Polizei in Paraguay helfen keine Zugeständnisse mehr: Auch der Präsident soll zurück treten“ am 09. März 2021 im LabourNet Germany