»
Österreich »
»

[Asgaard] Deutsche Sicherheitsfirma: Rechtes Netzwerk mit Behördenkontakten?

Dossier

get out of controlEine Firma, die Personenschützer in den Irak entsendet, steht unter dem Verdacht, von Rechtsradikalen beeinflusst zu sein. Sie soll ein Netzwerk unterhalten, das weit in die Behörden hineinreicht. Mehrere deutsche Sicherheitsbehörden beschäftigen sich derzeit mit der in Hamm ansässigen Firma Asgaard – dies ergeben Recherchen des ARD-Politikmagazins Kontraste in Kooperation mit dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“. Die Behörden treibt die Sorge um, dass Asgaard enge Kontakte in die Bundeswehr sowie in mehrere deutsche Sicherheitsbehörden auf Bundes- und Länderebene hinein unterhält. Offenbar ist die Firma rechtsradikal beeinflusst. Das Geschäft von Asgaard besteht hauptsächlich aus dem Rekrutieren und Vermitteln von Sicherheitspersonal, meist ehemaligen Spezialkräften aus Bundeswehr und Polizei (…) Geführt wird das Unternehmen aus Hamm von Dirk G., einem ehemaligen Fallschirmjäger der Bundeswehr. G.,…“ Beitrag von Georg Heil und Lisa Wandt vom 17.09.2020 bei tagesschau.de externer Link, siehe dazu weitere Informationen:

  • Anklage: Hat Frankfurter Hauptkommissar interne Daten an rechte Sicherheitsfirma Asgaard gegeben? New

    „Ein Frankfurter Beamter soll dem umstrittenen Sicherheitsdienst Asgaard Informationen geliefert haben. Nun muss er sich vor Gericht verantworten.
    Schwere Waffen, dicke Autos, Uniformen – mit solchen Bildern wirbt das private Sicherheitsunternehmen Asgaard mit Sitz in Nordrhein-Westfalen um Einsatzkräfte für heikle Aufträge in Krisengebieten. Kriminalhauptkommissar Thomas S. (45) aus Frankfurt heuerte bei der Firma an, als Personenschützer. Die nicht genehmigte Nebentätigkeit als Schutzmann übte er vorwiegend im Urlaub aus. S. war für Asgaard im Ausland und an seinem Arbeitsplatz im Polizeipräsidium tätig. So soll er der Firma aus Polizeidatenbanken Informationen beschafft haben. 2020 wurden deshalb sein Arbeitsplatz und seine Wohnung durchsucht. Auch das Unternehmen bekam im Zuge dessen Besuch von Ermittler:innen.
    Anklage gegen Frankfurter Polizisten: Daten aus Polizeiarchiv an Privatleute weitergegeben
    Laut Staatsanwaltschaft wurden Datenträger und Unterlagen sichergestellt. Während Aktionen wie diese für Asgaard bislang weitgehend ohne strafrechtliche Konsequenzen blieben, ist die Lage für Thomas S. durchaus unangenehm. Vom Dienst bei der Landespolizei ist er längst suspendiert. Nun hat die Staatsanwaltschaft Frankfurt Anklage gegen ihn erhoben: wegen Verletzung des Dienstgeheimnisses in fünf Fällen. Das bestätigte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Dominik Mies. Über eine Eröffnung des Hauptverfahrens am Amtsgericht ist noch nicht entschieden
    …“ Artikel vom 16.03.2024 in der FR online externer Link
  • Sicherheitsfirma Asgaard: Ermittlungen wg Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat eingestellt, Prozessauftakt wg Söldnertruppe
    • Prozessauftakt: Ex-Soldaten sollen Söldnertruppe für Einsatz im Jemen geplant haben
      Vor dem Oberlandesgericht Stuttgart hat am Donnerstag ein Prozess gegen zwei frühere Bundeswehrsoldaten begonnen. Die Bundesanwaltschaft wirft ihnen vor, dass sie eine terroristische Vereinigung gründen wollten. Doch noch bevor die beiden 52 und 60 Jahre alten Männer ihren Plan in die Tat umsetzen konnten, wurden sie festgenommen. Die ehemaligen Fallschirmjäger sollen Anfang 2021 den Entschluss gefasst haben, eine Söldnertruppe aufzustellen. Diese sollte sich demnach vor allem aus ehemaligen Angehörigen deutscher Spezialeinheiten zusammensetzen. (…) Es sei der erste Terror-Prozess, bei dem es um eine Söldnertruppe geht – also nicht um islamistischen, rechts- oder linksextremistischen Terror, so Gerichtssprecher Matthias Merz zum Prozessauftakt am Donnerstag.
      Die künftigen Söldner hätten für ihren Einsatz im Monat bis zu 40.000 Euro bekommen sollen. Die Söldnertruppe sollte laut Bundesanwaltschaft völkerrechtswidrig in den jemenitischen Bürgerkrieg eingreifen, um Friedensverhandlungen zu erzwingen. Die Friedensverhandlungen sollten zwischen den sogenannten Huthi-Rebellen und der von Saudi-Arabien unterstützten jemenitischen Regierung stattfinden. Ihnen sei dabei bewusst gewesen, dass eine solche Einheit unter ihrem alleinigen Befehl zwangsläufig auch töten würde. Beide hätten dabei auch Opfer unter der Zivilbevölkerung als Kollateralschaden erwartet. Sie hätten Überlegungen angestellt, ein Gebiet auszuhungern, von der Wasserversorgung abzuschneiden oder mit Gas zu kontaminieren…“ Meldung vom 9.6.2022 beim SWR externer Link
    • Sicherheitsfirma Asgaard: Bundesanwaltschaft stellt Ermittlungen ein
      „… Knapp anderthalb Jahre hat das Bundeskriminalamt (BKA) im Auftrag des Generalbundesanwalts gegen den Gründer der umstrittenen Sicherheitsfirma Asgaard German Security Guards ermittelt. Es ging um einen schweren Verdacht: Der damalige Firmenchef Dirk G., ein ehemaliger Fallschirmjäger der Bundeswehr, soll unter anderem geplant haben, die Linkspartei-Bundestagsabgeordnete Martina Renner zu ermorden. Das zumindest hatte ein ehemaliger Mitarbeiter und späterer Konkurrent von G. behauptet. Nun hat der Generalbundesanwalt nach Informationen von WDR und NDR das Verfahren gegen Dirk G. eingestellt. Aus „tatsächlichen Gründen“, wie es in dem Einstellungsvermerk vom 24. Mai heißt. Die Verdachtsmomente hätten sich nicht erhärtet, heißt es. Es gebe keine ausreichenden Gründe für eine Anklageerhebung. Asgaard war in den Fokus deutscher Sicherheitsbehörden gerückt, nachdem Vorwürfe bekannt wurden, in der Sicherheitsfirma seien Rechtsextremisten aktiv. Zudem wurden die Kontakte des Unternehmens zu Behördenmitarbeitern beleuchtet. Für Asgaard selbst sollen ehemalige und aktive Bundeswehrsoldaten und Polizisten tätig gewesen sein. Die Firma war unter anderem im Irak aktiv. (…) Der Generalbundesanwalt hatte die Ermittlungen aufgenommen, weil er den Geschäftsführer der Firma, Dirk G. verdächtigte sich seit Sommer 2019 auf einen „Tag X“ vorbereitet zu haben, „an dem es zu einem politischen Umsturz in Deutschland kommen werde“. G. und weitere Personen sollen demnach geplant haben, Politiker und Asylsuchende zu erschießen. Dafür habe er sich automatische Waffen und Leichensäcke besorgt. Darüber hinaus soll sich Asgaard-Chef Dirk. G. mehrfach selbst rassistisch geäußert und ähnliches Verhalten seiner Mitarbeiter geduldet haben. (…) Das Verfahren der Staatsanwaltschaft Rostock wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat wurde schließlich im Dezember 2021 eingestellt.“ Beitrag von Florian Flade und Reiko Pinkert vom 7. Juni 2022 bei tagesschau.de
  • Rechte Söldner? Die Österreich-Connection der deutschen Sicherheitsfirma Asgaard 
    „Das Unternehmen sorgt in Deutschland für Schlagzeilen, über dessen Österreich-Verbindungen ist dem Innenministerium wenig bekannt (…) Die Vorwürfe gegen die beiden ehemaligen Angehörigen der Bundeswehr sind umfangreich und gravierend. Die deutsche Bundesanwaltschaft beschuldigt die Männer der Verabredung zu Mord und Geiselnahme. Auch stehe der Verdacht im Raum, dass sie eine terroristische Vereinigung gründen wollten. Die Männer wurden im Oktober des vergangenen Jahres verhaftet, nachdem ihre Pläne aufgeflogen waren, eine bis zu 150 Mann starke Söldnertruppe aufzubauen. Die Privatarmee hätte später im Auftrag der Regierung von Saudi-Arabien Spezialmissionen im Jemen durchführen sollen. Dort kämpft Saudi-Arabien seit Jahren gegen den Einfluss der sogenannten Huthi-Rebellen, die wiederum vom Iran unterstützt werden. Das Geschäftsmodell sah nach Erkenntnissen der Ermittler außerdem vor, danach auch in anderen Konflikten militärisch einzugreifen. Die deutschen Behörden haben diese Pläne vereitelt. Laut Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage der Nationalratsabgeordneten Sabine Schatz (SPÖ) sind dem Innenministerium in Wien keinerlei Verbindungen der Verhafteten nach Österreich bekannt. Auch sei nicht bekannt, ob Österreicher für die Sicherheitsfirma Asgaard tätig waren, in deren Reihen die beiden Verhafteten vor wenigen Jahren arbeiteten und mit der sie im August 2021 in Kontakt traten, um die Mission im Jemen zu bereden. Ergebnislos, wie Asgaard in einer Presseaussendung schrieb. (…) Ein Blick auf die Facebook-Seite des Unternehmens zeigt, dass Asgaard in Wien, etwa im Mai 2019, nach Mitarbeitern suchte und dafür einen Bewerbertag durchführte, der Interesse von Militärs und Mitarbeitern anderer Sicherheitsfirmen hervorrief. (…) Dem STANDARD liegen zusätzlich Dokumente und Fotos vor, die belegen, dass mindestens einer dieser Mitarbeiter im Auftrag von Asgaard im Irak war. Die Fotos wurden in den Jahren 2017 aufgenommen. Im Irak war Asgaard unter anderem für die Sicherheit saudischer Diplomaten in Bagdad zuständig. Auf weiteren Fotos posieren Mitarbeiter der Firma schwerbewaffnet mit Sturmgewehren in der irakischen Hauptstadt. Ein anderes Foto zeigt in Österreich lebende Männer bei einer Art Waffentraining in der Ukraine. Dokumente belegen zusätzlich den engen Kontakt der beiden Männer mit Asgaard…“ Artikel von Markus Sulzbacher vom 19. Jänner 2022 im Standard.at externer Link
  • Terrorverdacht: Ehemalige Bundeswehrsoldaten wollten mutmaßlich Söldnertruppe aufbauen 
    Generalbundesanwalt Peter Frank beschuldigt mindestens zwei ehemalige Bundeswehrsoldaten, schwere Straftaten begangen zu haben. Nach SPIEGEL-Informationen sollen die Männer an Plänen gearbeitet haben, eine bis zu 150 Mann starke Söldnertruppe aufzubauen. Diese Privatarmee wollten sie demnach unter einem humanitären Deckmantel der Regierung von Saudi-Arabien für illegale Spezialmissionen im Jemen anbieten. (…) Wie die Bundesanwaltschaft auf Anfrage mitteilte, wurden Arend-Adolf G. und Achim A. am Mittwochmorgen von Beamten des Bundeskriminalamts (BKA) im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald und in München festgenommen. (…) Es steht auch der Verdacht im Raum, dass sie eine terroristische Vereinigung gründen wollten und für einen fremden Wehrdienst rekrutierten. Den Ermittlungen zufolge versprachen sie sich davon einen monatlichen Söldnerlohn von jeweils 40.000 Euro. Arend-Adolf G. und Achim A. sollen nach ihrer aktiven Zeit als Fallschirmjäger der Bundeswehr für die umstrittene Sicherheitsfirma Asgaard aktiv gewesen sein, G. zeitweise sogar als deren Geschäftsführer…“ Artikel von Jörg Diehl, Matthias Gebauer und Fidelius Schmid vom 20.10.2021 beim Spiegel online externer Link

    • Siehe dazu den Tweet von Dirk Laabs vom 20.10. externer Link: „Einer der beiden festgenommenen ex-Soldaten, Achim A., aus Bayern ist – für die Bundeswehr – unangenehm vernetzt. Er ist mir bei meinen Recherchen zu STAATSFEINDE IN UNIFORM immer wieder untergekommen. Er war oder ist in der CSU, ex-Ausbilder der BW in Altenstadt etc. etc...“
  • Affäre beim Bundeskriminalamt: Personenschützer soll für rechtslastige Sicherheitsfirma tätig gewesen sein
    „… In der Affäre um Fehlverhalten von Personenschützern der Sicherungsgruppe des Bundeskriminalamts gibt es offenbar weitere, problematische Details. Wie der Tagesspiegel aus dem Umfeld des Bundestages erfuhr, soll ein Personenschützer im Irak mit der dort für arabische Kunden tätigen, wegen rechter Vorfälle umstrittenen deutschen Sicherheitsfirma „Asgaard“ über eine Nebentätigkeit gesprochen haben. (…) Die Sicherheitsbehörden gehen dem Verdacht nach, Asgaard sei in ein rechtsextremes Netzwerk eingebunden. Mehrere Personenschützer sollen zudem Kontakt zu einem mutmaßlich rechtsextremen Schießtrainer der Bundeswehr-Eliteeinheit KSK gehabt haben. (…) Die Affäre wurde am Dienstag öffentlich bekannt, nachdem ein Staatssekretär des Bundesinnenministeriums die Obleute der Fraktionen im Innenausschuss des Bundestages informiert hatte. (…) Beim BKA sind in der Affäre zehn Disziplinarverfahren anhängig. (…) Die innenpolitische Sprecherin der Grünenfraktion, Irene Mihalic, sagte nach der Ausschusssitzung, es gebe immer noch offene Fragen, „insbesondere bezüglich der Kontakte zu rechtsextremen privaten Sicherheitsdiensten und anderen Gruppierungen“. Besorgniserregend sei, dass die Vorfälle nur dank einer couragierten Beamtin bekannt wurden. Nach Informationen des Tagesspiegels hatte die Beamtin versucht, in die ASE aufgenommen zu werden. Das klappte nicht, in der Einheit sind weiterhin nur Männer aktiv. Die Beamtin berichtete der Gleichstellungsbeauftragten des BKA von Rassismus und sexistischen Sprüchen. So kam der Fall ins Rollen…“ Beitrag von Frank Jansen vom 22. April 2021 bei Tagesspiegel online externer Link, siehe auch:

    • Rassismusverdacht: Whistleblowerin brachte BKA-Affäre ans Licht
      „Beamte einer Personenschutzeinheit des Bundeskriminalamts stehen unter Rassismus- und Sexismusverdacht. Die entscheidenden Hinweise stammen von einer Kollegin, die neu in die Elitetruppe kam. Sie sollte die erste Frau sein, die in einer besonderen Truppe des Bundeskriminalamts (BKA) eingesetzt wird: der Personenschutzeinheit für »Auslands- und Spezialeinsätze«, kurz ASE. Doch offenbar herrschte in der Eliteeinheit ein Umgang, der nicht nur ruppig war, sondern inzwischen auch die Staatsanwaltschaft beschäftigt. Es geht um rassistische Chats, Hitlergrüße, Bedrohungen und Gewaltvideos. (…) Aufgerollt werden dabei auch Vorgänge, die bereits einige Jahre zurückliegen. So soll einer der BKA-Männer 2018 bei einer Feier zum zehnjährigen Bestehen der Auslands-Personenschutzeinheit einen Kollegen mit den Worten »Ich stech dich ab« bedroht haben. Ein anderer soll den Hitlergruß gezeigt haben. Zu BKA-Chef Münch sollen die Vorgänge damals nicht vorgedrungen sein. Bei den Ermittlungen entdeckten die Fahnder nun auch eine Chatgruppe, in der sich mehrere BKA-Personenschützer austauschten. Dort postete offenbar einer der Männer Enthauptungsvideos, wohl um zu verdeutlichen, wie brutal es in manchen Weltregionen zugehe. Ihre Einsatzländer sollen manche Beamte dabei als »Dreckslochländer« bezeichnet und ihre Bewohner »Bimbos« genannt haben…“ Artikel von Maik Baumgärtner, Matthias Gebauer und Wolf Wiedmann-Schmidt vom 22. April 2021 beim Spiegel online externer Link
  • Waffenhandel bei der Frankfurter Polizei 
    „… Im Frankfurter Polizeipräsidium sind im großen Stil Schusswaffen aus der Asservatenkammer unterschlagen und offenbar an Unbefugte weitergegeben worden. Wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Frankfurt der Frankfurter Rundschau bestätigte, wird gegen einen 41-jährigen Polizisten ermittelt, der im Polizeipräsidium für die Waffenasservate zuständig war und verdächtigt wird, sichergestellte Schusswaffen aus der Asservatenkammer entnommen und dann weiterverkauft zu haben. Teilweise seien diese Waffen wohl auch an Unternehmen gegangen, hieß es. (…) Der Frankfurter Beamte, der jetzt im Fokus der Ermittlungen steht, ist kein Unbekannter: Bereits im September vergangenen Jahres hatte der 41 Jahre alte Kriminalkommissar bundesweit für Schlagzeilen gesorgt, weil er neben seiner Arbeit für die private Sicherheitsfirma Asgaard aus Hamm in Nordrhein-Westfalen gearbeitet haben soll, unter anderem im Irak. Diese Nebentätigkeiten sollen nicht von seinem Dienstherren genehmigt gewesen sein. Außerdem soll er illegal Daten aus Polizeidatenbanken abgefragt und diese für seine Nebentätigkeiten genutzt haben. Gegen den Beamten wird deshalb schon seit Juli vergangenen Jahres wegen Bestechlichkeit und der Verletzung von Dienstgeheimnissen ermittelt, nun könnten auch Unterschlagung oder Verstöße gegen das Waffengesetz in Betracht kommen. Als die ersten Ermittlungen gegen den Polizisten bekannt wurden, war auch über eine mögliche rechte Gesinnung des Beamten spekuliert worden. Das ARD-Magazin „Kontraste“ und das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ hatten eine gemeinsame Recherche veröffentlicht, der zufolge die Firma Asgaard rechtsradikal beeinflusst sein soll…“ Beitrag von Hanning Voigts vom 19. März 2021 bei der Frankfurter Rundschau online externer Link
  • Polizist unter Verdacht: Mehr als hundert Waffen bei der Frankfurter Polizei verschwunden
    Im Frankfurter Polizeipräsidium sind zahlreiche Waffen aus der Asservatenkammer verschwunden. Unter Verdacht, die Waffen unterschlagen und verkauft zu haben, steht ein Polizist. m Frankfurter Polizeipräsidium sind über einen längeren Zeitraum hinweg Waffen und Munition in hoher Zahl aus der Asservatenkammer verschwunden. Unter Verdacht steht ein 41 Jahre alter Beamter, gegen den schon seit August vergangenen Jahres wegen des Verdachts des Geheimnisverrats ermittelt wird. Er soll die Waffen unterschlagen und anschließend verkauft haben. Der Polizist ist schon im August vergangenen Jahres aufgefallen. Er soll im Irak für eine Sicherheitsfirma aus Nordrhein-Westfalen in einer Art paramilitärischen Einheit tätig gewesen sein. Der Fall machte bundesweit Schlagzeilen…“ Artikel von Katharina Iskandar vom 18.03.2021 in der FAZ online externer Link (im Abo)
  • Sicherheitsfirma Asgaard: Neonazi-Netzwerk in Armee und Polizei
    „… Der Hammer Hauptsitz der Sicherheitsfirma scheint eine zentrale Rolle in dem rechtsradikalen Netzwerk um Dirk Gaßmann zu spielen. Im Juli 2020 fand dort ein Treffen zahlreicher ehemaliger und aktiver Polizisten und Soldaten der Bundeswehr statt, die sich durch ihre Postings in den Sozialen Medien eindeutig als rechtsextrem zu erkennen geben. Ein ehemaliger Mitarbeiter von Asgaard, der für die Firma im Irak war und mit Gaßmann auf Facebook befreundet ist, teilte dort unter anderem eine weiße geballte Faust. „White Lives Matter“ stand rund um das Symbol der Neonaziszene geschrieben. Des Weiteren wurden Deutschlandkarten in den Grenzen des Dritten und des deutschen Kaiserreichs gepostet. „Ich bin Deutscher, würde ich jetzt schreiben, was ich denke, wäre ich morgen im Knast“, steht in einem Meme, während in einem weiteren Kommentar bedauert wird, dass die „Reine weiße Rasse“ nur noch wenige Prozent der Weltbevölkerung ausmache. Bilaal Zaher, ein ehemaliger Mitarbeiter und Geschäftspartner Gaßmanns, berichtete Kontraste, in dem Stützpunkt in Bagdad seien „Mitarbeiter als Quotenneger“ bezeichnet worden. Der Fotojournalist Daniel Etter, der 2014 eine Einheit von Asgaard über zwei Wochen lang bei einem Einsatz im Irak begleitet hatte, berichtet ebenfalls von zahlreichen völkischen und „zu tiefst rassistischen Äußerungen“: „Das Thema deutsches Blut – wirklich, deutsche Vergangenheit – das kam immer wieder in verschiedenen Formen auf.“ Diese rassistische Ideologie bildet die Grundlage für die Zusammenarbeit bei Asgaard. (…) Die Frankfurter Staatsanwaltschaft ermittelt nun seit über zwei Jahren. Aus Sicherheitskreisen heißt es laut F.A.Z., dass die Zahl der Drohschreiben zuletzt „explodiert“ sei und weiterhin kein einziger Täter habe identifiziert werden können. Die Staatsanwaltschaft und das Innenministerium in Hessen streiten jeden Bezug zwischen dem Fall um Thomas S. und dem „NSU 2.0“, sowie Hinweise auf eine rechtsextreme Gesinnung bei S. ab. (…) Solche Pläne – an einem „Tag X“ durch Massenmord an politischen Gegner einen faschistischen Umsturz in Angriff zu nehmen – sind tief in den Staatsorganen verwurzelt. In besonderem Maße trifft das auf Mecklenburg-Vorpommern zu. Dort waren führende Köpfe der Gruppe Nordkreuz im Reservistenverband Mecklenburg-Vorpommern organisiert, und der Elitesoldat des Kommando Spezialkräfte (KSK), Philipp Sch., konnte ein verstecktes Waffenlager mit Tausenden Schuss Munition, zwei Kilo Plastiksprengstoff und einer umfassenden Sammlung von Nazidevotionalien anhäufen. (…) Wie der ehemalige Asgaard-Mitarbeiter Bilaal Zaher Kontraste berichtete, hat auch Dirk Gaßmann wiederholt vom „Tag X“ gesprochen, an dem unliebsame Politiker erschossen werden sollten. Ein weiterer ehemaliger Mitarbeiter von Asgaard möchte nicht erkannt werden, weil er um sein Leben fürchtet. „Ich halte Dirk G. für unberechenbar und gefährlich. Er hat mehrmals von einem ‚Tag X‘ gesprochen“, gab er dem ARD-Magazin zu Protokoll. Zaher erzählte zudem, dass die Iraker Zentrale der Sicherheitsfirma intern als „Wolfsschanze“ bezeichnet wurde – nach Hitlers Hauptquartier an der Ostfront. Dieselbe Huldigung der Wehrmachtstradition zeigte sich auch auf Dirk Gaßmanns Facebook-Profil, wo er den Wehrmachtsgeneral Kurt Student als „inspirierende Person“ anführte…“ Artikel von Jan Ritter vom 22. September 2020 bei wsws externer Link – eine detailierte Darstellung zum aktuellen Stand
  • Frankfurt: Nächster Polizist mit rechtsextremen Gedankengut? Verbindungen zu „Asgaard“ aufgedeckt
    Frankfurter Polizei sich erneut mit dem Verdacht konfrontiert, einer ihrer Beamten könnte in Verbindung zu rechten Netzwerken stehen. Die Frankfurter Staatsanwaltschaft und das hessische Landeskriminalamt ermitteln gegen einen 41-jährigen Kriminalkommissar des Frankfurter Polizeipräsidiums. Dem Beamten, der im Landkreis Germersheim in Rheinland-Pfalz lebt, werden Bestechlichkeit und die Verletzung von Dienstgeheimnissen vorgeworfen. Bereits seit Ende August ist ihm das Führen der Dienstgeschäfte untersagt, zugleich wurde ein Disziplinarverfahren gegen ihn eingeleitet. Der Polizist soll für die private Sicherheitsfirma „Asgaard“ aus Hamm in Nordrhein-Westfalen gearbeitet haben, unter anderem im Irak, ohne diese Nebentätigkeit von seinem Dienstherrn genehmigen zu lassen. Außerdem soll er laut den Ermittlern illegale Abfragen in Polizeidatenbanken gemacht und die gewonnenen Informationen für diese Nebentätigkeit genutzt haben. (…) Die Ermittlungen gegen den 41-jährigen Kriminalkommissar laufen schon länger. Ende August wurden dann sein Arbeitsplatz im Polizeipräsidium, seine Wohnung und der Firmensitz von Asgaard durchsucht. Man habe umfangreiche Unterlagen und verschiedene Datenträger sichergestellt, die jetzt ausgewertet würden, sagte Nadja Niesen, Sprecherin der Frankfurter Staatsanwaltschaft, der Frankfurter Rundschau. Derzeit gebe es keinerlei Hinweise darauf, dass der Polizist mit rechten Aktivitäten aufgefallen sei oder aus politischer Motivation gehandelt habe. Man habe auch keine Verbindungen zu Polizisten gefunden, die im Verdacht stehen, mit den Morddrohungen des „NSU 2.0“ zu tun zu haben. Derzeit sehe es so aus, als habe der Mann sich primär bereichern wollen, sagte Niesen. Der Beamte befinde sich auf freiem Fuß…“ Artikel von Hanning Voigts vom 20.09.2020 in der FR online externer Link
  • Rechtes Netzwerk? Umstrittene deutsche Sicherheitsfirma
    Eine private Sicherheitsfirma aus Deutschland wirbt hochspezialisierte Männer aus Polizei und Bundeswehr für den Personenschutz im Irak an. Kontraste-Recherchen zeigen: unter ihnen sind auch Männer, die aktuell noch im Dienst von Polizei und Bundeswehr stehen. Einem aktiven Polizeibeamten wird nun vorgeworfen, er habe sich bestechen lassen und Daten aus Polizeisystemen weitergegeben. Gegen einen Soldaten aus dem Umfeld der Firma wird ermittelt wegen Terrorverdachts. Womit haben wir es hier zu tun? Und welche Rolle spielt die rechtsradikale Gesinnung eines Geschäftsführers der Firma?…“ Text und Video des Beitrags von Georg Heil und Lisa Wandt am 17.9.2020 in der Sendung Kontraste beim rbb externer Link

    • Rechtes Netzwerk? Sicherheitsfirma „Asgaard“ aus Hamm im Fokus von Ermittlern
      Deutsche Sicherheitsbehörden beschäftigen sich laut „Spiegel“ und ARD-Magazin „Kontraste“ mit der Sicherheitsfirma „Asgaard“ aus Hamm. Der Grund: rechtsradikale Strukturen, die bis in Bundeswehr und Polizei reichen könnten. (…) Wie die beiden Magazine berichten, soll die Staatsanwaltschaft Frankfurt ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Bestechlichkeit sowie der Verletzung des Dienstgeheimnisses gegen einen Polizisten führen. Der Beamte soll während seines Urlaubs für „Asgaard“ bei Auslandseinsätzen im Irak tätig gewesen sein. Dem Polizisten werde vorgeworfen, „einer nicht angemeldeten und somit auch nicht genehmigten Nebentätigkeit für eine (mutmaßlich rechtsextrem beeinflusste) private Sicherheitsfirma aus Nordrhein-Westfalen, unter anderem im Ausland, nachgegangen zu sein“, zitiert der Spiegel („Die rechten Rambos von Asgaard“ externer Link /Text hinter der Bezahlschranke) einen Sprecher der Frankfurter Staatsanwaltschaft.  (…) Ebenso soll bei einem Treffen in der „Asgaard“-Zentrale in Hamm im Juli ein Soldat der Bundeswehr angetroffen worden sein. Dieser diene in Neubrandenburg und stehe seit Längerem wegen des Verdachts, rechtsextrem zu sein, im Fokus des Militärischen Abschirmdienstes (MAD)...“ Bericht des ARD-Magazins „Kontraste“ vom 17.09.2020 externer Link
  • Verbindung zu Sicherheitsfirma: Leitete Polizist geheime Daten weiter?
    Einem Polizisten aus Hessen wird vorgeworfen, Dienstgeheimnisse an eine private Sicherheitsfirma verraten zu haben. Der 41-Jährige soll zudem ohne Genehmigung für das Unternehmen gearbeitet haben. In Bagdad stationierte Mitarbeiter der Firma sind laut einem Bericht mehrfach rechtsextrem aufgefallen. Gegen einen 41 Jahre alten hessischen Polizisten läuft ein Ermittlungsverfahren wegen der Verletzung von Dienstgeheimnissen und der Bestechlichkeit. Der Beamte des Polizeipräsidiums Frankfurt soll für eine private Sicherheitsfirma aus Nordrhein-Westfalen gearbeitet haben, ohne sich diese Nebentätigkeit genehmigen zu lassen, teilten die Staatsanwaltschaft Frankfurt und das hessische Landeskriminalamt (LKA) in einer gemeinsamen Erklärung mit. Zuvor hatten das ARD-Politikmagazin „Kontraste“ und das Nachrichtenmagazin „Spiegel“ darüber berichtet. Nach Angaben der Ermittler besteht zudem der Verdacht, dass der 41-Jährige unrechtmäßige Abfragen aus polizeilichen Datenbanken durchgeführt hat, um sich mit diesen Informationen bei seiner nicht genehmigten Nebentätigkeit persönlich zu bereichern. Dem Polizeibeamten sei als Konsequenz verboten worden, seine Dienstgeschäfte weiter durchzuführen. Außerdem sei ein Disziplinarverfahren gegen ihn eingeleitet worden. (…) Videoaufnahmen aus dem Jahr 2017, die dem „Spiegel“ vorliegen, sollen belegen, wie die Mitarbeiter im Irak die Nazizeit verherrlichten. Demnach hängt in einem Aufenthaltsraum eine Reichskriegsflagge, während im Flur der Wehrmachtsspruch „Klagt nicht, kämpft“ prangt. Zudem sollen Mitarbeiter der Firma mehrfach rechtsextreme Sprüche geäußert haben. Auch der nun beschuldigte Polizist aus Hessen soll für Asgaard in Bagdad gearbeitet haben.“ Meldung vom 17. September 2020 bei n-tv.de externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=178288
nach oben