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Im Libanon geht die „Oktober-Revolution“ in ihre zweite Woche
„… Die Innenstadt von Beirut ist eine perfekte Metapher für die Gründe der libanesischen Proteste: Einst ein Ort, an dem sich die Vielfalt der Stadt zeigte, ist das Viertel heute eine privatisierte Festung der Nachkriegselite, mit dem Parlament im Herzen, teilweise umgeben von Stacheldraht. Teure Geschäfte und Restaurants reihen sich aneinander, die Mieten für Büros oder Wohnung schier unbezahlbar – zumindest für den allergrößten Teil der Bevölkerung. Aber in den vergangenen sieben Tagen haben sich die Demonstranten die Kontrolle über Downtown Beirut zurückerobert. „Ich bin hierhergekommen, um den Regierenden zu sagen, sie sollen endlich abhauen. Der Libanon gehört uns. Wir wollen einen neuen Libanon, wir müssen das hier gemeinsam fordern“, sagt eine Frau Mitte 40 wütend. Auch um die traditionelle Spaltung zu vermeiden, die die Bewegung untergraben könnten, konzentriert sich jede einzelne Gruppe darauf, die etablierte politische Ordnung in ihrer eigenen Gegend zu stürzen. Die Sunniten im Nordlibanon reißen Porträts von Premierminister Saad Hariri aus ihrer Befestigung. Christen setzen Plakate des maronitischen Präsidenten Michel Aoun in Brand. Schiiten schimpfen auf die Hisbollah und singen Lieder gegen die schiitische Amal-Bewegung von Parlamentspräsident Nabih Berri. „Alle heißt alle“, rufen die Demonstranten im Libanon seit vergangener Woche. Sie wollen die gesamte politische Elite zu Fall bringen – gemeinsam…“ – aus dem Bericht „Libanon-Proteste – Gekommen, um zu bleiben“ von Diana Hodali am 25. Oktober 2019 bei der Deutschen Welle – worin auch noch die Gefahr militärischer Repression Gegenstand der Berichterstattung ist. Siehe dazu vier weitere aktuelle Beiträge zur beginnenden zweiten Protestwoche und den Hinweis auf unseren bisher letzten Beitrag zu den Protesten im Libanon (worin auch das Wirken von Gewerkschaften und linken Parteien Thema war):
- „Liban: 2e semaine de mobilisation générale, le président déçoit à son tour„ am 24. Oktober 2019 bei Assawra ist ein Beitrag, der die – enttäuschte – Reaktion auf die Ansprache des Präsidenten am Donnerstag berichtet: Auch er habe den Zehntausenden auf den Straßen keine positive Perspektive zeigen können, sei ein Vertreter des Systems, das sie nicht mehr wollen…
- „Tripoli, de la „Kandahar“ du Liban à la „mariée de la révolution““ am 23. Oktober 2019 bei Assawra ist ein Beitrag über Tripolis, wo die Bewegung aus einer Hochburg der konservativen Kräfte ein Zentrum der Proteste gemacht hat – und Berichte in eine ähnliche Richtung gibt es auch von anderen Städten außerhalb Beiruts.
- „Lebanon’s ‘October Revolution’ must go on!“ von Rima Majed am 22. Oktober 2019 bei Europe Solidaire ist einer der – zahlreichen – Beiträge, die davor warnen, dass die ganze Bewegung es nicht zulassen darf, dass das herrschende Regime lediglich einen Personentausch vornehme, um die Situation – für sie selbst – zu „entschärfen“. In dem Beitrag werden die verschiedenen Versuche von Seiten der Regierung der sie tragender reaktionärer Parteien dargestellt, den Protesten mit Gewalt zu begegnen, die bisher trotz Todesopfer an der Entschlossenheit gescheitert seien.
- „Frauenpower im Libanon“ von Kersten Knipp und Dina El Basnaly am 24. Okrober 2019 bei der Deutschen Welle über die Rolle der Frauen in den Protesten, die – wie in der jüngsten Protestwelle in nahezu allen arabischen Ländern – eine besonders intensive Beteiligung zeigen: „… Das Video von der Frau mit dem schnellen Tritt animierte viele Userinnen und User zu Kommentaren, die meisten zustimmend, viele sogar begeistert. Ein User nannte die junge Frau „Lara Croft aus dem Libanon“. „Respekt!“ notierte ein anderer Nutzer kurz und knapp. An den derzeitigen Protesten beteiligen sich auffällig mehr Frauen als normalerweise im Libanon. Auch die Bürgerinnen des Landes wollten sich in die Politik einmischen, sagt der aus Algerien stammende Soziologe Nasser Al-Jabi anerkennend. „Die gesamte Gesellschaft interessiert sich für die Entwicklungen der vergangenen Tage“, so Al-Jabi gegenüber der DW. Als besonders positiv bewertet er den Umstand, dass die Proteste bisher überwiegend friedlich geblieben seien und grundsätzlich niemand davon ausgeschlossen worden sei. „Das könnte ein Beispiel auch für Proteste anderswo werden“, erwartet der Soziologe. Anders als die eingangs geschilderte handgreifliche Auseinandersetzung zwischen Demonstrantin und Bodyguard vielleicht suggerieren könnte, sind es gerade Frauen, die sich immer wieder für unbedingte Gewaltlosigkeit bei den Protesten einsetzen. „Es gibt unter den Demonstranten einige, die bei den Protestzügen öffentliches Eigentum zerstören wollen“, zitiert der libanesische „Daily Star“ zum Beispiel Hanin Nasser, eine der Teilnehmerinnen. Sie und ihre Freundinnen seien strikt gegen solche Tendenzen, sagte die junge Frau gegenüber der libanesischen Zeitung. Ihr Anliegen sei es, das „friedfertige Gesicht“ der Kundgebungen zu wahren…“
- Zur libanesischen „Oktoberrevolution“ zuletzt: „Ein Reformprogramm der libanesischen Regierung – das erst recht Massen zum Protest bewegt“ am 23. Oktober 2019 im LabourNet Germany