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Mexiko: Zwei führende Zapatistas verschwunden, ein Basismitglied ermordet

Aktuelles mexikanisches Soliplakat mit den Zapatisten vom August 2020Während sich zapatistische Delegierte in Europa aufhalten, führen bewaffnete Gruppierungen in Chiapas neue Angriffe auf die Zapatistische Armee der Nationalen Befreiung (EZLN) aus. Am 11. September verschwanden zwei Zapatistas in der Gemeinde Ocosingo: José Antonio Sánchez Juárez und Sebastián Núñez Pérez, Mitglieder des „Rates der Guten Regierung“ in einem der Verwaltungszentren der indigenen Autonomie, wurden letztmals um acht Uhr morgens gesehen, als sie den Sitz der Autonomiebehörde in Patria Nueva verließen, um einer Aufgabe als Teil der indigenen Regierung nachzugehen. Nachdem die beiden jedoch nicht am Zielort ankamen, fanden die Zapatistas ihr Fahrzeug in der Gemeinde „7 de Febrero“, wo die Regionale Organisation der Kaffeebauern von Ocosingo (Orcao) ihren Sitz hat. Die Orcao, in den 1990er-Jahren Verbündete der Zapatistas bei der Besetzung von Großgrundbesitz, befindet sich seit 20 Jahren im Konflikt mit der EZLN, weil ihre Mitglieder die Regierungsprogramme zur Privatisierung des Ackerlandes befürworten, während die Zapatistas auf deren kollektiven Besitz beharren. Nicht das erste Mal wären Zapatistas von der Orcao entführt worden. Auch zwei Mitarbeiter des Menschenrechtszentrums Frayba waren in deren Gewalt und vor Jahresfrist steckte die Orcao Lagerhallen der indigenen Widerstandsbewegung in Brand. (…) Wenige Tage darauf, am Abend des 15. September, geriet ein Fahrzeug der Zapatistas im Hochland von Chiapas in den Hinterhalt einer bewaffneten Gruppierung, dabei wurde Domingo Sántiz Jiménez getötet…“ Beitrag von Philipp Gerber vom 19. September 2021 bei amerika21 externer Link, siehe neu:

  • Entführte Zapatistas frei, EZLN warnt vor Bürgerkrieg in Chiapas New
    Zwei entführte Zapatistas sind am Sonntag nach Vermittlung der katholischen Kirche wieder freigekommen. José Antonio Sánchez Juárez und Sebastián Núñez Pérez, Mitglieder eines „Rates der Guten Regierung“ der zapatistischen Bewegung im mexikanischen Bundesstaat Chiapas, waren acht Tage lang von der Regionalen Organisation der Kaffeebauern von Ocosingo (Orcao) in der Gemeinde Ocosingo festgehalten worden. Im Zuge der Bemühungen zur Freilassung der beiden Führungsmitglieder der zapatistischen Autonomie hat die chiapanekische Regierung der Orcao Verhandlungen über Landforderungen zugesagt. Über die Strafverfolgung der Freiheitsberaubung oder ähnlicher gravierender Delikte habe sie sich jedoch ausgeschwiegen, kritisiert das Menschenrechtsnetzwerk Alle Rechte für alle (Red TDT). Die Zapatistische Armee der Nationalen Befreiung (EZLN) reagierte auf das Geschehene mit einer geharnischten Stellungnahme: Die Orcao, eine „politisch-militärische Organisation paramilitärischen Zuschnitts“, bewaffne sich mit den Geldern der Regierungsprogramme und beschieße damit das zapatistische Dorf Moises Gandhi, ebenfalls in Ocosingo gelegen. Weil die Regierung des Bundesstaates Chiapas „diese Verbrechen vertuscht, dazu ermuntert und nichts tut“, werde die EZLN nun dazu übergehen, die für diese Verbrechen Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen…“ Artikel von Philipp Gerber vom 22.09.2021 bei amerika21 externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=193595
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