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Zum ersten Mal im Streik: Pflegepersonal in den Krankenhäusern der Niederlande
„... In den Niederlanden wird zurzeit viel gestreikt. Neben den Landwirten und Lehrern legte nun auch das Krankenhauspersonal die Arbeit nieder, um bessere Arbeitsumstände zu erreichen. Daher wurde am heutigen Mittwoch der erste landesweite Krankenhausstreik der Niederlande durchgeführt. Unter anderem wird weniger Arbeitsdruck und mehr Lohn und Anerkennung für die betroffenen Arbeitnehmer gefordert. (…) Rund 119 Einrichtungen beteiligten sich hieran. Da die Arbeit nicht komplett niedergelegt werden kann, arbeitet man daher mit einem angepassten Arbeitsplan, sodass immerhin alle Patienten versorgt und Notfälle behandelt werden können. (…) Laut den Gewerkschaften soll der Lohn der Abreitnehmer um mindestens 5 Prozent pro Jahr steigen, denn nur so könne die Kaufkraft der Betroffenen aufrechterhalten werden. Die Nederlandse Vereniging van Ziekenhuizen (NVZ) machte den Gewerkschaften bereits im vergangenen Monat ein Angebot zur Lohnsteigung, dem zufolge das Gehalt in den kommenden zwei Jahren um jeweils 4 Prozent angehoben werden soll. Außerdem würde jeder Arbeitnehmer eine einmalige Zahlung von 1.000 Euro erhalten. Die Gewerkschaften lehnten das Angebot ab. (…) Seitdem gab es immer wieder zu kleineren Streiks in einzelnen Krankenhäusern…“ – aus der Meldung „In den Niederlanden streiken die Krankenpfleger“ am 20. November 2019 im Niederlande-Net der WWU Münster über diesen ersten und insofern historischen Streik in den Krankenhäusern der Niederlande. Siehe dazu auch:
- Niederlande: Streik in 8 Uni-Kliniken
„Heute traten erneut die Beschäftigten in den acht Universitätskliniken in den Niederlanden in den Streik für bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne. Insgesamt sind an diesen Kliniken, die einen eigenen Tarifvertrag haben, 80.000 Menschen beschäftigt. Die Beschäftigten streiken auch für die Patienten, deren Versorgung durch die ständige Unterbesetzung auf den Stationen beeinträchtigt ist. Am Montag hatte die Regierung eine Bonuszahlung für alle Beschäftigten im Gesundheitswesen angekündigt.“ Meldung vom 26.10.2021 bei den Rote-Fahne-News - „Stimmen niederländischer Pflegekräfte zum ersten landesweiten Streik“ von Daniel Woreck und Harm Zonderland am 25. November 2019 bei wsws berichten unter anderem über „Stimmungen“ und Gründe für die Teilnahme am Streik anhand persönlicher Aussagen: „… Besonders schlimm, erklärte Anniek, sei die Lage der Praktikanten, die „Co-Helfer“ genannt werden, Sie müssen umsonst arbeiten und bekommen lediglich die vage Hoffnung in Aussicht gestellt, irgendwann eine Ausbildung und einen sicheren Arbeitsplatz zu erhalten. Sie erklärte: „Eine unserer Forderungen ist, dass sie bezahlt werden.“ Anniek fügte hinzu, dass die Praktikanten aufgrund ihrer langen und harten Schichten keine Möglichkeit haben, anderweitig Geld zu verdienen. Sie müssen sich privat verschulden, um über die Runden zu kommen. Anniek findet es skandalös, dass die entsprechenden Arbeitsverträge geheim gehalten und kaum jemals von den Medien oder staatlichen Stellen erwähnt werden. Sie erklärte: „Wir arbeiten alle zusammen: die Reinigungskräfte, das Küchenpersonal, die medizinischen Fachkräfte usw. Wir kümmern uns, jeder auf seine Art, um den Patienten, und wir brauchen angemessene Arbeitsbedingungen für alle.“ Anja nahm zusammen mit ihren Kolleginnen aus zwei Einrichtungen in Den Haag, dem Sitz der Regierung der Niederlande (und des Internationalen Gerichtshofs der UN), an der Kundgebung teil. Sie arbeitet in der Geburtshilfe…“