Angestellte der staatlichen Namibian Broadcasting Corporation (NBC) seit 22. April 2021 im Streik – die Gewerkschaft Napwu verklagt die Regierung

Dossier

NBC-Angestellte befinden sich seit Wochen im Streik. Die Arbeiter fordern eine Lohnerhöhung von 8% und eine Erhöhung der Zuschüsse für Transport, Unterkunft und medizinische Versorgung. Diese werden verweigert aufgrund eines massiven Rückgangs der staatlichen Finanzierung. Die größte Gewerkschaft Namibias Napwu hat nun Klage gegen die Regierung eingereicht und beschuldigt sie, die Angestellten der Namibian Broadcasting Corporation (NBC) als Teil des 3,7 Mrd. N$ schweren Bailout-Kreditabkommens der Regierung mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) zu opfern. Napwu verklagt die NBC, die Regierung und Finanzminister Iipumbu Shiimi im Namen der streikenden Arbeiter des nationalen Senders. Namibia soll dem IWF versprochen haben, ihre Lohnsumme zu kürzen und eine Reihe von Vermögenswerten zu verkaufen oder zu schließen, insbesondere staatliche Unternehmen… Siehe dazu:

• NBC-Streik (wegen Geldmangel?) beendet: Keine Lohnarhöhung, aber unbefristete Beschäftigung (nicht der LeiharbeiterInnen) – Enttäuschung über Gewerkschaftsführer
  • Vereinbarung zwischen Napwu und NBC sieht unbefristete Beschäftigung vor, doch sowohl die Auszahlung der Gehälter als auch die Zukunft der LeiharbeiterInnen ungewiss
    Das NBC-Arbeitskomitee sagt, es würde gerne sehen, dass die Leiharbeiter, die von dem Unternehmen beschäftigt werden, ihre unbefristeten Verträge bis zum 1. Juni erhalten. Während weder eine Gehaltserhöhung noch eine Nachzahlung zu erwarten ist, werden die befristet angestellten Mitarbeiter nach Abschluss des vierwöchigen Streiks nun in ein festes Arbeitsverhältnis übernommen.
    Der Ausschussvorsitzende Johannes Lengi sagte, es sei eine Vereinbarung getroffen worden, die den Vertragsangestellten eine unbefristete Beschäftigung garantiert. „Wir wollen die Umsetzung ab 1. Juni sehen, weil die Vereinbarung mit sofortiger Wirkung gilt“, sagte er. Lengi drängte auch auf die Frage der Gehälter und sagte, es sei wichtig, dass die streikenden Mitarbeiter mit Geld versorgt werden, obwohl sie nach dem Prinzip „keine Arbeit, kein Lohn“ streiken. Er räumte ein, dass die Mitarbeiter zwar dem Prinzip des Streiks zugestimmt hätten, dass es aber jetzt, wo das Unternehmen den Betrieb wieder aufnimmt, für die Mitarbeiter schwierig sein wird, ohne Geld an die Arbeit zurückzukehren. „Die streikenden Mitarbeiter haben ihre Gehälter noch nicht erhalten… Es gibt keine Möglichkeit, dass sie wieder zur Arbeit gehen, wenn sie nichts haben“, sagte Lengi.
    Der Generalsekretär der Namibia Public Workers Union (Napwu), Petrus Nevonga, und der Vorstandsvorsitzende der NBC, Lazarus Jacobs, sagten diese Woche, dass die Modalitäten ausgearbeitet werden, um sicherzustellen, dass die streikenden Mitarbeiter für den Monat Mai bezahlt werden. Dies würde bedeuten, dass das Unternehmen entweder die Gehälter der Streikenden vorstrecken würde oder dass die Angestellten einen Teil ihrer Urlaubstage an ihren Arbeitgeber verkaufen müssten. Mitarbeiter, die sich an dem Streik beteiligt hatten, bezeichneten den Protest unterdessen als verheerend für ihre Finanzen. Die streikenden Mitarbeiter hatten ihre Monatsgehälter für Mai nicht erhalten. „Das ist eine schreckliche Situation“, sagte ein Mitarbeiter, der nicht namentlich genannt werden wollte, über den Streik. „Sie haben es noch nicht geklärt. Es gibt kein offizielles Kommuniqué in Bezug auf die Auszahlung der Gehälter“, hieß es. Ein anderer Angestellter bemängelte die Art und Weise, wie die Vereinbarung zwischen Napwu und NBC zustande gekommen war. Der Mitarbeiter hatte das Gefühl, dass der NBC-Vorstand und Napwu die streikenden Mitarbeiter ausspielten. Mehr als alles andere wollten die Mitarbeiter ein besseres Arbeitsumfeld, aber es wurde der Eindruck erweckt, dass die Mitarbeiter nur an mehr Geld interessiert seien, sagte die Quelle… So die Übersetzung des englischen Artikels „Die Uhr läuft: Die Vertragsmitarbeiter von NBC werden auf Vollzeitbasis eingestellt“ vom 28.5.2021 in namibiansun.com 
  • Ohne Arbeit kein Lohn. Mitarbeiter sind enttäuscht – Gewerkschaft rät zur Beendigung des Streiks
    „Der Leiter der NAPWU (Namibian Union of Public Service Workers), Peter Navonga, hat streikenden NBC-Mitarbeitern am Montag geraten, ihre Arbeit wieder aufzunehmen. Ihm zufolge könnte man die immer noch bestehenden Probleme auch intern regeln. „Ich finde es nicht richtig, dass wir weiterhin so viel Geld verlieren.“ Streikende NBC-Mitarbeiter hatten am Freitag eigenen Angaben zufolge erfahren, dass die nationale Rundfunkanstalt in Bezug auf ihre Gehälter das Prinzip „keine Arbeit, kein Lohn“ angewandt hat. „Einige Kollegen erhielten gar nichts, andere eine gewisse Summe“, hieß es. „Wie kann das sein, wenn uns unsere Gewerkschaft (NAPWU) am Freitag noch erklärt hat, dass wir dennoch 50 Prozent unseres Lohnes erhalten würden? Wer führt hier wen an der Nase herum?“, lautete ein Beitrag auf den sozialen Plattformen der Streikenden am Montag. Zahlreiche Mitarbeiter hatten gehofft, dass es erneut zu einer Abstimmung kommen würde, ob der Streik fortgeführt werden soll, allerdings sei dies nicht der Fall gewesen.
    Die NBC-Sprecherin, Umbi Karuaihe-Upi bestätigte, dass seit Beginn des Streiks das Prinzip „keine Arbeit, kein Lohn“, gilt. Ihr zufolge wurden die Listen mit den Streikteilnehmern an die Personalabteilung geschickt, um die Gehaltszahlungen entsprechend anzupassen. Das NBC-Management gab zudem am Freitag in einer Pressemitteilung bekannt, dass die Rundfunkanstalt durch den Streik bereits einen kommerziellen Verlust in Höhe von sechs Millionen Namibia-Dollar erlitten habe. Den Mitarbeitern wurde von der Führungsetage in den vergangenen Wochen immer wieder geraten zur Arbeit zurückzukehren, um ein festes Gehalt zu empfangen, oder mögliche Kündigungen aufgrund einer Betriebsverkleinerung in Kauf zu nehmen. Bisher seien zahlreiche der Streikenden wieder an die Arbeit gegangen.
    Indessen wurde die gerichtliche Verhandlung, bei der NAPWU als Kläger gegen den NBC-Vorstand und das Management, gegen die Regierung, den Finanzminister und den eingesetzten Vermittler auftritt, auf den heutigen Mittwoch verschoben.“ Artikel vom 26 Mai 2021 aus der deutschsprachigen „Allgemeinen Zeitung“ Namibias (im Abo) „NBC: „Ohne Arbeit kein Lohn. Mitarbeiter sind enttäuscht – Gewerkschaft rät zur Beendigung des Streiks“
  • NBC-Streik wird abgebrochen …und Arbeiter wenden sich gegen Nevonga
    Der Streik der Angestellten des nationalen Rundfunks, der Namibian Broadcasting Corporation (NBC), geht weiter. Die Mehrheit der Angestellten befindet sich immer noch im Streik, während eine beträchtliche Anzahl Ende letzter Woche zur Arbeit zurückkehrte und einige Radiodienste wieder aufnahm. Der NBC-Streik, der längste in der Geschichte des Unternehmens, begann mit 67 nicht streikenden Angestellten, aber gestern waren es bereits 181, bestätigte der kaufmännische Leiter der NBC, Umbi Karuaihe-Upi. Ebenso waren bis gestern vier Radiosender, darunter National FM, Tirelo Ya Sechaba, Omurari FM und !Ha Radio, auf Sendung, während das TV-Nachrichtenbulletin nach Angaben des Unternehmens „bis zu 90% seiner Kapazität wiederhergestellt hat“.
    Der Vorstandsvorsitzende von NBC, Lazarus Jacobs, forderte am Freitag die verbleibenden streikenden Mitarbeiter auf, zur Arbeit zurückzukehren und sagte, dass das Hauptaugenmerk des Unternehmens in dieser Phase auf der Sicherung von Arbeitsplätzen und nicht auf Lohnerhöhungen liege. „Wir sind immer noch der Meinung, dass der Streik beendet werden sollte, und das kann nur geschehen, wenn alle Parteien zusammenkommen, um eine praktikable Lösung zu finden. Es ist nach wie vor die Position des Vorstands, dass es mit diesem Streik keine Gewinner geben wird“, sagte Jacobs in einer Erklärung. „Wir schätzen unsere Mitarbeiter und wenn alles normal wäre, hätten wir alles in unserer Macht stehende getan, um einen Mittelweg zu finden. Unsere Entschlossenheit bleibt in dieser Phase, Mittel zu finden, die sicherstellen, dass die NBC als laufendes Unternehmen funktionieren kann“, fügte er hinzu.
    In der Zwischenzeit hat der Streik, der auf dem Prinzip „keine Arbeit, kein Lohn“ basiert, dazu geführt, dass die Mehrheit der Arbeiter am Wochenende weniger als 10% ihres Gehalts erhalten hat. Einige Arbeiter, die gestern anonym mit New Era sprachen, sagten, sie hätten am Wochenende Gehälter zwischen 250 und 850 N$ erhalten und machten die Gewerkschaftsführer für die Einkommensverluste verantwortlich. „Die Gewerkschaftsführer haben uns hinters Licht geführt, wir wurden falsch beraten, aber so ist das Leben. Wir müssen jetzt wieder zur Arbeit gehen“, sagte einer der streikenden Mitarbeiter, der sagte, er müsse die Personalabteilung benachrichtigen, um die Arbeit bald wieder aufzunehmen. Nach Angaben der Arbeiter hat die Namibia Public Workers Union (Napwu) ihnen geraten, wieder an die Arbeit zu gehen, da NBC in Erwägung ziehen könnte, 50 % der „keine Arbeit, kein Lohn“-Regel durchzusetzen, und dass die Vertragsarbeiter möglicherweise fest angestellt werden, aber ohne Sonderleistungen. Diese Arbeiter werden Sonderleistungen erhalten, sobald das Unternehmen es sich leisten kann.
    Am Freitag herrschte Aufruhr, als die streikenden Arbeiter anfingen, SMS-Benachrichtigungen über die Gehaltszahlungen zu erhalten, wobei einige Arbeiter Tränen vergossen. Basierend auf der Regel „keine Arbeit, kein Lohn“ werden den streikenden Mitarbeitern nicht nur ihre Gehälter vorenthalten, sondern auch alle anderen Sonderleistungen, zu denen NBC finanziell beiträgt, wie z.B. medizinische Hilfe und Rentenpläne. Die NBC-Beschäftigten fordern eine Lohnerhöhung von 8 %, aber das Unternehmen hat wiederholt erklärt, dass es in diesem Jahr aufgrund der Haushaltszuweisung von 127,5 Mio. N$, was einer Kürzung von 62 % gegenüber der Zuweisung von 334,1 Mio. N$ im Vorjahr entspricht, vor ernsthaften finanziellen Herausforderungen steht. Ein Treffen zwischen streikenden Arbeitern und der Swapo-nahen Napwu-Führung endete am Freitag im Chaos, da die Arbeiter Generalsekretär Petrus Nevonga vorwarfen, nicht in ihrem Interesse zu arbeiten. Die Mitarbeiter behaupten, Nevonga sei nur an dem Swapo-Kongress im nächsten Jahr interessiert und wolle seine Chancen auf einen Sitz im Parlament nicht verderben. Mehrere Versuche, einen Kommentar von Nevonga zu erhalten, erwiesen sich als vergeblich. Die streikenden NBC-Mitarbeiter trafen sich am Samstag ohne die Gewerkschaft, aber weniger als 40 kamen. (Meldung „NBC strike peters out …as workers turn on Nevonga“ am 24.5.2021 auf New Era )
  • NBC-Streik endgültig beendet
    Die Mitarbeiter der Namibia Broadcasting Corporation (NBC) haben heute beschlossen, den landesweiten Streik für Gehaltserhöhungen aufzugeben und an die Arbeit zurückzukehren. Der Streik, der im April begann, wird als der bisher längste Streik bei der nationalen Rundfunkanstalt angesehen. Die Mitarbeiter forderten eine Lohnerhöhung von 8 % sowie eine Erhöhung der Zuschüsse für Transport, Unterkunft und medizinische Versorgung. Außerdem forderten sie bessere Arbeitsbedingungen und die Abschaffung der Vertragsarbeitspraktiken bei NBC. Heute kam ein Treffen zwischen den Arbeitern und der Namibia Public Workers Union (Napwu) zu dem Ergebnis, dass die Befristeten dauerhaft eingestellt werden sollen. Dies wurde von NBC-Vertreter Ihana Mbaha bestätigt, der hinzufügte, dass keine Vereinbarung über Gehaltserhöhungen getroffen wurde. Er fügte weiter hinzu, dass eine Einigung zwischen den beteiligten Parteien erzielt wurde, den Streik zu beenden und zur Arbeit zurückzukehren. Mbaha stellte fest, dass die Mehrheit der streikenden Angestellten ihre Mai-Gehälter nicht erhalten hat, während einige wenige sogar nur N$105 und N$200 an Gehältern erhielten. (Quelle: Meldung vom 26.5.2021 auf Informanté  
• NBC-Mitarbeiter in der Sambesi-Region fühlen sich betrogen und wollen weiter streiken – Namibias Präsident Hage Geingob lehnt ausländische Solidarität mit dem NBC-Streik ab
  • NBC-Mitarbeiter in der Sambesi-Region fühlen sich betrogen und wollen weiter streiken
    Die Mitarbeiter der Namibian Broadcasting Corporation in der Sambesi-Region sind, wie ihre Kollegen in anderen Regionen, letzte Woche zum Büro des regionalen Gouverneurs marschiert, um eine Petition zu übergeben. In ihrem Büro in Katima Mulilo, das Nwanyi FM und die Fernsehnachrichtenreporter des öffentlichen Rundfunks in Sambesi beherbergt, hat die NBC 10 Mitarbeiter, von denen nur zwei fest angestellt sind. Der Rest ist auf Vertragsbasis beim Sender angestellt – wie Juliet Sibeso, die seit 2015 als Radioproduzentin angestellt ist. „Ich bin auf monatlicher Vertragsbasis, seit ich bei der NBC bin“, sagt Sibeso.  „Das passt nicht zu jemandem, der seine Zukunft gut planen will. Ich kann es mir nicht einmal leisten, ein Haus zu kaufen oder meinen Kindern medizinische Hilfe zukommen zu lassen“, sagt sie. Der erfahrene Fernsehreporter Sililo Mubiana ist einer der festen Mitarbeiter der NBC in Sambesi.
    Er sagt, dass die NBC die Sozialversicherungsbeiträge der Angestellten sowie die Beiträge für Beerdigungskosten und andere Versicherungspolicen nicht bezahlt hat, obwohl diese von ihren Gehältern abgezogen wurden. „Der Streik wird weitergehen, solange das Management und die Regierung als Interessenvertreter unsere Forderungen nicht erfüllen, aber sobald sie uns eine Gehaltserhöhung geben und unsere Leute fest anstellen – wir haben landesweit mehr als 100 Vertragsarbeiter – werden wir bereit sein, zur Arbeit zurückzukehren,“ sagt Mubiana. Die NBC-Mitarbeiter befinden sich seit drei Wochen im Streik. Einige Mitarbeiter haben sich dem Streik jedoch nicht angeschlossen oder sind nach Beginn des Arbeitskampfes zur Arbeit zurückgekehrt. (Quelle: „Zambezi NBC employees feel betrayed“ am 19.5.2021 bei namibian.com.na )
  • Namibias Präsident Hage Geingob: Nein zu ausländischer Solidarität beim NBC-Streik  
    Namibias Präsident Hage Geingob sagt, dass die weltweite Solidarität und Unterstützung für die streikenden Arbeiter der Namibian Broadcasting Corporation (NBC) unangebracht und ungerechtfertigt sei. Geingob machte diese Bemerkungen am Dienstag als Antwort auf zahlreiche Briefe der Namibia Media Professionals Union (Nampu) und anderer internationaler Journalistengewerkschaften, die sein Eingreifen in den laufenden Arbeitskampf bei der NBC forderten. Geingob sagte, es sei falsch, dass diese Gewerkschaften ihre Aufmerksamkeit auf den NBC-Streik richteten, da dieser nichts mit der Medienfreiheit oder der Freiheit der Journalisten zu tun habe, ihre Arbeit zu tun.
    „Der Stillstand bei der NBC, der bedauerlicherweise Ihre Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat, wenn auch aus den falschen Gründen, hat im Grunde mit einem Arbeitskonflikt zu tun,“ sagte Geingob. Er sagte, die Angelegenheit sei ein Arbeitskonflikt zwischen Mitarbeitern und Management und habe nichts mit Medienunterdrückung zu tun. Er sagte, der NBC-Streik werde durch die transparenten Systeme gelöst werden, „wie es immer der Fall ist, wenn ein Streit zwischen den Parteien festgestellt wird“.
    Der Präsident bekräftigte außerdem sein Engagement für die Pressefreiheit, indem er sagte, dass kein Journalist im Rahmen seiner Arbeit verhaftet oder inhaftiert werden wird, solange er Präsident ist. „In der Tat wurde noch kein Journalist bei der Ausübung seiner Arbeit verhaftet oder belästigt“, sagte er. Geingob ließ jedoch letzte Woche über die Ministerin im Präsidialamt, Christine Hoebes, gegenüber „The Namibian“ verlauten, dass die NBC-Angestellten nicht alle Möglichkeiten ausgelotet hätten, bevor sie sich zum Streik entschlossen. Daher war er nicht in der Lage, in der Angelegenheit zu intervenieren… So weit die Propaganda, zusammenfassend übersetzt aus dem Artikel „No to foreign solidarity on NBC strike – Geingob“ von Matty Kaminzi am 21.5.2021 in namibian.com.na 
• Gewerkschaft verklagt Regierung wegen NBC
  NOT BUDGING … NBC-Angestellte befinden sich seit drei Wochen im Streik. Die Arbeiter fordern eine Lohnerhöhung von 8% und eine Erhöhung der Zuschüsse für Transport, Unterkunft und medizinische Versorgung.
  Die größte Gewerkschaft Namibias hat Klage gegen die Regierung eingereicht und beschuldigt sie, die Angestellten der Namibian Broadcasting Corporation (NBC) als Teil des 3,7 Mrd. N$ schweren Bailout-Kreditabkommens der Regierung mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) zu opfern. Dies sagte der Generalsekretär der Namibian Public Workers Union (Napwu), Petrus Nevonga, in einer eidesstattlichen Erklärung, die diese Woche beim Arbeitsgericht in Windhoek eingereicht wurde. Napwu verklagt die NBC, die Regierung und Finanzminister Iipumbu Shiimi im Namen der streikenden Arbeiter des nationalen Senders.
  In einer eidesstattlichen Erklärung, die beim Arbeitsgericht eingereicht wurde, sagt Nevonga, dass die NBC-Mitarbeiter von der Entscheidung der Regierung betroffen sein könnten, der Forderung des IWF nach „strukturellen Reformen“ als Bedingung für die Genehmigung seines Kredits an Namibia nachzugeben. Der Schlüssel zu Namibias Versprechen an den IWF war, dass die Regierung ihre Lohnsumme kürzen und eine Reihe von Vermögenswerten verkaufen oder schließen würde, insbesondere staatliche Unternehmen. Dokumente, die beim Gericht eingereicht wurden, zeigen, dass diese Zusage von Shiimi und dem Gouverneur der Bank of Namibia, Johannes !Gawaxab, in einem Brief vom 12. Februar 2021 an die geschäftsführende Direktorin des IWF, Kristina Georgieva, gegeben wurde.
  „Wir planen fiskalische Reformen, um die Ausgabeneffizienz im GJ 21/22 zu erhöhen und schrittweise die außergewöhnlichen Ausgaben des Covid-19 abzubauen. Insbesondere werden wir die Lohnsumme durch ein Einfrieren der Löhne im GJ 21/22 eindämmen, natürliche Fluktuation zulassen, außer in vorrangigen sozialen Sektoren, und eine gezielte und gestaffelte Vorruhestandsregelung einführen“, heißt es in dem gemeinsamen Schreiben von Shiimi und !Gawaxab. Sie fügten hinzu: „Darüber hinaus streben wir an, die Leistung und das Management von Staatsunternehmen zu verbessern und ausgewählte Veräußerungen durchzuführen.“
  Die Regierung hat in diesem Jahr die Finanzierung der NBC um 60% gekürzt – von 334 Millionen N$ im Finanzjahr 2020/21 auf 127 Millionen N$ im Jahr 2021/22.
  Nevonga sagt in seiner eidesstattlichen Erklärung, dass die Regierung die ganze Zeit wusste, dass sie nicht die Absicht hatte, Lohnerhöhungen für die Beschäftigten der NBC zu gewähren, und dass sie die Mittel für die NBC kürzen wollte, aber trotzdem weiter mit Napwu über Lohnerhöhungen verhandelte. Nevonga sagt, dass das Abkommen der Regierung mit dem IWF vor Napwu und den von der Gewerkschaft vertretenen Arbeitnehmern geheim gehalten wurde.
  Napwu beschuldigt nun das Management der NBC und die Regierung, von Anfang an in böser Absicht verhandelt zu haben. „Es wurde der Eindruck erweckt, es gäbe eine realistische Basis für die Lohnverhandlungen. Die anfängliche Einigung auf Lohnerhöhungen verleitete und zementierte den Glauben von Napwu, doch hinter den Kulissen wurden von der Regierung und dem Internationalen Währungsfonds andere Vereinbarungen getroffen“, so Nevonga in seiner eidesstattlichen Erklärung. Er behauptet, die Regierung habe die ganze Zeit geplant, die NBC-Mitarbeiter durch eine Politik der „natürlichen Zermürbung“ zum Verlassen des nationalen Senders zu bewegen. Er sagt, die Entscheidung des NBC-Managements, die Arbeit der Streikenden von Maschinen erledigen zu lassen, die von ihren nicht streikenden Kollegen bedient werden, sende eine Botschaft an die Streikenden, dass sie nicht mehr gebraucht werden und einfach ersetzt werden können.
  „Jahrelange engagierte Arbeit für die NBC und die Öffentlichkeit wird trivialisiert und weggeworfen. Das wiederum wird zwangsläufig zur Resignation der Arbeiter führen, die sich nicht gewürdigt und entfremdet fühlen“, sagt Nevonga. Er sagt, die Situation habe „eine Regierung entlarvt, die in ihrem Bestreben, sich die Finanzierung durch den IWF zu sichern, die Arbeiter im Stich gelassen hat, [und] mit dem IWF Abmachungen getroffen hat, die zum Untergang eines öffentlichen Gutes führen werden, ohne vorher das namibische Volk zu konsultieren“.
  Die gegenüber dem IWF gemachten Zusagen haben das Streikrecht nicht nur der NBC-Beschäftigten, sondern auch der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes im Allgemeinen neutralisiert, sagt er.
  Napwu fordert das Arbeitsgericht auf, zu erklären, dass das Verhalten der NBC gegen die gemeinsame Anerkennungs- und Verfahrensvereinbarung verstößt, die die Gewerkschaft und die nationale Rundfunkanstalt im September 2011 unterzeichnet haben. Die Gewerkschaft bittet das Gericht ferner zu erklären, dass das Verhalten der NBC und der Regierung ordnungsgemäße Tarifverhandlungen untergräbt und eine unfaire Arbeitspraxis und Verhandlungen in böser Absicht darstellt. Der Antrag der Gewerkschaft soll am Donnerstag nächster Woche vor Gericht verhandelt werden.
  Der Vorstandsvorsitzende der NBC, Lazarus Jacobs, sagte letzten Monat in einer Erklärung, dass der Rückgriff auf einen Arbeitskampf keiner Partei nützen würde und den Namibiern nur wichtige Informationen vorenthalten würde, besonders während der aktuellen Covid-19 Pandemie. Er sagte, sollte der Streik in seiner jetzigen Form fortgesetzt werden, würde er die finanzielle Lage der NBC so weit verschlechtern, dass das Unternehmen nicht in der Lage wäre, die Gehälter seiner Mitarbeiter zu zahlen.
  (Meldung vom 14.5.2021: https://www.namibian.com.na/101628/read/Labour-union-sues-Govt-over-NBC )
• NBC-Streik: Wer hält wen zum Narren?
  Für bare Münze genommen, sind die Forderungen der Mitarbeiter der Namibian Broadcasting Corporation (NBC) nach höheren Löhnen und besseren Arbeitsbedingungen unrealistisch. Nicht nur, dass die schlechte Wirtschaftslage und Covid-19 die Regierung dazu gezwungen hat, die Ausgaben auf breiter Front zu kürzen, die NBC wird, wie auch andere staatlich finanzierte Nachrichtenmedien, relativ gut bezahlt. Doch ist die Qualität ihrer Arbeit im Vergleich zu ihren Kollegen in der Privatwirtschaft dem angemessen, was die Steuerzahler verdienen? Wie unrealistisch die Forderungen der Arbeiter im aktuellen wirtschaftlichen Klima und der sich verändernden Medienlandschaft weltweit auch immer sein mögen, zumindest ein entscheidender Faktor lässt ein gewisses Verständnis dafür aufkommen, warum sie nun seit etwa einem Monat die Arbeit niedergelegt haben. Wie kann irgendjemand akzeptieren, dass 16 Manager der NBC Ende letzten Jahres 5,4 Millionen N$ an Boni unter sich aufgeteilt haben, und das bei einer Organisation, die nach so ziemlich jedem Indikator einer auch nur halbwegs anständig geführten Institution erbärmlich schlecht abgeschnitten hat?
  In diesem Jahr hat die halbstaatliche Organisation angeblich 2 Millionen N$ für ein Fahrzeug für den NBC-Generaldirektor Stanley Similo bezahlt. Diese Enthüllungen bei einer Anhörung des Parlamentsausschusses, bei der Similo einige der ungeheuerlichsten Versäumnisse der guten Unternehmensführung (nicht nur der Unternehmensführung) zugab, sind aufschlussreich. Schlechte Nachrichtenproduktionen und Einnahmen beiseite. Die NBC zog von den Gehältern der Mitarbeiter Pflichtabgaben (medizinische Versorgung, Renten und Steuern für Angestellte) ab, zahlte das Geld aber nicht an die Unternehmen aus, die die Leistungen erbringen. Die nationale Rundfunkanstalt schuldet dem Fiskus fast 300 Millionen N$ an Geldern, die von den Gehältern der Mitarbeiter abgezogen wurden, sowie an Mehrwertsteuer, die nicht an die nationale Kasse weitergeleitet wurde. Wer ist für diese finanziellen Übertretungen verantwortlich? Wer wird zur Rechenschaft gezogen für das, was man nur als schuldhaftes Fehlmanagement der NBC-Finanzen bezeichnen kann? Berichten zufolge hat die NBC es sogar versäumt, für Programme zu zahlen, die von Unternehmen wie dem Mobilfunkriesen MTC gesponsert wurden – Geld, das die Nachrichtenorganisation einfach für andere Dinge verwendet hat, angeblich für die „Boni“ ihrer Manager. Wofür genau waren diese Boni? Wie können Boni gezahlt werden, wenn die Manager nicht einmal die grundlegendsten ihrer Pflichten erfüllen, wie z.B. sicherzustellen, dass di e Finanzbuchhaltung erledigt und die Berichte rechtzeitig bei den zuständigen Behörden eingereicht werden?
  Außerdem muss die NBC reformiert werden, damit sie nach einem nachhaltigen Modell arbeitet, das nicht in hohem Maße von öffentlichen Rettungsaktionen abhängig ist. Außerdem muss sie gegenüber der Öffentlichkeit, der sie dient, stärker rechenschaftspflichtig gemacht werden. Wie andere halbstaatliche Einrichtungen auch, muss die NBC einen Weg finden, mit weniger Ressourcen zu arbeiten. Dazu gehört, sie zu einer echten öffentlichen Rundfunkanstalt zu machen, statt zu einer von Politikern ferngesteuerten Organisation. Die Ernennung des Vorstands sollte auf Kompetenz basieren und nicht als Belohnung für Einzelpersonen dienen. Letztes Jahr berichtete The Namibian, dass Informationsminister Peya Mushelenga angeblich nicht das Gesetz für öffentliche Unternehmen befolgt hat, als er den neuen NBC-Vorstand ernannte. Mushelenga kündigte letztes Jahr an, dass der neue NBC-Vorstand von dem Motivationsredner und Geschäftsmann Lazarus Jacobs geleitet werden soll. Jetzt fordern die Mitarbeiter der NBC die Absetzung desselben Vorstands und wollen mit Mushelenga nichts zu tun haben.
  Die Fäulnis bei der NBC hat schon vor Jahren eingesetzt. Sie setzte sich während der Amtszeit des ehemaligen Generaldirektors Albertus Aochamub fort, als Programme wie „Open File“ entfernt wurden, weil sie kritisch gegenüber der Regierung waren. Die finanzielle Misswirtschaft, wenn nicht gar der Missbrauch, bei der NBC ist ein heilsames Beispiel – als ob wir noch eines bräuchten – für einige wenige, die sich an einem staatlichen Unternehmen bereichern, das den Namibiern dienen und nützen soll. Um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen, wurden hart verdiente Steuergelder wieder einmal missbraucht, um den unstillbaren Durst von Konzernteppichbaggern zu stillen. Es ist inakzeptabel, dass öffentliche Institutionen wie die Kasse einer Privatkneipe geführt werden. Es ist inakzeptabel, dass ihre Vorstände ihre Pflichten fahrlässig erfüllen. Als öffentliche Rundfunkanstalt hat die NBC eine wichtige demokratische Rolle bei der Verbreitung von Informationen an die Öffentlichkeit zu spielen. Traurigerweise lässt sie sich selbst und die Menschen im Stich.
  (Meldung vom 14.5.2021: https://www.namibian.com.na/101654/read/NBC-Strike-Whos-Fooling-Who )
• Wir werden nicht nachgeben – NBC Arbeiter
  Die Arbeiter der Namibian Broadcasting Corporation (NBC) sagen, dass sie keine Kompromisse bei ihren Forderungen nach besseren Löhnen und anderen Leistungen, auf die sie glauben, Anspruch zu haben, eingehen werden. Die Arbeiter traten gestern in den Streik und verlangten, dass das Management des Unternehmens ihre Gehälter um 8% erhöht. Sie verlangten auch eine Erhöhung ihrer Zuschüsse für Transport, Unterkunft und medizinische Versorgung. Außerdem wollen sie, dass Arbeiter, die einen Monatsvertrag haben, einen unbefristeten Vertrag für mindestens drei Jahre erhalten. Der Streik kommt, nachdem die Arbeiter durch ihre Gewerkschaft, die Namibia Public Workers Union (Napwu), und das Management der NBC keinen Konsens erreichen konnten.
  Gestern forderten die Mitarbeiter auch den Rücktritt von NBC-Generaldirektor Stanley Similo. Sie behaupten, das Management des Senders habe ihren Forderungen zunächst zugestimmt, dann aber nur eine einmalige Zahlung angeboten, die sie abgelehnt hätten.
  Der stellvertretende Generalsekretär von Napwu, Gabes Adumba, sagte gestern, dass die Forderungen der Mitarbeiter ohne Kompromisse erfüllt werden sollten. Er sagte, dass die Arbeiter den Streik rechtmäßig begonnen haben und weiter streiken werden, bis der Vorstand und die Geschäftsführung auf ihre Forderungen eingehen. Adumba sagte, das Gesetz sei eindeutig, dass die NBC während des Streiks keine Zeitarbeiter einstellen dürfe. Er sagte, die Forderung nach Gehaltserhöhungen beziehe sich auf das vergangene Geschäftsjahr. „Es geht nicht darum, ob sie derzeit Geld haben oder nicht, denn sie haben im vorigen Geschäftsjahr Geld erhalten, und es war genug, um die Arbeiter zu versorgen, aber sie haben beschlossen, sich selbst eine große Menge Geld davon zu geben. Insofern sind wir nicht der Meinung, dass sie kein Geld haben“, sagte Adumba.
  Der Vorstandsvorsitzende der NBC, Lazarus Jacobs, sagte gestern, dass der Streik die Herausforderungen des Unternehmens nicht lösen würde, da die staatliche Subvention um 62% gekürzt wurde. „Dies bedeutet eine jährliche Reduzierung der Subventionen um 206 Millionen N$ – von 334 Millionen N$ für das Finanzjahr 2020/2021 auf 127 Millionen N$ für das Finanzjahr 2021/2022“, sagte er. Jacobs sagte in einer Erklärung, dass der Rückgriff auf einen Arbeitskampf keiner der beiden Parteien nützen würde und den Namibiern kritische Informationen vorenthalten würde – insbesondere in Bezug auf die Covid-19-Pandemie. Er sagte, sollte der Streik fortgesetzt werden, wäre die NBC nicht in der Lage, die Gehälter unter den derzeitigen Bedingungen zu bezahlen. Ein einmaliges Zahlungsangebot in Höhe von 7,6 Millionen N$ wurde den Arbeitern gemacht, trotz der schwierigen wirtschaftlichen Zeiten, sagte Jacobs. „Dies wurde zunächst abgelehnt. Das Angebot wurde dann vom Tisch genommen, als die Haushaltsankündigung für das Haushaltsjahr 2021/21 gemacht wurde, da es sich auf die NBC bezieht. Außerdem erhielten alle Mitarbeiter eine Lohnerhöhung von 6 % rückwirkend für 18 Monate im Jahr 2018“, sagte Jacobs.
  (Meldung vom 23.4.2021: https://www.namibian.com.na/101067/read/We-wont-back-down-–-NBC-workers )