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Der Streik in den (Auto)Maquiladoras im Norden Mexikos weitet sich aus – gewerkschaftliche Versuche der „Eindämmung“ scheitern und die unterschiedliche Behandlung der „Grenzfrage“ wird deutlich…
„Beim Shutdown, der durch den Haushaltsstreit der US-Regierung ausgelöst wurde, steht die Frage der „Grenzsicherung“ im Mittelpunkt, wobei Republikaner wie Demokraten versprechen, Barrieren zu bauen, Drohnen einzusetzen und noch mehr Polizisten zu bewaffnen, um Immigranten fernzuhalten. Aufgrund des Shutdowns warten hunderttausende Behördenmitarbeiter vergeblich auf ihr Gehalt, weil die beiden Parteien sich nicht darüber einigen können, wie viele hundert Kilometer Mauer sie bauen sollen und wie viele Milliarden sie ausgeben wollen, um die Grenzen zu befestigen. Trump – der verkommenste Vertreter des US-Finanzkapitals – hat damit gedroht, Immigranten sofort zu erschießen, einen „nationalen Notstand“ auszurufen und das Recht auf ein ordentliches Verfahren und auf Asyl zu beseitigen. Auf der anderen Seite beginnt die Arbeiterklasse, gegen diese abstoßende Realität zu rebellieren. In der mexikanischen Grenzstadt Matamoros sind 70.000 Arbeiter in den Streik getreten und haben damit die Produktion in Dutzenden „Maquiladora“-Montagebetrieben stillgelegt. In den Maquila-Fabriken werden die Arbeiter gnadenlos ausgebeutet. (…) Dann taten die Maquiladora-Arbeiter das, was die Gewerkschaft seit Jahren verhindert hat: Sie vereinigten sich mit Arbeitern in anderen Betrieben und aus anderen Teilen der Arbeiterklasse. Sie gingen in die Industrieparks und riefen ihre Kollegen auf, sich ihnen anzuschließen und in den Streik zu treten. Die Arbeiter umgingen die offiziellen Kanäle der Konzernmedien und der verlogenen Gewerkschaftsfunktionäre, indem sie die sozialen Medien nutzten und so ihren Kampf überall in der 500.000 Einwohnerstadt bekannt machten. Die wichtigste Nachrichtenquelle für die Arbeiter waren sie selbst, da die große Presse in den USA und Kanada den Streik in ihrer Berichterstattung weitgehend ausgeblendet hatte. Lokale Zeitungen in anderen Grenzstädten veröffentlichten Leitartikel, in denen sie erschrocken davor warnten, dass sich die Streiks ausbreiten könnten…“ – aus dem Beitrag „Streiks in Mexiko: Die Antwort der Arbeiterklasse auf die kapitalistische Reaktion an der US-mexikanischen Grenze“ am 18. Januar 2019 bei wsws , worin die unterschiedliche Haltung zu den Grenzen deutlich unterstrichen wird… Siehe dazu auch einen Beitrag, in dem der Unternehmerverband zu Wort kommt (und sonst niemand), worin aber die Bedeutung der Streikbewegung deutlich gemacht wird, einen Bericht über Aktionen zur grenzüberschreitenden Information und Solidarität – und den Verweis auf unseren ersten Bericht zum Maquiladora-Streik:
- „Paro laboral en maquiladoras de Matamoros afecta al 40% de las fábricas“ am 17. Januar 2019 bei El Financiero ordnet ein, dass die Streikbewegung in den 45 Betrieben beinahe die Hälfte aller bestehenden Unternehmen der –Region – 110 – umfasst, und dass die Forderungen (hier fälschlicherweise der Gewerkschaft, die dem PRI-Gewerkschaftsbund CTM angehört, zugeschrieben) die Erhöhung des Lohns um 20% vor allem, auf der bereits erfolgten Erhöhung des regionalen Mindestlohns an der Grenze aufbauen. Dass der Sprecher des Unternehmerverbandes die Welt untergehen sieht, kann niemanden überraschen…
- „Mexican, US workers exchange statements of support as Matamoros strike grows“ am 16. Januar 2019 ebenfalls bei wsws ist ein Beitrag, der über Schritte zur Überwindung der „Nachrichtensperre“ berichtet, die die Streikenden in den mexikanischen Autozulieferern und in den gleichzeitig in Auseinandersetzungen gegen Entlassungen befindlichen Beschäftigten der US-Autobetriebe unternehmen – gewerkschaftlich gefördert werden diese Bestrebungen nicht…
- Zum Streik in den Maquiladoras zuerst: „70.000 (Autozulieferer) im Streik in den Maquiladora-Sonderwirtschaftszonen im Norden Mexikos: Selbstorganisiert“ am 16. Januar 2019 im LabourNet Germany