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[Fat Cat Day in Niederlanden] Löhne aus dem Lot: Topmanager verdienen in erster Kalenderwoche, was ein Mindestlöhner bis zum Jahresende erhält
„Die Stunde hat bereits geschlagen: Am Freitag rief die Gewerkschaft FNV für die Niederlande den in Großbritannien erfundenen Fat Cat Day aus , womit im übertragenen Sinne der »Tag der Reichen« gemeint ist. Das bedeutet: Am 7. Januar hatte ein Vorstandsvorsitzender bei einem der 14 großen niederländischen Konzerne bereits genausoviel verdient wie einer ihrer Werktätigen mit Mindestlohn am Ende des Jahres. (…)»Mit dem heutigen Mindestlohn von 10,48 Euro brutto in der Stunde kommen Arbeitnehmer kaum über die Runden«, weiß Bolster [Vorstandsmitglied der FNV]. Eine Million Menschen in den Niederlanden, die in einem der sogenannten systemrelevanten Berufe arbeiten, müssen aber damit klarkommen. Selbst wenn sie in den so wichtigen Sektoren arbeiten: im Altersheim, an der Kasse im Supermarkt oder bei der Post. »Ein krasser Gegensatz zu den Millionengewinnen, die in den Niederlanden auch in diesen Sektoren erzielt werden«, findet Bolster. (…) Die Gewerkschaft FNV ist es leid, jedes Jahr aufs neue mit der Kapitalseite um einen Inflationsausgleich zu ringen. »Wir fordern deshalb, dass die Löhne im gleichen Maße steigen wie die Preise. Das muss in den Tarifverträgen festgeschrieben werden«, (…) Die Gewerkschaft nennt das »automatische Preiskompensation«.“ Artikel von Gerrit Hoekman in der jungen Welt vom 10. Januar 2022