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Myanmar: Wie die «Bewegung für zivilen Ungehorsam» siegen könnte

#Workers4Myanmar am 11. Februar 2021: Weltweite gewerkschaftliche Solidaritätsaktionen mit der Demokratie-Bewegung in MyanmarDie «Bewegung des Zivilen Ungehorsams» (CDM), wie sich die Protestbewegung in Myanmar offiziell nennt, hat sich auf einen Langstreckenlauf eingelassen, auf dem Ziele und Strategien noch definiert werden müssen, will sie den Kampf gegen die Streitkräfte gewinnen. (…) Obwohl diese gewaltfreie Widerstandsbewegung von Beschäftigten des staatlichen Gesundheitswesens ins Leben gerufen wurde, weil sie sich geweigert hatten, zur Arbeit zu erscheinen, handelt es sich größtenteils um eine Ad-hoc-Kampagne, die über das Internet organisiert wurde und keinen offensichtlichen Anführer hat. Die CDM hat Millionen von Menschen dazu gebracht, die Übernahme der Regierung durch das Militär durch anhaltende Straßenproteste abzulehnen, sie hat zum Boykott von Unternehmen ermutigt, die sich im Besitz des Militärs befinden oder dem Militär angegliedert sind, und, was am wichtigsten ist, sie hat Beamte dazu inspiriert sich zu weigern, den Anweisungen des Militärregimes Folge zu leisten. Einen Monat nach dem Putsch sind die Auswirkungen dieser Zusammenarbeit von Millionen Menschen, die die Verwaltung und die Wirtschaft sabotieren, deutlich zu spüren. Die Streiks der öffentlichen Bediensteten haben den internationalen Handel zum Erliegen gebracht, staatliche Krankenhäuser müssen Patienten abweisen, das Bankensystem funktioniert nicht mehr, es herrscht Geldknappheit. (…) Im Moment fordern die Menschen auf den Straßen sich widersprechende Dinge. (…) Der Mangel an Konsens ist verständlich, wenn man bedenkt, dass die CDM mehr ist als nur Straßenprotest, Streik und Boykott. Sie bedeutet auch einen kulturellen Wandel, eine neue Generation von Aktivist:innen meldet sich zu Wort und übernimmt die Führung, ohne Erlaubnis oder Zustimmung der etablierten Autoritäten…“ Artikel von Aye Min Thant und Yan Aung in der SoZ 4/2021 externer Link, siehe auch einige aktuelle Meldungen:

  • „Blutiger“ Protest gegen Militärherrschaft
    Aus Myanmar werden neue Proteste gegen das herrschende Militär gemeldet. Demnach folgten zahlreiche Menschen einem Aufruf von Aktivisten, rote Farbe auf Straßen, Hauswände und Straßenschilder zu schmieren. Sie soll das Blut von hunderten Menschen symbolisieren, die in den vergangenen Wochen durch militärische Gewalt verletzt oder getötet wurden…“ Meldung vom 14.04.2021 im Deutschlandfunk externer Link – siehe für Bilder der Aktionen landesweit Myanmar Now auf Twitter externer Link
  • Angesichts der täglichen Internet-Abschaltungen und der Unterdrückung von Informationen durch die Junta wehren sich junge Aktivisten im Staatsstreich Myanmar mit einem „revolutionären“ gedruckten Newsletter namens „Molotow“, den sie heimlich in den Gemeinden verteilen – berichten Anonymous News am 12.4.21 auf Twitter externer Link (mit Video)
  • Und der Gardian am 10.4.21 externer Link von Angriffen auf medizinisches Personal: Doctors under fire as Myanmar military targets efforts to aid injured protesters. „Medics tell of attacks on staff and ambulances to stop treatment of patients and punish those who took part in national strike…“
  • Für aktuelle Berichte verweisen wir erneut auf #WhatsHappeningInMyanmar und heute #Apr14Coup
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=188884
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