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Tausende in Pakistan stürmen das Parlament: Raus mit dem Internationalen Währungsfonds, gegen Privatisierungen im Gesundheitswesen

Pakistanische Arbeiter und Rentner am 14. Oktober 2020 belagern sie das Parlament in IslamabadAm 14. Oktober 2020 mobilisierten kämpferische Gewerkschaften, eine Reihe sozialer Bewegungen und linke Gruppierungen in Pakistan (wie aktuell wieder einmal in vielen Ländern) gegen die Bestrebungen der Regierung, ein neues Kredit-Abkommen mit dem Internationalen Währungsfonds abzuschließen. Diese landesweite Aktion, deren Höhepunkt (aber eben nicht einzige Aktion) ein Marsch auf die Hauptstadt war, wurde mit einem besonderen inhaltlichen Schwerpunkt durchgeführt: Den Kampf gegen bei dem Abkommen vorgesehene Maßnahmen zur Privatisierungen im Gesundheitswesen. Nachdem Tausende DemonstrantInnen stundenlang das Parlament belagert hatten, drangen sie in das Gebäude ein und stellten die Volkszertreter zur Rede. (Zu bundesdeutscher demokratischer Aufmerksamkeit: Keine Bannmeile…) Sie wurden von Abgeordneten und einem IWF-Vertreter zu einem (ergebnislosen) Gespräch eingeladen… Zum „Kampftag gegen den IWF in Pakistan“ vier aktuelle Video- und Fotoberichte, ein Hintergrundbeitrag über die Auswirkungen der IWF-Politik auf die Lebenslage der arbeitenden und erwerbslosen Menschen in Pakistan, sowie ein Überblicksartikel über den Tag aus der Mainstream-Presse, der zumindest die massive Beteiligung an diesem Tag deutlich macht – und ein Bericht über die ergebnislosen Verhandlungen mit Parlamentariern und einem IWF-Vertreter:

„Powerful scenes from today’s protest, when employees broke all barriers and entered in Parliament House“ am 14. Oktober 2020 im Twitter-Kanal der Pakistan Trade Unon Defence Campaign externer Link ist ein Videobericht von der Belagerung des Parlamentes – mit entschlossenen Demonstranten und etwas orientierungslos wirkenden Polizisten…

„Delegation led by Hafeez Sheikh, Adviser & one IMF representative called workers leaders for negotiations“ ebenfalls am 14. Oktober 2020 im Twitter-Kanal der PTUDC externer Link berichtet von dem ergebnislosen Gespräch einer Delegation der Demonstrierenden im Parlament

„Huge crowds of workers still being forcibly prevented from reaching D Chowk by police all across Islamabad“ am 14. Oktober 2020 im Twitter-Kanal von Ammar Rashid externer Link (Awami Workers Party) ist wiederum eine Meldung, die deutlich macht, dass orientierungslose Polizei keineswegs die Regel war an diesem Tag: Quer durch Islamabad wird von Polizeiaktionen berichtet, die Gruppen von Arbeiterinnen und Arbeitern daran hinderten, zur zentralen Demonstration vor dem Parlament zu gelangen.

„President WDF IsmatShahjahan addressed the lady health workers dharna today in Islamabad“ am 14. Oktober 2020 im Twitter-Kanal der Demokratischen Frauenfront externer Link ist ebenfalls ein Videobericht – von der Kundgebung der Frauen im Gesundheitsbereich (eine der mehreren „Unterkundgebungen“ an diesem Tag, aber die größte und wichtigste), wo die WDF-Vorsitzende massiv gegen das Projekt Privatisierung im Gesundheitswesen agitiert.

„Sit in of Government Employees and Pensioners and workers begins now at Parliament House“ am 14. Oktober 2020 im Twitter-Kanal von Mujeeb Khan externer Link ist ein Fotobericht von einer weiteren Aktion – dem Sit-In der RentnerInnen und Beschäftigten des öffentlichen Dienstes vor dem Parlament

„El sufrimiento de los trabajadores y la acción colectiva contra las políticas dictadas por el FMI“ am 12. Oktober 2020 bei der Liga Internacional Socialista externer Link ist ein ins Spanische übersetzter Beitrag von Umar Shahid, der ausführlich die realen und die künftig möglichen Auswirkungen der IWF-Politik für Pakistans arbeitende Bevölkerung zusammen fasst, mit einem inhaltlichen Schwerpunkt auf dem reaktionären Privatisierungsprogramm, das der IWF einmal mehr als Bedingung für weitere Kredite fordert.

„Protesting govt employees converge on capital“ von Munawer Azeem am 15. Oktober 2020 bei The Dawn externer Link ist ein Beispiel der Berichterstattung über den Aktionstag in bürgerlichen Medien Pakistans. Und obwohl es eineswegs nur öffentlich Bedienstete waren, die sich da zu Abertausenden in der Hauptstadt (und mindestens vier weiteren größeren Städten des Landes) versammelten, wird doch aus dem Bericht immerhin deutlich, dass auch hier nicht darüber „hinweggeschrieben“ werden konnte, dass es sehr, sehr viele Menschen waren, die sich an diesem landesweiten Protesttag beteiligten.

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=179792
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